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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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davonfliegen wollen. Sie benötigen nur noch fünf Minuten, bis sie in Kompression gehen. Wir müssten wenigstens achtzehn Salven abfeuern, um ihr Verteidigungsfeuer zu sättigen und einen sicheren Treffer zu erzielen. Dazu würden wir fünfundvierzig Minuten bis eine Stunde benötigen.
    Wir würden nicht einmal die erste Salve rechtzeitig ins Ziel bekommen.«
    »Dann benutzen Sie den Gammastrahler!«
    »Der Projektor benötigt fünfzehn Minuten, bis er ausgefahren ist.«
    Simon stieß ein wütendes Grunzen aus.
    »Bitte!«, flehte der Arzt. »Sie dürfen sich nicht aufregen! Ich muss Sie sonst ruhigstellen.«
    »Kommen Sie mir auch nur zu nahe, und ich lasse Sie aus der Luftschleuse werfen!«, fauchte Simon ihn an. »Verfolgen Sie ihre Flugbahn!«, befahl er Captain Sebastian Manet. »Ich will wissen, wohin sie fliegen. Und fahren Sie die Tokamaks der Norvelle hoch. Bereiten Sie alles für den Sprung in die Kompression vor.«
    »Sir?«
    »Keine Widerrede. Ich werde in siebzehn Minuten andocken. Sobald ich an Bord bin, werden wir der Koribu folgen.«
     
     
    Simon hatte sich in den Helikopter zurückgezogen, um den Datenstrom zu empfangen, den seine persönliche AS für ihn zusammengestellt hatte. Die Informationen über den Kaperversuch der Koribu waren spärlich, doch Sensordaten von Bord des Raumschiffs zeigten, dass die Eindringlinge durch den Axialkorridor vordrangen und ihr Prime in jeden Knoten luden, den sie unterwegs passierten. Die Atmosphäre entwich aus der Frachtsektion. Rettungskapseln wurden ausgestoßen.
    Und es gab nichts, das er dagegen hätte unternehmen können. Seine einzige Option wäre gewesen, den anderen Raumschiffen zu befehlen, mit nuklearen Waffen zu feuern. Damit hätte er nicht nur die gesamte Besatzung und ein Multi-Milliarden-Dollar-Raumschiff ausgelöscht sowie die in der Nähe befindlichen Rettungskapseln und Raumflugzeuge, sondern auch das Alien. Nichts wäre gewonnen, alles wäre verloren. Außerdem war er nicht sicher, ob die anderen Captains einem solchen Befehl nachgekommen wären.
    Ein Statuswechsel-Symbol blinkte auf dem Displaygitter seines DNI. Seine persönliche AS hielt ihn stets über Sicherheitsangelegenheiten seine Klonzwillinge betreffend auf dem Laufenden, gleichgültig, in welcher Krisensituation er sich gerade befand. Er vergrößerte das Symbol und las mit Bestürzung die Schrift, die vor seinen Augen herabscrollte.
    »Was glauben Sie eigentlich, was Sie da machen?«, fragte er den SK2.
    Die Antwort und der darauffolgende kurze Streit untermauerten seine Konsterniertheit. Es gab Präzedenzfälle für Streitigkeiten zwischen den Roderick-Klonen, doch er konnte sich an keine Situation erinnern, in der sich einer von ihnen derart instabil verhalten hätte. In seinem gegenwärtigen Zustand würde der SK2 wahrscheinlich keinerlei Regel akzeptieren, die seine Autorität einschränkte.
    Doch die Frage wurde irrelevant, als der SK2 einfach die Verbindung unterbrach. »Verdammter Mistkerl!« Der Ärger wich offener Wut, als seine persönliche AS ihn informierte, dass Memu Bay vom globalen Datalink isoliert worden war. Eine Sekunde später verloren die Kommunikationsschaltkreise des AV88 ihre Satellitenverbindung. Simon versuchte, den Kontakt über die anderen Helikopter wiederherzustellen, die auf der zentralen Wiese von Arnoon parkten. Es gab keine Antwort von den Satelliten. Er benutzte seinen Armband-Pearl. Das Gerät fand das Signalfeuer des Satelliten, doch es kam kein Kontakt zustande.
    Nicht nur, dass der SK2 die Leitung der Mission an sich gerissen hatte – er hatte auch einen Zwillingsklon in einer feindlichen Umgebung isoliert. Damit war seine Autorität vollkommen verwirkt. Simon schüttelte müde den Kopf. Vorausgesetzt, meine Brüder im Vorstand erfahren jemals von dieser Ungeheuerlichkeit. Legitimität und politische Manöver waren gegenwärtig nicht gerade seine Hauptsorge.
     
     
    Jacintha saß an einem langen Holztisch im Innern des Schneebaum-Pavillons. Sie wirkte vollkommen entspannt, obwohl sie von drei Skins in diskreter Entfernung bewacht wurde.
    »Sie haben einen magnetischen Sinn, und Sie sind ein Klon«, sagte sie, als Simon zu ihr kam. »Wie faszinierend. Das Leben auf der Erde ist offensichtlich ein wenig komplizierter, als wir angenommen hatten.«
    Er deutete auf die freie Bank auf der anderen Seite des Tisches. »Darf ich?«
    »Bitte sehr.«
    »Haben Sie alles mitgehört?«
    »Laut und deutlich, danke sehr.«
    »Welchen Standpunkt Sie auch

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