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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Niemand achtete auf ihn. »Sieben Schiffe«, sagte er. »Ist das alles, was die Dritte Flotte heutzutage noch aufzubringen hat?«
    »Mehr als genug für Thallspring. Die Bevölkerung ist klein, kaum siebzehn Millionen.«
    »Geschätzte siebzehn Millionen«, entgegnete Lawrence. »Genau wissen wir das nicht. Aber das ist es nicht, worüber ich mir Sorgen mache.«
    »Die Schiffe?«
    »Ja. Fate, meine erste Mission … wir brauchten sieben Wochen, um die Truppen und die Ausrüstung in die Schiffe zu verfrachten. Es müssen damals fünfunddreißig Schiffe gewesen sein.«
    »Wir haben aber nicht mehr so viele Schiffe. Nicht mehr seit Santa Chico.«
    »Auch beim Anflug auf Oland’s Hope hat die Zweite Flotte zwei Schiffe verloren. Niemand rechnete damit, dass sie eine Orbitalverteidigung installiert haben könnten. Aber sie hatten eine.«
    »Willst du aussteigen?«
    »Zur Hölle, nein. Ich sage nur, dass es ziemlich hart werden könnte. Wir sind nicht genug.«
    »Wir werden schon damit fertig. Die Jungs schaffen es, du wirst sehen.« Er schlug Lawrence auf die Schulter. »Selbst der Kleine wird zurechtkommen.«
    »Ja, sicher«, sagte Lawrence. Er arbeitete sich durch die Menüs des Computers, um herauszufinden, welche Informationen er auf den Schirm bekam. Er las den Plan, dann grinste er und rief rasch weitere Menüs auf. »Vielleicht wollt ihr das auch sehen«, sagte er zu seinen Männern. »Vielleicht kriegt ihr nie wieder so gute Plätze direkt am Ring.«
    Der Schirm wurde hell und zeigte ein Bild von einer der externen Kameras der Koribu . Sie war auf das Portal gerichtet, das dunstig blau vor dem Nichts des Weltraums leuchtete. Colony Trains drängten sich davor wie ein Schwarm technologischer Fische.
    »In zwei Minuten starten sie«, verkündete Lawrence fröhlich. Trotz allem, was er an Zantiu-Braun so hasste, musste er sich eingestehen, dass die Portale ein Meisterwerk waren.
    Seine Stimmung erhielt einen Dämpfer, als Hals bockige Stimme fragte: »Was zur Hölle ist das nun wieder für ein Scheiß? Ein radioaktiver Donut? Bestellen Sie mir doch zwei Kaffee dazu, Sarge.« Er brach unsicher ab, als er Lawrences Blick bemerkte.
    Lawrence beherrschte sich gerade noch rechtzeitig, um den Jungen nicht anzubrüllen. Er konnte nicht glauben, dass jemand so dämlich sein und noch nichts über das wichtigste Unternehmen gehört haben konnte, das die menschliche Rasse je begonnen hatte.
    Doch Hal war nur ein Teenager aus einer Wohlfahrtssiedlung in irgendeiner gottverlassenen Stadt. Lawrence selbst hatte als Kind die bestmögliche nur denkbare Ausbildung genossen, die seine Heimatwelt ihm hatte geben können. Er hatte Zugang zu unbeschränktem Informationsfluss gehabt – und nicht einmal er hatte etwas von der Existenz der Portale gewusst.
    Roselyn hatte ihm davon erzählt.

 
Kapitel Fünf
     
    Innerhalb von fünf Jahren hatte Amethis Klima tiefgreifende Veränderungen erfahren. Die Auswirkungen, die HeatSmash hervorgerufen hatte, waren permanent geworden und beschleunigten sich inzwischen auf eine Weise, dass sogar die menschlichen Sinne sie bemerkten. Die Einheimischen nannten es das Erwachen. Statt der Überraschung und Freude, eine einzige Wolke am Himmel zu erspähen, freuten sie sich inzwischen über einen kleinen Flecken blauen Himmels in der dicken Wolkendecke wegen des Lichts, das er herbeiführte.
    Nachdem die allgemeine Lufttemperatur mehrere Grad über den Gefrierpunkt angestiegen war, entließ der Barclay-Gletscher mit phänomenaler Geschwindigkeit Wasserdampf in die Atmosphäre. Gigantische Wolkenbänke bildeten sich über dem tauenden Eispanzer und stiegen bis fast in die Troposphäre hinauf, von wo aus sie ihren Weg um den Globus antraten. In ihrem Gefolge wurde wärmere, trockene Luft herangeführt und beschleunigte die Verdunstung über dem Eis noch weiter, bis ein gigantischer planetenweiter Kreislauf entstanden war.
    Wo die Wolken über die Tundra wehten, wurden sie dunkler und schwerer, und das Wasser kondensierte zu Schnee. Bis die Schneeflocken den Boden erreichten, waren sie halb geschmolzen. Dicker Schneematsch bedeckte den gesamten Planeten und benötigte Ewigkeiten, bis das Wasser in kleinen Rissen und Spalten versickert war, während es unablässig weiter schneite. Auf den Kontinentalplatten bildeten sich nach und nach die alten Flussbetten, während sich in den Ozeanen die tiefsten Becken und Gräben mit Wasser füllten. Die dünne halbflüssige Schneedecke, die sich bergab bewegte, nahm die

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