Drachenspeise: 1 (Ein Märchen für große Mädchen) (German Edition)
letzten Nächten hatte sie schließlich kaum ein Auge zugetan. Aber Nadif fragte sie nicht, weil er wirklich wissen wollte, wie es ihr ging. Er fragte sie, um sich keine Blöße zu geben. Gerun fragte sich, warum er nicht schlicht zugab, selbst erschöpft und am Ende seiner Kräfte zu sein. Er war verletzt, er kämpfte mit dem Wundfieber, er musste niemandem beweisen, dass er ein harter Kerl war. Weit und breit gab es niemanden, den Nadif beeindrucken musste. Nur Gerun - und sich selbst.
»Ja, Nadif! Können wir nicht ein wenig rasten?« Sie tat ihm gern den Gefallen, sich schwach zu zeigen. Er hob sie vom Pferd, und sie sackte ein bisschen ein, als er sie auf den Boden stellte.
»Ich bin es nicht gewohnt, so lange zu reiten!«, sagte sie mit einem missglückten Lächeln. Nadif schaute sie erschrocken an. Bislang war ihm nicht in den Sinn gekommen, sich nach Geruns Befinden zu erkundigen.
»Setz' dich auf den Boden!«, befahl er ihr. Mit einem kaum hörbaren Seufzen ließ sich Gerun fallen. Das Gras hier war trocken und hart, die wenigen Büsche und Bäume, die wie geduckte Höckerchen mit kahl daraus hervorstehenden Ästen aus dem kargen Grasland hervorragten, sahen aus, als hätte ein Riese Freude daran gehabt, an ihnen zu rupfen und zu zausen.
Nadif kniete vor ihr nieder und schob ihren Rock hoch, über die Knie, die Schenkel, bis hinauf über ihren Unterleib. Er stöhnte auf, als er die wunden Stellen sah.
»Warum hast du nichts gesagt?«, tadelte er sie leise und berührte sanft mit den Fingerspitzen ihren Oberschenkel neben der zerschundenen Haut.
»Wozu? Es ändert nichts. Wir müssen weiter!«, flüsterte Gerun und starrte wie gebannt auf Nadifs Hände, die vorsichtig nach oben wanderten und schließlich über die dunklen Locken ihrer Scham strichen.
»Tut dir auch hier etwas weh?« Nadifs Zeigefinger durchforschte ihre Spalte, hielt kurz an ihrer Knospe inne und setzte seinen Weg zielstrebig fort.
»Hier?«
Sie stöhnte auf, als der Finger in ihrem Inneren jene Stelle fand, deren Berührung sie fast zum Wahnsinn trieb. Heiße Wellen fluteten ihren Körper.
»Nicht, Nadif, wir sind beide nicht ... ganz gesund! Wir würden uns nur wehtun!«, keuchte sie und spürte, dass die versteckten Muskeln ihrer Weiblichkeit mit kleinen Kontraktionen versuchten, Nadifs Finger in sich festzuhalten. Wieder einmal machte ihr Körper etwas völlig anderes, als ihr Verstand ihr riet.
»Nicht, wenn wir vorsichtig sind!«, behauptete Nadif. »Ich werde deine Wunden nicht berühren, Gerun! Schließ die Augen, Liebste!«
Seine Stimme gurrte.
»Warum?«
»Ich möchte, dass du mich jetzt nicht ansiehst. Ich möchte, dass ich für dich bin, was ich vorher ... vor dem Drachen war!«
Alles in Gerun schrie auf. Sie wollte Nadif sagen, dass es ihr egal war, wie sein Gesicht aussah. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn mehr denn je liebte, weil sie tief in ihrem Herzen gewusst hatte, dass die kleine Zofe doch nur ein Zeitvertreib für den Schlosskommandanten war. Jetzt war das anders. Jetzt stand er nicht mehr über ihr. Sie hatte seine Wunden gepflegt, sie hatte seine fieberheiße Stirn gekühlt. Glaubte er wirklich, es interessierte sie, wie er aussah, welche Stellung er innehatte? Geruns Schrei war lautlos. Nadif hörte ihn nicht. Sie schloss die Augen.
Er berührte sie sanft wie ein Windhauch. Vorsichtig spreizte er ihre Schenkel und kniete vor ihr nieder. Seine Finger öffneten sie, strichen liebkosend jede empfindliche Falte ihres Geschlechts entlang. Dann spürte sie seine Zunge, die um ihre Knospe kreiste. Gerun stöhnte auf. Sie schob ihm ihre Hüften entgegen, bettelte um Erlösung, doch Nadif gewährte sie ihr noch nicht. Er nahm jetzt beide Hände zu Hilfe, um ihre Blütenblätter weit zu dehnen und schob seine Zunge tief in sie. Gerun wand sich in den Wellen der Lust, die über ihr zusammenschlugen und unter denen sie fast zu ersticken meinte.
Als die Flut der kleinen Schauder, die ihr fast die Sinne raubten, nachließ, wagte sie die Augen zu öffnen. Nadif kniete noch immer vor ihr. Er lächelte, und er hatte recht, sein Lächeln brach ihr fast das Herz. Obwohl noch immer der Verband aus Geruns Unterkleid sein halbes Gesicht gnädig verbarg, war sein Lächeln eine erschreckende Grimasse.
»Gerun, Liebste, gib mir jetzt von deinem Honig, sonst bricht mir glatt der Schwanz ab!«, keuchte er leise.
»Nur, wenn du auch die Augen schließt!« Gerun richtete sich auf und packte ihn an den Handgelenken. Gehorsam
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