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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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überprüfte Länge und Höhe und wusste genau, wo er sich befand: Verwaltungsblock, dritte Etage. Die Sicherheitsdivision hatte eine große Abteilung für sich allein in dem großen fünfeckigen Gebäude. Grundrisse jagten durch seinen Kopf. Der einzige Weg in oder aus dieser Abteilung waren die beiden Aufzüge und eine Feuertreppe. Er durfte die Aufzüge nicht benutzen, sie waren durch Kodes geschützt – und er hatte außerdem nicht vergessen, was beim letzten Mal geschehen war, als er in diesem Gebäude einen Aufzug betreten hatte. Die Feuertreppe war demnach die offensichtliche Wahl, und das wusste auch der Gegner. Er hatte vermutlich strenge Sicherheitsmaßnahmen eingebaut.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Josep.
    »Das wirst du früh genug feststellen, Raffles.«
    Josep verstand die Anspielung nicht. Doch sie führten ihn von den Aufzügen weg. Die einzigen vor ihnen liegenden Räume waren Büros. Sie mussten eines davon als Verhörzimmer eingerichtet und dort ihre Ausrüstung aufgestellt haben. Er empfing immer noch keinerlei Signal vom Datapool.
    Sie kamen um eine Ecke. Die Wände dieses Korridors waren übersät mit Türen. Er benannte sie leise, während sie vorbeigingen: Department Management, Briefing 1, 2 und 3, Finanzinspektor, Investigator. Josep schwankte leicht und veränderte seine Balance, dann trat er nach dem Wächter zur Linken. Der Tritt war perfekt gezielt und erwischte den Mann an der Kniescheibe. Er schrie schmerzerfüllt auf und ging zu Boden. Der zweite Wächter hämmerte Josep seinen Stock in den Rücken, und aus den Elektroschockern jagte der Strom in seinen Leib. Seine digital geschriebenen Zellen widerstanden dem elektrischen Ansturm – wenn auch nur knapp – und hielten seine Nervenbahnen frei. Er wandte sich um und entriss dem Söldner den Stock. Der Mann grunzte überrascht angesichts der Kraft des anderen, dann stieß Josep ihm den Stock in den Magen. Der Mann stolperte rückwärts und klappte zusammen, bevor er in die Knie brach.
    Josep hämmerte dem ersten Wächter den Stock in den Nacken, als dieser versuchte aufzustehen. Er brach auf dem Teppich zusammen. Am anderen Ende des Korridors brüllten zwei Männer in Zantiu-Braun-Uniformen etwas und rannten auf Josep zu. Der Alarm ging los. Es war ein furchtbar schrilles Geräusch in dem engen Flur. Die Sicherheits-AS musste alles durch die Überwachungskameras verfolgt haben.
    Josep warf den Stock nach den beiden Männern und sprang zur Tür der Finanzinspektion. Sie war nicht einmal verschlossen. Wie erwartet hatte Zantiu-Braun keine Verwendung für das Finanzpersonal; das Büro stand leer und verlassen für die Dauer der Besetzung. Drei Schreibtische reihten sich in der Mitte des Raums, übersät mit alten Memory-Chips und Stapeln von Papierausdrucken. Die Desktop-Pearls waren inaktiv. Die Wand gegenüber der Tür bestand vom Boden bis zur Decke aus getöntem Glas; das Fenster zeigte über das Vorfeld und zu den Raumhafenhangars. Josep rannte zum letzten Schreibtisch in der Reihe und wuchtete ihn hoch, um ihn anschließend mit aller Kraft gegen die Scheibe zu schleudern. Das gehärtete Glas zersplitterte und sandte einen Regen von Scherben nach draußen. Weitere Alarme schrillten los. Der Schreibtisch kam am Rand des Loches, das er geschaffen hatte, zur Ruhe, noch immer halb im Zimmer. Er wackelte unsicher. Josep versetzte ihm einen Tritt und sandte ihn über die Kante. Drei Stockwerke tiefer krachte er in die Blumenbeete.
    Die Bürotür flog auf. Zantiu-Braun-Personal stürzte herein. Josep sprang hinter dem Schreibtisch her.
    Drei Stockwerke in Thallsprings Standardgravitation. Der Sturz ging tief genug, um einem normalen Menschen beim Aufprall das gesamte untere Skelett zu zerschmettern. Die inneren Verletzungen von der gewaltigen Verzögerung wären wahrscheinlich tödlich. Josep riss die gefesselten Hände hoch und bemühte sich verzweifelt, das Gleichgewicht zu bewahren.
    Es war überraschend still, als die warme Luft des späten Nachmittags an ihm vorbeirauschte. Er winkelte die Beine ein wenig an, als das Blumenbeet entgegenkam.
    Seine Füße krachten auf den harten Boden, seine Knie bogen sich durch und absorbierten so viel von dem gewaltigen Aufprall, wie sie konnten. Seine Schulter prallte gegen den Boden und trieb ihm die Luft aus den Lungen. Seine Knochen hielten, obwohl die Knöchel- und Kniegelenke brennenden Schmerz in sein Rückgrat sandten. Er blinzelte die Tränen aus den Augen. Rosenbüsche hatten seine Beinen

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