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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Erfolgsgeschichten, Welten wie Ducain, Amethi und Larone; alles unabhängige, florierende Demokratien, die von Anteilseignern beherrscht werden. Wir haben sogar eine ganze Reihe von halben Erfolgen wie Thallspring – bei der Erde verschuldet, aber immerhin völlig autark. Ich persönlich würde sogar Santa Chico als großen Erfolg bewerten – trotz der einzigartigen Art und Weise, wie sich die Menschen dort entwickelt haben.«
    »Wenn Thallspring ein Erfolg ist, dann hören Sie endlich auf, uns zu bremsen. Lassen Sie uns in Ruhe, damit wir uns ungestört entwickeln können. Benutzen Sie Ihre Macht und Ihren Einfluss, um diese unsäglichen Gewinnrealisierungskampagnen zu beenden.«
    »Ich weiß, dass unsere Invasion Ihr Denken beherrscht. Es tut mir Leid. Doch die notwendigen Veränderungen müssen auf einer viel grundlegenderen Ebene vorgenommen werden. Wir müssen die gesamte menschliche Rasse verbessern, um frei zu sein von den Restriktionen, die sie uns auferlegt.«
    »Sie verbessern?«
    »Ja. Die Erde mit ihrer Bevölkerung von sieben Milliarden Menschen ist die reichste aller besiedelten Welten. Es kann auch gar nicht anders sein, bei diesen Bevölkerungsmassen in einer industrialisierten Gesellschaft. Aber die Erde hat auch die meisten Armen. Es gibt Stadtviertel auf der Erde, in denen die Bewohner seit zwanzig Generationen in Not und Armut leben. Sie schaffen es einfach nicht, aus diesem Sumpf zu kommen, ganz im Gegensatz zu Ihren Vorfahren, die schlau und entschlossen genug waren, um hierher zu gelangen. Schulen und Datapool bieten phantastische Möglichkeiten zu lernen, einen Weg aus den Slums zu zeigen und sich in die primäre Ökonomie zu integrieren. Und trotzdem geschieht es nicht. Denn für jeden, der das Slum verlässt, bleiben zehn zurück, die Familien gründen, üblicherweise noch größere als vorher. Drogenabhängigkeit ist weit verbreitet, Kriminalität macht sie noch ärmer, sie leben in schlechten Unterkünften, haben schlechte Elternprogramme, schlechte Sozialfürsorge, eine verfallende Infrastruktur und übermäßig viel Gewalt. Es geht immer weiter und weiter.«
    »Ich verstehe die Prinzipien der Armutsfalle.«
    »Das sollten Sie auch, denn hier auf Thallspring fängt es auch schon an. Ich habe gesehen, wie die sekundäre Wirtschaft Fuß zu fassen beginnt. Sie haben eine entstehende Unterklasse. Im Augenblick weichen sie nur ein wenig vom normalen Leben auf Thallspring ab, aber schon bald, in wenigen Generationen, wird der Graben nicht mehr überbrückbar sein. Thallspring wird eine zweite Erde.«
    »Nein, wird es nicht.«
    »Ah.« Er lächelte. »Ja. Sie glauben, dass die Drachentechnologie helfen wird, Ihre Welt zu vereinen und etwas Neues und Anständiges zu errichten.«
    »Ja«, sagte Jacintha. »Wenn sie behutsam eingeführt wird, werden die Veränderungen, die uns vorschweben, zum Besten aller sein.«
    »Wie bemerkenswert. Und beneidenswert obendrein. Mit diesen Ansichten könnte ich Ihnen glatt einen Sitz in unserem Vorstand anbieten. Ich – wir – wollen ebenfalls eine gesellschaftliche Veränderung und keine weitere sinnlose Expansion, die auf ewig die alten Fehler wiederholt. Doch damit diese Veränderung gelingt, muss sie aus dem Herzen der menschlichen Gesellschaft kommen: von der Erde selbst. Wir bemühen uns nun schon länger als ein Jahrhundert darum. Die Armen, die Unterprivilegierten – sie müssen verschwinden. Und ich spreche nicht aus Selbstlosigkeit so. Ich bin im Gegenteil sogar recht selbstsüchtig. Sie leben von unserem Mitleid und verbrauchen Milliarden an Geldern für die öffentliche Wohlfahrt, nur damit sie zu essen und ein Dach über dem Kopf haben. Sie brauchen weitere Milliarden für die medizinische Versorgung, denn sie sind zwangsläufig diejenigen, die am empfänglichsten sind für Seuchen und Krankheiten und ganz allgemein den schlechtesten Gesundheitszustand haben. Sie sind es, die dafür verantwortlich sind, dass unsere Träume und Visionen immer wieder scheitern. Müssten wir uns nicht um sie kümmern, würden unsere Schiffe immer noch tiefer hinaus in die Galaxis vorstoßen und neue Kolonien gründen. Wir hätten die Zeit und die Ressourcen, neue Lebensformen zu entwickeln und auszuprobieren. Wir alle, nicht nur die Menschen auf Thallspring und Santa Chico.«
    »Sie reden von den Armen, als wären sie Untermenschen.«
    »Das kommt darauf an, was Sie unter ›menschlich‹ verstehen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob Sie menschlich sind.«
    »Oh, das

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