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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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»Easy.«
    »Ach ja?«, höhnte der größte Junge. »Du bist ein Skin, Arschloch. Komm raus und versuch es ohne deinen Panzer.«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann teilte sich der Skinsuit des Sergeants um den Hals herum. Der Junge wich verblüfft zurück, als sich der Kopf des Mannes unter dem Helm hervor wand. Sein Gesicht und seine Haare glänzten von einem blassblauen Gel, doch er lächelte.
    Denises Hand flog an ihren Mund und erstickte den überraschten Ausruf. Der Schock hatte all ihre erzwungene Ruhe vertrieben. Er war es. Er!
    »Die Skinsuits geben uns Kraft«, sagte Lawrence unbekümmert, »aber nicht Geschick. Aber keine Sorge, ein paar von euch sind ziemlich talentiert. In zwanzig Jahren seid ihr bestimmt so gut wie wir.«
    »Scheiße!«, kreischte der Jugendliche. »Ihr Bastarde würdet uns auf der Stelle erschießen, wenn wir euch nicht gewinnen lassen!«
    »Glaubst du? Wegen eines Fußballspiels?«
    »Ja!«
    »Dann tust du mir Leid, Junge. Ihr seid diejenigen, die uns erschießen, du erinnerst dich?«
    Der Junge zuckte verlegen die Schultern.
    Lawrence nickte ihm freundlich zu. »Wenn ihr euch tatsächlich Chancen auf einem richtigen Spielfeld ausmalt, dann kommt vorbei, und wir machen ein Spiel. Fragt nach mir, Lawrence Newton. Wir nehmen eure Herausforderung an. Wir kaufen euch sogar ein Bier, falls ihr gewinnt.«
    »Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Probier es aus.« Lawrence zwinkerte ihm zu, dann verschwand sein Kopf wieder unter dem Helm. »Wir sehen uns dann.«
    Schlau, dachte Denise, als das Platoon abrückte und die Jugendlichen unendlich verwirrt zurückließ. Der Kommunikationslink des Platoons schwirrte mit einem Dutzend Variationen von »Was zur Hölle war das nun schon wieder, Sarge?«
    Andererseits, sagte sich Denise, hätte sie von ihm kaum etwas anderes erwarten können. Er war schlau, und er war ein verdammter Humanist. Jemand wie er würde immer wieder versuchen, eine Brücke zum Feind zu bauen.
    Gott sei Dank , flüsterte ein kleiner verräterischer Teil ihres Verstandes.
    Denises Unterkiefer wurde hart und entschlossen. Es spielte keine Rolle. Er durfte nicht anders behandelt werden als alle anderen. Die Sache erlaubte es nicht.
    Sie ging durch die Corgan Street zurück, während sie darüber nachdachte, wie sie das Fußballspiel zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Im Krieg, und das hier war Krieg, bedeutete seine Freundlichkeit eine Schwäche, die sie gegen ihn wenden konnte.
     
     
    Myles Hazledine hasste die Warterei im Vorzimmer. Ganz gleich, wie dringend er gerufen wurde und wie wütend Ebrey Zhang auch war, stets musste er dieses Ritual über sich ergehen lassen. Er zeigte seine Entrüstung nicht und fügte sich stattdessen in die bittere Ironie. Dies war das Vorzimmer seines Arbeitszimmers, und hier hatte Myles seine Besucher warten lassen, ganz gleich, ob sie Verbündete oder politische Gegner waren.
    Wie offensichtlich und erbärmlich dieses Verhalten war, wie durchschaubar seine Bemühungen, zu zeigen, wer die Autorität besaß. Haben sie eigentlich immer über mich gelacht?, fragte er sich.
    Die Türen öffneten sich, und Ebrey Zhangs Assistent winkte ihm einzutreten. Wie üblich saß der Zantiu-Braun-Gouverneur hinter Myles’ großem Schreibtisch. Und wie üblich ärgerte es Myles über alle Maßen. Die deutlichste Mahnung an Thallsprings würdelose Kapitulation.
    »Ah, Mr. Bürgermeister. Danke, dass Sie kommen konnten.« Ebreys fröhliches Lächeln war genauso unecht wie boshaft. »Nehmen Sie doch Platz.«
    Mit mühsam beherrschtem Gesicht setzte sich Myles auf den Besucherstuhl vor dem Schreibtisch. Rechts und links von ihm standen Zhangs Gehilfen. »Ja?«
    »Heute gab es einen hässlichen Verkehrsunfall.«
    »Ich habe davon gehört.«
    Ebrey neigte erwartungsvoll den Kopf zur Seite. »Und?«
    »Einer Ihrer Leute wurde verletzt.«
    »Und in einer zivilisierten Gesellschaft würde man erwarten, dass jemand anderes etwas wie ›Tut mir Leid, das zu hören‹ sagt. Oder ›Ich hoffe, es geht ihm gut‹. Ganz gewöhnliche Höflichkeitsfloskeln, die selbst hier gelten, wie ich glaube.«
    »Das Hospital sagt, dass er überleben wird.«
    »Versuchen Sie, nicht so enttäuscht zu klingen. Ja, er wird überleben. Allerdings wird er nicht mehr in den Dienst bei den Platoons zurückkehren. Nie wieder.«
    Myles lächelte dünn. »Tut mir Leid, das zu hören.«
    »Treiben Sie es nicht auf die Spitze, Bürgermeister!«, fauchte Ebrey. »Ich werde diesen Unfall gründlich

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