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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Zustands der Erleuchtung schwebte er hinter Mozark her, während der Prinz von einer Welt zur anderen reiste. Er bemerkte, dass große Teile der Geschichte fehlten.
    »Der größte Teil meiner Erinnerungen ist verloren«, sagte der Drache bedauernd.
    »Und das alles ist wirklich geschehen?«, fragte Lawrence, während er die Stadt ansah und die silbernen und kristallenen Paläste bewunderte, die sich im rosigen Dämmerlicht erhoben.
    »Es ist Geschichte.«
    »Wie lange ist es her?«
    »Dutzende von Millionen Jahren, wenn nicht noch länger. Auch diese Information existiert nicht mehr in mir.«
    Lawrence war sicher, dass er geweint hätte, wenn seine Augen offen gewesen wären. Das Wissen des Drachen war gewaltig. Hier lag das Potenzial, einfach … alles zu erreichen. Lawrence war nicht nur von Ehrfurcht erfüllt, er spürte Demut. Seine eigenen Ziele erschienen ihm mit einem Mal inkonsequent und ärmlich im Vergleich mit alledem. Doch der Drache verurteilte ihn nicht, und das vergrößerte noch seine Schuld.
    »Ich hatte gehofft, hier Reichtum zu finden«, gestand Lawrence. »Ich hätte nie geglaubt, dass es so unglaublich viel sein könnte.«
    »Die Dorfbewohner betrachten sich nicht als reich.«
    »Sie sind es. Glaub mir. Es kann kein größeres Geschenk im Universum geben, als dich zu kennen. Du bist die Art von Hoffnung, an die ich vor langer Zeit zu glauben aufgehört habe.«
    »Danke sehr. Obwohl es Menschen waren, denen zu verdanken ist, dass ich so weit wiederhergestellt wurde. Ich würde ohne eure Bemühungen nicht existieren.«
    »Ich würde gerne eines wissen«, sagte Lawrence, auch wenn er sich bereits bei dem Gedanken an die Frage schämte. »Bist du sicher, was Mozark angeht? Existierten diese Orte und Spezies, die er im Verlauf seiner Reise besucht hat, tatsächlich?«
    »Die Erinnerungen sind alles, was ich habe. Sie sind, was ich bin. Existiert deine Vergangenheit, Lawrence?«
    »Manchmal wünschte ich, sie würde es nicht.«
     
     
    Denise war bald nach Sonnenaufgang aufgestanden, zufrieden, dass sie in ihrem eigenen Bett geschlafen hatte, auch wenn sie hoffte, dass es wirklich zum allerletzten Mal war. Als es draußen heller wurde, tappte sie auf den Balkon ihres Elternhauses hinaus. Die Sonne war eine strahlende kupferfarbene Scheibe, die zwischen dem Mount Arnao und dem Mount Nallan hinter dem Horizont hervorkam. Denise betrachtete es als gutes Omen. Es war selten, dass der Spalt zwischen den beiden Bergen frei war von Nebel und Wolken und so früh am Morgen so klare Luft herrschte. Sie beugte sich auf das geschnitzte Holzgeländer und blickte hinaus auf die wundervollen, verschlungenen Täler und zerklüfteten Felshänge, die Arnoon umgaben. Ein dünner Nebelschleier hing über den Hängen, die sich ringsum zogen, und nur die höchsten Baumwipfel ragten daraus hervor. Die Strahlen der Sonne leuchteten in delikatem Rotgold, als sie höher und höher stieg und immer kräftiger wurde.
    Nach einem leichten Frühstück zusammen mit ihren Eltern ging sie durch das Dorf zu dem großen Pavillon aus Schneebäumen. Die Luft hier oben auf dem Plateau war viel kühler als das feuchtwarme Küstenklima, an das sie sich unten in Memu Bay gewöhnt hatte. Sie zog einen Pullover aus Willow-Wolle an, bevor sie das Haus verließ. Ein Geschenk von Jacintha, deren Ehemann Lycor ihn entworfen und wie stets helle, freundliche Farben verwendet hatte, ohne dass es schrill wirkte. Dieser Pullover war Mitternachtsschwarz mit sich ringelnden Mustern aus Saphir, Topas und Magenta, die aussahen, als wären sie über die Wolle gehaucht. Die Ärmel waren ausgestellt an den Handgelenken, und ein kleiner v-förmiger Ausschnitt ermöglichte, sie hochzukrempeln. Der Pullover hielt wunderbar warm, während die kalten morgendlichen Böen vom Mount Kenzi herabwehten.
    Unterwegs kamen Freunde heran, die sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, um sie zu begrüßen und freundliche Worte zu wechseln und sie aufzumuntern. Sie alle gaben ihrer Besorgnis wegen Josep Ausdruck, als würde sie aus irgendeinem unerfindlichen Grund mehr darunter leiden als alle anderen. Es war falsch in ihren Augen; man behandelte sie, als hätte sie etwas erreicht, anstatt sie um ein Haar alle ins Verderben zu führen. Aber es wäre selbstsüchtig gewesen, ihnen das ins Gesicht zu sagen. Außerdem bestand immer noch Hoffnung. Nicht, dass sie sich jemals vorgestellt hätte, dass diese Hoffnung in einer so fremdartigen Form daherkommen könnte.
    Bevor die

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