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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Königreich besaß, all die fabelhaften Schätze und all das Wissen, und es machte sie sehr, sehr traurig.«
    »Warum denn?«, fragten alle überrascht.
    »Weil jeder im Königreich die gleichen Dinge sah, die gleichen Dinge tat und mit den gleichen Dingen glücklich war. Es gab niemals Unterschiede und niemals jemanden, der anders war. Wenn man alles weiß und alles hat, dann gibt es nichts Neues mehr. Und das ist es, was Endoliyn traurig machte. Sie sagte Mozark, dass sie einen König wollte, der stark und stolz war und der sein Volk führte, und niemanden, der einfach mitlief und versuchte, es jedes Mal allen recht zu machen, denn niemand kann so etwas, und am Ende hat man immer nur alle verärgert.«
    »Wie unhöflich!«, erklärte Melanie. »Wenn mich ein Prinz bitten würde, ihn zu heiraten, würde ich auf der Stelle ja sagen!«
    »Was für ein Prinz?«, schnaubte Edmund.
    »Irgendein Prinz. Und das bedeutet, dass ich eine richtige Prinzessin werde und du dich vor mir verbeugen musst, wenn ich vorbeigehe.«
    »Tu ich nicht!«
    Denise klatschte in die Hände, und alles wurde still. »So war es in diesem Königreich nicht, Prinz und Prinzessin zu sein. Es war kein mittelalterliches Königreich wie auf der Erde, mit Baronen und Rittern. Die Adligen des Ring-Imperiums mussten sich den Respekt verdienen, den die Menschen ihnen entgegenbrachten.«
    »Aber …«, regte sich Edmund auf.
    »Was wurde mit Mozark?«, fragte Jedzella besorgt. »Hat er Endoliyn nun geheiratet oder nicht?«
    »Nun, Mozark war schrecklich enttäuscht, dass sie nicht gleich ja gesagt hatte. Doch weil er weise und stark war, beschloss er, sich ihrer Herausforderung zu stellen. Er würde etwas finden, das sie inspirieren konnte, etwas, dem er sein Leben widmen könnte und das jedermann im Königreich zugute kommen würde. Er ließ ein großes Raumschiff bauen, um damit im Ring-Imperium umherzureisen und all seine Wunder zu besichtigen, in der Hoffnung, dass eines so anders war, dass seine Leute dafür ihr Leben änderten. Das gesamte Königreich bewunderte Mozarks Schiff und seinen kühnen Plan, denn selbst in jenen Zeiten unternahmen nur wenige Leute weite Reisen. Mozark versammelte seine Mannschaft um sich herum, die stolzesten und tapfersten unter den Edelleuten des Königreiches, und verabschiedete sich von Endoliyn. Das wunderbare Raumschiff startete in einen Sternenhimmel hinauf, wie wir ihn wohl niemals sehen werden, denn auf der einen Seite befand sich das Zentrum der Galaxis mit einer Million hell leuchtender Gasriesen, und auf der anderen lag der Ring selbst, ein schmales goldenes Band aus Licht, das von einem Horizont zum anderen reichte. Sie flogen von einem Stern zum anderen, weiter und weiter, ohne je das Ring-Imperium zu verlassen, bis sie in Gegenden kamen, wo der Name ihres eigenen Königreiches nichts als ein Name war. Und dort endlich fanden sie das erste Wunder.«
    »Was denn?«, kreischte einer der Jungen. Seine Freunde brachten ihn schnell wieder zum Schweigen.
    »Der wirkliche Name des Planeten war seit Jahrhunderten in Vergessenheit geraten. Er hieß überall nur noch ›Die Stadt‹. Ein Ort, der für Mozark genau so geheimnisvoll war wie sein Königreich für die Bewohner der Stadt. Die Leute, die dort lebten, waren ganz und gar mit der Erschaffung der wunderschönsten Gebäude beschäftigt, die man nur bauen konnte. Sie alle lebten in Palästen mit eigenen Parks und Flüssen und Seen, und ihre öffentlichen Gebäude waren so majestätisch wie Berge. Das ist der Grund, warum ihre Welt ›Die Stadt‹ genannt wurde – weil jedes Haus so groß und wunderbar war und auf seinem eigenen gewaltigen Grundstück stand, dass sie sich über die gesamte Oberfläche ausgebreitet hatten, von den Wüsten bis zu den Polkappen, nirgendwo gab es noch einen Flecken freies Land. Ihr mögt nun vielleicht sagen, das war kein Kunststück, weil das Ring-Imperium diese Maschinen besaß, mit denen man alles bauen konnte. Doch die Bewohner der Stadt wollten keine Maschinen, um ihre Häuser zu bauen. Sie glaubten, dass jede Person ihr Haus mit den eigenen Händen errichten sollte und dass man die wahrhafte Größe nur dann zu schätzen wüsste, wenn man alles selbst gemacht hätte.
    Jedenfalls landeten Mozark und seine Besatzung auf dieser Welt und wanderten zwischen all den wunderbaren Bauwerken umher. Und obwohl sie nicht zur gleichen Spezies gehörten wie die Erbauer der Stadt, wussten sie die Großartigkeit dessen zu schätzen, was sie dort

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