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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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vor den Fenstern drang Licht. Vorsichtig ließ Lawrence Hal in einer Ecke zu Boden gleiten.
    Odel stellte den Erste-Hilfe-Kasten neben Hal ab und klappte ihn auf. »Haben wir irgendwas, um ihn zu versorgen?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt!« Lawrence nahm eine Diagnosesonde hervor und schaltete sie ein. Er war erleichtert, als das kleine Paneel hell wurde. Der elektromagnetische Puls hatte ausgeschaltete Elektronik nicht beschädigt. Daten strömten in seine AS.
    In der Ferne ertönte das Geräusch von Karabinerfeuer. »Odel, geh und hilf ihnen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    »Hey, sei vorsichtig da draußen! Diese Bastarde sehen aus, als wüssten sie, wie sie uns treffen können.«
    »Das weiß ich ebenfalls.«
    Amersy rannte durch eine Gasse, die von der Hauptstraße wegführte. Es gab nicht viel Deckung. Die Fertighäuser standen zwanzig Meter weit auseinander. Durch die Lücken hindurch konnte man fast von einer Seite der Stadt bis zur anderen sehen. Die Gegner im Hinterhalt hatten das gleiche Sichtfeld. Und er wusste nicht, wo sie lauerten.
    Lewis war hinter dem zweiten Haus abgebogen und arbeitete sich durch die Lücke voran. Amersy rannte ein Stück weiter, dann bog er ebenfalls ab. Er rief die Datei mit dem Straßenplan von Dixon auf, und das Trägheitsleitsystem markierte seine Position. Die Skin-AS lieferte ihm eine grobe Schätzung, woher das kleine Projektil gekommen war. Sein Link mit Lewis gab ihm die Stellung des anderen Mannes und zeichnete auch diese Position ein.
    »Lewis, wir müssen sie in die Zange nehmen. Hast du die taktischen Daten?«
    »Sind online, Corp.«
    »Geh hundertzwanzig Meter weiter geradeaus. Ich bin drei Straßen zu deiner Linken. Dann müssten wir sie zwischen uns haben.«
    »Roger.«
    Lewis rannte die Route entlang, die Amersys AS ihm zeigte. Der Karabiner glitt aus der Nische im Unterarm. Als er die Kreuzung erreichte, blieb er stehen und spähte um die Ecke. Zwei Häuser weiter nahm er eine blitzschnelle Bewegung wahr. Seine AS spielte das Bild noch einmal ab. Es war eine Frau Mitte zwanzig, gekleidet in Jeans und ein gelbes T-Shirt. In der linken Hand trug sie einen perlmuttweißen Zylinder. Die AS hatte ihn nicht in ihrem Waffenkatalog gespeichert.
    Er schaltete seinen Karabiner auf abgereicherte Uranmunition und feuerte direkt durch die Wand. Die Kompositpaneele vor ihm lösten sich auf, als die panzerbrechende Munition direkt hindurchging. Nichts in den Häusern war massiv genug, um die Schüsse aufzuhalten. Seine Skin-AS lieferte ihm ein Streumuster mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit. Er hörte auf zu schießen und rannte auf die Ecke zu, hinter der die Frau verschwunden war.
    »Hab einen Gegner, Corp. Verfolge ihn.«
    »Roger. Hast du sie gefunden?«
    Lewis erreichte das Ende der Straße und sprang. Es war eine Flugbahn, die sicher kein Gegner erwarten würde. Er flog in eineinhalb Metern Höhe am letzten Haus vorbei, mit dem Karabiner schussbereit und suchenden Sensoren. In den Häusern waren Einschusslöcher von den panzerbrechenden Geschossen. Drei Betonfundamente waren zerschmettert. Kein Leichnam, kein Gegner zu sehen. Seine Füße berührten den Boden, und er rannte weiter. Er ging hinter dem Betonfundament eines Hauses in Deckung.
    »Scheiße, ich hab niemanden erwischt, Corp.«
    »Okay, arbeiten wir uns ran, irgendwo müssen sie ja sein.«
    Lewis sprang auf und wandte sich in Richtung seines Corporals. Er war vielleicht zehn Schritte weit gekommen, als sich sein Displaygitter mit einem Mal in ein Gewirr indigofarbener Blitze auflöste. »Was zur …? Mein Gott, nicht jetzt!« Die neurotronischen Pearls seines Skinsuits mussten wohl doch mehr Schaden genommen haben, als er im ersten Augenblick geglaubt hatte. Er wartete darauf, dass die E-Alpha-Fortress die abgestürzte Software neu bootete. Doch statt dessen löste sich das indigofarbene Gewirr in Nichts auf, und er erhielt überhaupt keine Daten mehr. »Verdammter Mist!«
    Er war fast zum Stehen gekommen, als die Frau zwanzig Meter vor ihm hinter einem Haus hervortrat. Sie stand einfach nur da und beobachtete ihn.
    Lewis brachte den Karabiner in Anschlag. Selbst ohne Zielerfassung konnte er auf diese Entfernung einen Kieselstein treffen. Der Karabiner feuerte nicht. Er krümmte zweimal den Abzugfinger, dreimal, ein Impuls, der direkt mit der Waffe verbunden war. Nichts.
    Er setzte sich auf sie zu in Bewegung. Falls sie darauf vertraute, dass er keine Gewalt gegen eine Frau einsetzen würde, würde

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