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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Das Toxin hatte mehr als ein Drittel der Skinmuskeln kontaminiert. Der Rest wurde nicht mehr mit Blut versorgt. Mit einem Seufzer gab er dem Prime seinen letzten Befehl.
    Der Skinsuit öffnete sich glatt entlang der Naht auf der Brust. Lawrence wimmerte, während er den Helm nach hinten vom Kopf schob. Kühle Nachtluft strich über seinen Körper. Er schob und wand sich und kam langsam aus dem toten Skinsuit wie eine glitzernde blaue Puppe. Eine Weile konnte er nichts weiter tun als nach Atem ringend auf dem Gras liegen. Dann tastete seine linke Hand über die Seite und zur Wunde. Er verzog das Gesicht und richtete sich langsam auf.
    Das Blutgerinnungsmittel hatte ein dünne Schicht aus weißem Schaum in der Wunde entstehen lassen, der bröckelte und sich in Flocken löste. Blut tropfte hervor und rann über das Dermalez-Gel auf den Boden. Er presste die Hand gegen die Wunde und hoffte, dass der Druck die Blutung aufhalten würde, bis er etwas Geeignetes fand, um sich einen Verband anzulegen.
    Lawrence kämpfte sich auf die Beine und sah sich um. Er konnte den Tempel vor der Dunkelheit so eben erkennen. Jeder Schritt war erzwungen, und er schrie mehr als einmal vor Schmerz auf, während er zu dem steinernen Bauwerk humpelte. Als er dort angekommen war, stellte er fest, dass ein Stück der steinernen Sitzreihen zur Seite geglitten war. Dahinter begann eine Treppe nach unten. Schwaches Licht drang von dort herauf.
    »Ich hab’s doch verdammt noch mal gewusst!«, murmelte Lawrence.
    Er musste sich Halt suchend gegen die Wand lehnen, als er langsam die Treppe hinunter stolperte. Dermalez-Gel schmierte eine unregelmäßige Spur über den Stein, als er sich voran mühte. Blut tropfte ununterbrochen zwischen seinen Fingern hindurch auf die Stufen.
    Am Boden war ein kleiner leerer Raum, mitten unter dem Tempel. Eine einzelne Metalltür befand sich gegenüber der Treppe. Sie glitt auf, als Lawrence auf sie zu humpelte. Dahinter wartete ein Lift. Er schob sich hinein und fand ein Kontrollpaneel mit lediglich zwei Knöpfen. Die Tür glitt hinter ihm zu, als er den unteren betätigte.
    Ein leises Surren ertönte, und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Als sich die Tür wieder öffnete, enthüllte sie den Blick auf eine große, halbkugelförmige Kammer mit Wandsegmenten aus dunklem, kupferfarbenem Komposit. Lawrence stolperte aus dem Lift, ohne darauf zu achten, dass er entdeckt worden war. Er musste einfach wissen, was er die ganzen Jahre gejagt hatte. Das war alles. Nichts auf der Welt zählte sonst noch.
    In der Mitte der Kammer stand ein großer Sockel aus milchigem Glas, der beinahe wie ein Altar aussah. Auf diesem Sockel ruhte ein großer, aschgrauer Stein mit einer zerklüfteten, von Löchern übersäten Oberfläche. Die Mitte des Steins war mit einem goldenen Geflecht überzogen. Das zum Lift hin zeigende Ende war abgeschnitten und poliert. Aus der glatten Fläche ragten kleine aquamarinblaue Kristalle, die sanft glitzerten.
    Lawrence starrte aus zusammengekniffenen Augen auf die Szene. Er begriff nicht, was das alles zu bedeuten hatte.
    Zwei junge Frauen standen vor dem Sockel. Die ältere von ihnen betrachtete ihn mit traurigem Lächeln und sagte: »Willkommen im Tempel des Gefallenen Drachens, Lawrence. Erinnerst du dich an mich?«
    Lawrence grinste sie an, dann verlor er das Bewusstsein.

 
Kapitel Sieben
     
    Joseps Gedanken waren rasch wieder klar, als er erwachte. Eine Sekunde hielt er die Augen geschlossen, während er seine Lage abschätzte. Er lag auf einer Art Plastikliege. Keine Kleidung, die nackte Haut drückte gegen das Plastik. Leichter Druck an den Hüften. Eine Boxershorts also. Kalte metallische Bänder um die Handgelenke, die im Abstand von fünfzehn Zentimetern auseinandergehalten wurden. Eine Art Handschellen. Seine Beine waren frei. Künstliches Licht schimmerte durch seine Lider. Das ferne Klappern und Murmeln eines Hauses voller geschäftiger Leute.
    Als seine digital geschriebenen Neuronen versuchten, seinen Armband-Pearl oder einen lokalen Datapool-Knoten zu lokalisieren, fand er nichts außer ein paar zusammenhanglosen Hintergrundsignalen, die fast außerhalb der Wahrnehmungsschwelle lagen. Es war, als wäre das gesamte elektromagnetische Spektrum irgendwie gedämpft worden. Er schob die eigenartige Wahrnehmung auf das Gas, das sie benutzt hatten, um ihn auszuschalten. Ein Rest davon war immer noch in seinem Kreislauf und beeinträchtigte seine neuralen Zellen.
    Er schlug die Augen auf. Der

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