Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
untersuchen lassen. Meine Leute werden die Spurensicherung beaufsichtigen. Falls sie irgendetwas Verdächtiges bemerken, werde ich ein paar meiner Halsbänder benutzen. Vergeht Ihnen nun das Grinsen, Bürgermeister?«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein! Ein Laster ist in eine Mauer gerast!«
    »Zumindest sieht es vordergründig danach aus. Aber vielleicht sollte es ja auch so aussehen. Wie oft geschieht es, dass ein automatisches Fahrzeug in einen Verkehrsunfall gerät?«
    Myles runzelte unwillkürlich die Stirn; er hatte tatsächlich noch nie von einem solchen Vorfall gehört. »Ich weiß es nicht.«
    »Der letzte Unfall dieser Art liegt fünfzehn Jahre zurück. Ein Todesfall noch viel länger. Selbst Ihre antiquierte Elektronik schafft es, den Verkehr reibungslos zu gestalten. Ich finde den Zeitpunkt für diesen Zwischenfall höchst verdächtig.«
    »Die Wahrscheinlichkeit nimmt mit jedem Tag zu. Sagen Sie mir nicht, dass Ihre Systeme so viel besser sind.«
    »Wir werden sehen.« Ebrey aktivierte einen Desktop-Pearl und wartete, bis sich der Bildschirm entrollt hatte. Er warf einen Blick auf die Schrift und scrollte den Bericht durch. »Nun denn, ich sehe, dass die Fabriken von Orton und Vaxme noch immer nicht ihre normale Kapazität erreicht haben. Woran liegt das, Herr Bürgermeister?«
    »Die Orton-Anlage wurde modernisiert, als Sie gelandet sind. Sie haben angeordnet, dass die Produktion wieder aufzunehmen sei, bevor die neuen Komponenten richtig integriert waren. Es wird wahrscheinlich eher schlimmer werden als besser.«
    »Ich verstehe.« Ein Finger tippte auf den Schirm, und ein neuer Bericht erschien. »Und Vaxme?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Auch wenn Sie ohne jeden Zweifel eine technisch begründete Ausrede finden werden. Schließlich kann es unmöglich ein menschlicher Fehler sein, nicht wahr?«
    »Warum sollte es?«, erwiderte der Bürgermeister freundlich. Er wusste, dass er Ebrey bis an die Grenzen provozierte, doch es war ihm egal.
    »Schaffen Sie die Produktion auf ihren alten Stand«, sagte Ebrey tonlos. »Sie haben zehn Stunden. Machen Sie Ihren Leuten klar, um was es geht. Ich lasse mich nicht auf diese Spielchen ein.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Sehr schön.« Ebrey winkte in Richtung Tür. »Das wäre für den Augenblick alles.«
    »Nein, wäre es nicht.« Myles genoss den Anflug von Verärgerung, der über Ebreys Gesicht huschte. »Ich habe meine Bitte heute bereits zweimal Ihren Assistenten vorgetragen, ohne eine Antwort zu erhalten. Es ist schließlich nicht so, dass ich jedes Mal bei Ihnen antanzen will, wenn wir ein medizinisches Problem haben.«
    »Was für eine Bitte?«
    »Ich brauche einige Ressourcen aus der biomedizinischen Abteilung der Universität. Sie haben unser qualifiziertestes Personal abgezogen, um bei diesen neuen Impfstofftests zu helfen, die sie drüben in Madison durchführen.«
    »Ich kann niemanden entbehren, um eine Bande von zurückgebliebenen Studenten mit schlechten Ergebnissen zu unterrichten.«
    »Darum geht es überhaupt nicht. Es hat eine Reihe neuer Lungenerkrankungen gegeben. Sie liegen im Hospital.«
    »Und?«
    »Die Ärzte sind nicht sicher, doch wie es scheint, handelt es sich um eine Tuberkulose-Variante. Nichts, das wir je zuvor gesehen hätten.«
    »Tuberkulose?«, fragte Ebrey in einem Tonfall, als hätte Myles bei einer Beerdigung einen schlechten Witz erzählt. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Tuberkulose ist Geschichte, Bürgermeister. Sie taucht nicht plötzlich wieder auf, schon gar nicht auf einer Welt, die Lichtjahre von der Erde entfernt ist.«
    »Wir wissen nicht genau, worum es sich handelt. Deswegen benötigen wir die Diagnose eines Experten.«
    »Meine Güte, wenn es unbedingt sein muss.« Er schaltete den Desktop-Pearl aus. »Sie können die Leute einen Tag lang haben. Aber ich werde Sie verantwortlich machen, wenn das Madison-Projekt darunter leidet.«
    »Danke sehr.«
     
     
    Das Junk Buoy sah aus wie Tausende anderer Bars am Meer, die Lawrence in seinen Zwanzigern besucht hatte, und alle waren Jahrhunderte außer Mode gewesen, noch bevor er auf der Erde eingetroffen war. Es wurde von allen Arten von Publikum besucht, auch wenn der plötzliche Einfall der Zantiu-Braun-Platoons in den beiden letzten Nächten die meisten Einheimischen vertrieben hatte. Als das erste Platoon hereingekommen war und an der Theke Bier bestellt hatte, wollte sich der Geschäftsführer zuerst weigern. Sie waren darauf vorbereitet gewesen:

Weitere Kostenlose Bücher