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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Raum war eine Zelle, vier mal vier Meter, keine Fenster, nur ein Belüftungsgrill. Er lag auf einer Pritsche gegenüber einer massiven Metalltür. Eine kleine Kamera an der Decke war auf ihn gerichtet.
    Die Zellen der Sicherheitsabteilung des Raumhafens sahen fast genauso aus. Vielleicht hatten sie ihn noch gar nicht verlegt. In diesem Fall hatte er eine Chance. Er kannte den gesamten Raumhafen in- und auswendig.
    Der Gedanke ließ ihn stocken. Er hatte nichts vom Aufzug gewusst. Und es musste zumindest einen Alarm geben, der nicht in den Dateien erfasst war, die sie benutzt hatten, als sie den Einbruch geplant hatten. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um etwas, das Zantiu-Braun diskret installiert hatte, nachdem sie die Kontrolle über den Verwaltungsblock übernommen hatten. Trotzdem hätte sein Prime ihn warnen müssen, als er ihn ausgelöst hatte.
    Gespielt langsam und verwirrt setzte er sich auf und kratzte sich am Kopf. Die Handschellen erschwerten die Bewegung. Er blickte sie stirnrunzelnd an. »Was zur Hölle …?«
    Niemand kam, um es zu erklären. Er tappte zur Tür. Der geflieste Boden fühlte sich kalt an unter den nackten Füßen. »Hey!« Er hämmerte gegen die Tür. »Hey, was hat das zu bedeuten?« An seinen Fäusten waren Schnitte, wo er gegen die Aufzugstür gehämmert hatte. Das war möglicherweise ein Fehler gewesen. Falls sie die Beule gemessen hatten, die er in die Türen geschlagen hatte, konnten sie sich ausrechnen, welche Kraft hinter dem Schlag sitzen musste. Das würde ihn äußerst interessant für sie machen. Nicht, dass sie nicht sowieso äußerst interessiert an ihm gewesen wären. Doch er durfte nicht zulassen, dass sie seinen Körper so genau in Augenschein nahmen.
    Die Patternformsequenzer mussten geschützt werden, koste es, was es wolle.
    Er tappte zu seiner Pritsche zurück und setzte sich. Es war Standard-Vorgehensweise, Gefangene eine Weile schmoren zu lassen, nachdem sie gefasst worden waren, um auf diese Weise eine gewisse Angst in ihnen zu schüren. Nicht, dass derartige Maßnahmen bei ihm etwas bewirkt hätten. Doch er musste eine Entscheidung fällen, wie er von hier aus vorgehen wollte. Die digital geschriebenen Zellen in seinen Wangen und seinem Unterkiefer hatten ihre Form behalten, während er bewusstlos gewesen war. Er besaß also immer noch Sket Magersans Gesicht. Zantiu-Braun würde inzwischen den echten Magersan überprüft haben. Sie würden wissen, dass es sich bei seinem Eindringen um einen ernsten Sabotageversuch seitens einer Widerstandsgruppe handelte.
    Ein Verhör durch Z-B würde unausweichlich medizinische Diagnostik mit einbeziehen, möglicherweise einen vollständigen Gehirnscan. Die digital geschriebenen Modifikationen waren subtil, doch bei dieser Sorte Scan bestand das hohe Risiko einer Entdeckung. Und er war nicht hundertprozentig sicher, ob er immun gegen ihre Drogen war. Seine digital geschriebenen Neuronen waren kaum allmächtig, und Zantiu-Braun hatte seit Jahrzehnten und auf Dutzenden verschiedener Welten mit Widerstandsgruppen zu tun gehabt. Sie würden inzwischen über eine höchst ausgeklügelte Technologie verfügen, um Informationen zu extrahieren.
    Die Wahl war einfach. Je länger er gefangen blieb, desto geringer seine Chancen auf eine erfolgreiche Flucht. Wenn er entkommen wollte, dann musste es geschehen, noch bevor sie in vollem Ausmaß erkannten, wozu er körperlich imstande war.
    Das brachte ihn zu dem Zeitpunkt zurück, als sie ihn gefangen hatten. Er ging den Einbruch noch einmal von Anfang an durch.
    Es dauerte weitere zwei Stunden, bis die Metalltür geöffnet wurde. Josep hatte noch immer nicht herausgefunden, an welcher Stelle er den Alarm ausgelöst hatte. Zwei Wachen in blauen Uniformen mit einem kleinen Zantiu-Braun-Abzeichen am Kragen kamen herein. Beide trugen Helme mit gefärbten Visieren und hielten lange Stäbe mit Schockelektroden an einem Ende.
    Er bekam einen einfachen einteiligen Overall.
    »Anziehen«, sagte einer der Söldner.
    Josep nahm den Overall und faltete ihn auseinander. Er hielt die Arme ausgestreckt und rasselte mit den Handschellen. »Dann müssen Sie die hier wohl abnehmen.«
    »Netter Versuch. Ziehen Sie einfach den Overall an.«
    Die Ärmel des Overalls besaßen Druckknöpfe entlang einer Außennaht. Josep schälte sich in den unteren Teil des Kleidungsstücks, und einer der Söldner schloss die Ärmel für ihn.
    Sie führten ihn nach draußen in einen kurzen, gewundenen Korridor. Josep

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