Drachentempel 01 - Sternenträume
Untergang verdammt!«
»Mädchen mögen es, wenn man offen ist«, beharrte Alan.
»Sie mögen Höflichkeit und Komplimente sehr viel mehr«, entgegnete Richard.
»Die meisten von ihnen, die meiste Zeit, ja. Aber das ist eine Party, richtig? Sie haben getrunken, der Abend schreitet fort, und sie haben noch niemanden gefunden. Eine von ihnen sagt ja. Es ist Statistik. Ich hab’s euch doch erklärt!«
Vinnie ließ vor Verzweiflung den Kopf in die Hände sinken. »Alan«, fragte er, »hast du dich je gefragt, warum du noch keine Freundin hast?«
»Hey, ich hatte Hunderte von Mädchen, ja?«
»Wann denn?«, fragte Lawrence. »Verrate uns einfach, wann dir dein wunderbares System schon einmal geholfen hat, ein Mädchen zu finden.«
»Heute Abend.«
»Ich wusste es. Du redest Scheiße.«
»Nein! Es ist wirklich so! Steve hat die Hälfte aller Mädchen auf dem Campus ins Bett gekriegt! Es ist unglaublich! Man muss nur den Mumm haben, es zu tun.«
»Du hast vor lauter Samenstau den Verstand verloren, schätze ich«, grunzte John säuerlich.
Alan tippte sich stolz mit dem Daumen gegen die Brust. »Hör zu, Freund! Ich bin derjenige, der heute Nacht eine Frau ins Bett schleppt. Du bist der traurige Bursche, der allein an der Bar stehen bleibt und frustriert nach Hause läuft. Ich sage dir, es funktioniert!«
Die Party begann wie alle Partys – nicht sonderlich viel versprechend. Um halb acht wanderten die ersten Mannschaftsmitglieder mit ihren Freundinnen zum Hillier’s, das in einer Kuppel lag, die sie alle zu Fuß erreichen konnten. Es war ein großer alter Club unter einem Wohnturm mit drei oval geformten Abteilungen, in denen Lounge, Tanzboden und Brasserie untergebracht waren und deren Mitte eine runde Bar bildete. In seinen guten Tagen war das Hillier’s der Treffpunkt für die jüngeren Mitglieder der Vorstandsfamilien gewesen. Ein Ort, wo die Schickimickis abhängen und die Poolsharks auf der Lauer liegen konnten. Doch die Zeit war nicht stehen geblieben, und das Hillier’s war nicht mehr angesagt.
Jetzt trafen sich dort die noch jüngeren Mitglieder der Familien aus der zweiten Garde. Sie hielten das Hillier’s selbstverständlich immer noch für süperb, ein echter Nachtclub, der keinen unnötigen Wirbel an der Tür veranstaltete und nach dem Alter seiner Gäste fragte. Das Hillier’s konnte es sich nicht mehr leisten, wählerisch im Hinblick auf seine zahlende Kundschaft zu sein, und diese Jugendlichen schienen über eine ziemliche Menge Taschengeld zu verfügen.
Der Plan sah vor, dass sie zuerst etwas aßen, bevor sie mit dem Trinken und dem Tanzen anfingen. Als Lawrence eintraf, waren die Jungs alle in der Lounge und nahmen einen Drink zu sich, bevor sie in die Brasserie gingen, um etwas zu essen.
»Du bist spät«, sagte Vinnie. Er war bereits bei seinem zweiten Bier.
»Ich habe Neuigkeiten«, sagte Lawrence bescheiden. Er hatte geglaubt, dass nach dem Spiel zu Hause ein weiterer Anschiss auf ihn warten würde. Sein Vater hatte ihn zu sich in sein Arbeitszimmer bestellt, und Lawrence wurde nie aus irgendeinem anderen Grund dorthin zitiert. Doch als er im Büro eintraf, lächelte sein Vater ihn an und hielt ihm ein Blatt Papier hin. »Ich dachte mir, du würdest das hier vielleicht gerne sehen«, sagte Doug Newton fröhlich.
Lawrence nahm das Papier nervös von seinem Vater entgegen und begann zu lesen. Es war ein vorläufiger Aufnahmebescheid von der Templeton University, in dem ihm ein Studienplatz in Allgemeinen Wissenschaften und Managementstrategie angeboten wurde.
Doug klopfte seinem Sohn auf den Rücken. »Du hast es geschafft, mein Junge! Meinen Glückwunsch. Ich musste nicht einmal irgendwelche Verbindungen spielen lassen.«
Lawrence starrte das Schreiben an, erfreut und verängstigt zugleich wegen dem, was es bedeutete. Alle bewarben sich an der Templeton University, und die Quote der Ablehnungsbescheide lag bei achtzig Prozent. »Nur, wenn ich in den Abschlussarbeiten die entsprechenden Noten erreiche«, sagte er vorsichtig.
»Lawrence, Lawrence. Was mache ich nur mit dir? Du wirst es schaffen, das wissen wir beide. Angesichts der Art und Weise, wie du dich in den letzten Jahren in der Schule auf den Hosenboden gesetzt hast, wirst du deinen Abschluss wahrscheinlich mit Auszeichnung machen.« Er nahm seinen Sohn bei den Schultern. »Ich bin stolz auf dich, Lawrence. Wirklich stolz.«
»Danke, Dad.«
»Geht ihr heute Abend feiern? Ihr habt das Spiel gewonnen, wenn ich
Weitere Kostenlose Bücher