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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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immer vertreten, das Ergebnis ist alles andere als gut. Mein Klon-Zwilling ist … nicht gesund.«
    »Ich denke, verrückt wäre das Wort, das ich benutzen würde.«
    »Er ist traumatisiert, und er leidet unter großen Schmerzen, was sein Urteilsvermögen beeinflusst. Er befand sich innerhalb der Explosionszone von Joseps Selbstmord.«
    »Und jetzt soll ich wohl Schuldgefühle deswegen entwickeln?«
    »Ich verdeutliche lediglich Ursache und Wirkung.«
    »Sie sind ungebeten auf unserer Welt gelandet. Das ist das Ergebnis.«
    »Ich weigere mich, die alleinige Schuld auf mich zu nehmen. Ihre Aktionen haben ebenfalls Konsequenzen. Keiner von uns ist als Engel aus dieser Konfrontation hervorgegangen.«
    »Nein«, gestand Jacintha zögernd. »Aber wir haben jetzt ein Raumschiff. Das Alien wird nach Hause zurückkehren.«
    »Ich hoffe nur, dass seine Gesellschaft gut bewaffnet ist. Mein Zwillingsklon wird nicht Halt machen, bevor er ihre nanonische Technologie erhalten hat.«
    »Die Drachen brauchen keine Waffen. Und Drohungen gegen sie sind völlig unwirksam.«
    »Drachen?« Simon rief sich die kunstvollen Schnitzereien ins Gedächtnis, die er an den Holzhäusern gesehen hatte.
    »So nennen wir sie.«
    »Ich verstehe. Nun, allein das Wissen, wo diese Drachen leben, verhilft ihm zu einem gefährlichen Sieg. Wenn er auf dieser Reise keine Nano-Technologie erhält, wird er dorthin zurückkehren. Sind Sie ganz sicher, dass die Menschen diese Informationen niemals erhalten werden? Wenn nicht durch Gewalt, dann durch Handel oder Diplomatie? Schließlich hat der Drache auch Ihnen seine Technik gegeben.« Er bemerkte die Unsicherheit, die sich in ihr Bewusstsein schlich. »Falls diese Möglichkeit existiert, müssen Sie mir helfen.«
    »Ihnen helfen? Wobei?«
    »Sicherzustellen, dass nicht mein Zwillingsklon sie zuerst erhält.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich glaube, dass die Menschheit die nanonische Technologie unbedingt haben sollte, aber auf einer gleichberechtigten, freien Basis. Das ist einer der Hauptgründe, warum wir so vorsichtig waren. Wenn Sie oder Ihr Klon sie als Erster erhielten, würde sie zu Ihrem persönlichen Vorteil missbraucht. Sie wissen, dass es so wäre.«
    »Alles, was auf eine Weise benutzt wird, mit der Sie persönlich nicht einverstanden sind, wird per Definition missbraucht. Aus diesem Grund hat sich die menschliche Zivilisation zu dem entwickelt, was sie heute ist. Sodass die Mehrheit in der Lage ist, die zukünftigen Entwicklungen zu beeinflussen. Jeder besitzt eine Stimme – eine kleine Stimme, zugegeben, aber trotzdem eine Stimme. Oder misstrauen Sie vielleicht der gesamten menschlichen Rasse?«
    »Bitte versuchen Sie nicht, mir das Wort im Mund herumzudrehen. Sie persönlich oder Zantiu-Braun als Ganzes würden die Technologie missbrauchen. Sie würden sie zu Ihrem Monopol machen und dazu verwenden, Ihre eigene Macht und Ihren Einfluss zu vergrößern und aller Wahrscheinlichkeit nach auch Ihre militärische Stärke.«
    »Selbstverständlich werden wir sie zu unserem Vorteil einsetzen. Aber Sie kennen unsere Ziele doch gar nicht. Ich sollte vielleicht sagen: meine Ziele. Denn all meine verschiedenen individuellen Ichs sind identisch mit dem Einen, der unsere Politik formuliert und alles unternommen hat, um sicherzustellen, dass sie auch verwirklicht wird.«
    »Also schön, Sie haben mich neugierig gemacht – was für Ziele? Noch mehr Planeten zu erobern?«
    »Nein. Gewinnrealisierung ist auf lange Sicht nicht rentabel, nicht einmal mittelfristig. Die Raumflüge von Heute sind das schändliche Ende eines noblen Traums, der sich langsam seinem natürlichen Abschluss nähert.«
    »Und welcher noble Traum wäre das?«
    »Ihnen zu geben, was Sie haben. Einen neuen Anfang auf einer neuen Welt. Es ist ein Wunsch, der in vielen Menschen verankert ist. Er entspringt unserer Neugier und Unrast, unserer Wanderlust. Doch seine Wurzeln liegen in der Unzufriedenheit mit der Gesellschaft und den herrschenden Verhältnissen. Wie viel einfacher ist es doch, wegzugehen und irgendwo von vorne anzufangen, als die institutionellen, ja konstitutionellen Fehler eines monolithischen Sozialsystems zu verfeinern? Dieser Antrieb hat völlig ausgereicht, um die erste Welle von Kolonisten auf den Weg zu bringen. Die ganze Geschichte war von Anfang ein finanzielles Verlustgeschäft; der Kompressionsantrieb ist einfach nicht gut genug, um diesen Traum zu verwirklichen. Und trotzdem haben wir weitergemacht. Es gibt viele

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