Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Einmal mehr die goldenen Wilfrien zu werden, die er aus der Ferne so sehr verehrt hatte. Sie lachten traurig über seinen Glauben, dass der Fortschritt stets nur in einer Richtung zu finden war, weiter und höher. Ihre Natur, so sagten sie, habe sie bis zu diesem Punkt geführt. Deswegen waren sie nun so. Es war das, was sie wollten. Leben ohne Komplexität. In ihrer neuen Umgebung würden sie glücklich sein, ohne ständig nach dem Glück suchen zu müssen. So sollte doch jedes Leben sein, sinnierten sie. Ob er denn nicht selbst einen Zustand des ewigen Glücks erreichen wolle, fragten sie. Als er ihnen von der Suche berichtete und seiner großen Reise, von seinem eigenen Königreich und von Endoliyn, lachten sie einmal mehr und mit noch größerer Traurigkeit. Reise weit genug, sagten sie zu ihm, und du wirst genau wie wir an der Stelle herauskommen, von der du gestartet bist. Das Universum ist nicht groß genug, das zu verstecken, was du suchst.
    Mozark kehrte zu seinem Schiff zurück und startete augenblicklich. Er drehte seine Maschinen auf und raste von der Heimatwelt der Wilfrien weg, als sei sie von Monstern bewohnt. Als sie auf den Bildschirmen schrumpfte, verfluchte er sie dafür, dass sie das monumentale Erbe ihrer Vorfahren so mit Füßen traten. Sie hatten alles weggeworfen, was ihre Vorfahren jemals erreicht hatten, wie verzogene, dekadente Kinder. Er hielt es für eine schlimme Verfehlung, schlimmer noch durch die Tatsache, dass nur jemand von außen die wirkliche Größe des Vermächtnisses beurteilen konnte. Die Wilfrien selbst waren nicht imstande, das Falsche an ihrem neuen Weg zu erkennen. Ihr Rückzug in den Niedergang widersprach allem, woran Mozark glaubte. Allein der Gedanke, was Endoliyn dazu sagen würde, wenn er nach Hause käme und ihr erzählte, dass wahre Glückseligkeit nur in Unwissenheit zu finden wäre, bereitete ihm Schmerzen. Denn das war es, was die Wilfrien seiner Meinung nach machten – sie verschlossen sich vor der Realität wie eine Blume am Ende des Tages. Vielleicht, so dachte er, vielleicht waren sie am Ende vom Universum geschlagen worden. Vielleicht waren seine Wunder für sie einfach zu groß gewesen. Er wusste, dass er von seinem Wesen her trotz all ihrer Großartigkeit stärker war als sie, er hätte eine solche Niederlage weder vor seinem Volk noch vor sich selbst jemals eingestanden. Allein dadurch hatte er sich über seine alten Helden erhoben. Auch wenn er sicher war, dass er ihren Rückschritt für den Rest seines Lebens bedauern würde. Ein Teil des Zaubers war aus der Galaxis verschwunden. Die Goldenen waren befleckt, und sie würden niemals wieder wie vorher glänzen. Doch Mozark reiste immer noch weiter, entschlossen wie eh und je.«
    Ein plumper schwarzer Helikopter donnerte über ihre Köpfe hinweg, und der Lärm übertönte Denises Stimme. Die Kinder sprangen auf und rannten unter den Schirmen hervor, um zu beobachten, wie das fremde Fluggerät ihren Himmel verschmutzte. Es raste in Richtung Dawe District, während schwere bedrohliche Kanonen aus seinen Nasenöffnungen glitten.
    Denise folgte den Kindern hinaus ins Sonnenlicht und beobachtete die heißen Abgase aus den Turbinen des Eindringlings, während er die Luft mit seinem Kampflärm erfüllte. Sie nahm Wallace und Melanie bei den Händen, als die Kinder sie unsicher anschauten. »Bei dieser Geschwindigkeit verkaufen sie bestimmt nicht viel Eiskrem«, kicherte Denise. Die Kinder kicherten überschäumend, lachten und schnitten dem sich entfernenden Horror Grimassen. »Dann kommt wieder zurück«, sagte Denise und hob die Hände. Melanie wirbelte unter ihrem Arm hindurch. »Ich muss noch eine Geschichte zu Ende erzählen. Wir sind fast fertig für heute, und die Bösen werden uns nicht unseren Spaß verderben, oder doch?«
    »Nein!«, riefen die Kinder. Die Rückkehr unter die Sonnenschirme wuchs sich zu einem Wettlaufen aus, und alles drängte, um als Erster dort zu sein. Denise ließ Melanie und Wallace los und erlaubte ihnen, mit übertriebener Wichtigkeit gleich zu ihren Füßen zu sitzen.
    »Miss, gab es im Ring-Imperium Leute wie die von Zantiu-Braun?«, fragte Jedzella.
    Denise sah in die besorgten Gesichter ringsum. »Nein«, versicherte sie den Kindern. »Es gab Leute, die böse waren, manchmal sogar sehr böse. Doch die Gesetze des Ring-Imperiums waren scharf, und die Polizei war klug und wachsam. Etwas wie Zantiu-Braun und diese Invasion hier hätte es im Ring-Imperium niemals

Weitere Kostenlose Bücher