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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Bazillus ausgesetzt und selbst immun war, entweder durch Impfung oder durch entsprechende genetische Manipulation im Keimstadium, in welchem Fall sein Immunsystem verbessert und extrem resistent war. Doch er hat den Bazillus trotzdem in sich getragen. Wenn das geschehen ist, dann wurde er im ganzen Raumschiff verteilt, in dem er gereist ist. Jeder an Bord trägt die Infektion in sich und verbreitet sie.«
    »Untersuchen wir denn nicht jeden vor einer Mission?«
    »Nicht auf spezifische Krankheiten. So ein Untersuchungsplan wäre zu kostspielig gewesen angesichts der Tatsache, dass die Flotten nicht länger zur Gründung von Kolonien dienen. Die Platoons stehen unter ständiger medizinischer Überwachung durch ihre Skinsuits. Bisher hat man das als ausreichend erachtet.«
    »Heilige Scheiße.« Simon ließ den Kopf auf die Rückenlehne sinken. »Also ist es nicht nur einfache Tuberkulose, sondern eine Superzucht von Tuberkulose, und niemand auf dieser Welt ist immun dagegen.«
    »Die medizinische AS glaubt, dass der Anteil der Bevölkerung mit genetischen Verbesserungen sich als resistent erweisen wird.«
    »Prozentsatz?«, schnappte er.
    »Etwa elf Prozent haben genetische Verbesserungen erhalten, die Hälfte davon unter fünfzehn Jahre alt.«
    »In Ordnung. Was empfiehlt unsere medizinische AS?«
    »Unverzügliche Produktion und Verteilung eines Impfstoffs. Isolation sämtlicher bestätigter Fälle und Beginn einer Zwangsbehandlung.«
    »Ist es heilbar?«
    »Es gibt vergleichbare Fälle. Die medizinische AS besitzt Pläne von Metabiotika, die sich in jüngster Vergangenheit als wirksam erwiesen haben. Wir könnten sie zusammen mit Lungenregenerationsviren einsetzen. So eine Behandlung ist weder billig noch schnell.«
    »Geschätzte Zeit?«
    »Für vollständige Erholung: zwei Jahre.«
    »Verdammt! Wie steht es mit der Zeit, die wir brauchen, um die Impfstoffproduktion aufzunehmen?«
    »Die Produktion kann innerhalb von zwanzig Stunden, nachdem Sie eine Prioritätsautorisation erteilt haben, aufgenommen werden. Die Produktion von genügend Impfstoff zur Impfung der gesamten planetaren Bevölkerung wird drei Wochen in Anspruch nehmen.«
    »Was zur Hölle wird aus unserem Produktionsplan?«
    »Eine Einschätzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist sinnlos. Es gibt gegenwärtig zu viele Unbekannte.«
    Sein Schreibtisch-Interkomm piepte. »Präsident Strauss ist hier, Sir«, meldete sein Assistent. »Er verlangt, unverzüglich mit Ihnen zu reden.«
    Jede Wette, dass er das verlangt, dachte Simon. »Führen Sie ihn herein.«
    »Sir.«
    »Und bitten Sie Mr. Raines ebenfalls herein.«
    Wenn es darum ging, den Weg für die Gewinnrealisierung zu ebnen und sicherzustellen, dass das Personal von Zantiu-Braun gut mit der planetaren Legislative und den Behörden zurecht kam, war Präsident Edgar Strauss gewiss nicht der geeignete Mann. Die üblichen Drohungen und Zwangsmaßnahmen schienen bei ihm fast keine Auswirkungen zu haben. Er war grob, halsstarrig, unkooperativ und in vielerlei Hinsicht ein aktives Hindernis. Simon hatte sich sogar gescheut, Mitgliedern seiner Familie die Kollateralhalsbänder umzulegen; wenn sie nach ihm schlugen, wären sie wahrscheinlich mit Freuden einen Märtyrertod gestorben.
    Strauss stürmte mit der gleichen Wucht in das Büro wie ein durchgehender Elefant. »Sie faschistischer Bastard! Sie bringen uns um! Sie wollen diese Welt frei von uns, damit Sie Ihre eigenen Familien herbringen können!«
    »Mr. President, das ist einfach nicht …«
    »Kommen Sie mir nicht mit diesem Schwachsinn, Sie kleiner Scheißkerl! Sie haben Tuberkulosebakterien freigesetzt, irgendeinen viral veränderten Typus, um seine Effizienz zu erhöhen!«
    »Er ist nicht viral verändert. Es ist ein absolut natürlicher Organismus.«
    »Blödsinn!« Strauss’ graue Augen starrten aus seinem harten geröteten Gesicht. »Wir sind völlig wehrlos dagegen! Sie haben Genozid begangen und uns zu einem langsamen, qualvollen Tod verurteilt! Sie hätten gleich ihren Gammastrahler einsetzen sollen, Sie Bastard, weil wir jetzt die Gelegenheit haben, Ihnen einem nach dem anderen die Kehle durchzuschneiden! Was nutzt Ihnen jetzt noch ihr dämliches Halsband, eh?«
    »Wenn Sie sich einfach nur beruhigen würden.«
    Die Tür öffnete sich erneut, und Braddock Raines schlüpfte herein. Er gehörte zum Nachrichtendienst der Dritten Flotte. Er war Mitte dreißig und wäre normalerweise im Hintergrund einer jeden Szene aufgegangen, von wo aus er das

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