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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Hunderte von Schauspielgruppen, die nur darauf warteten, ihre Arbeiten zu zeigen.
    Fast hätte Lawrence gesagt, dass die Tatsache so vieler Schauspielgruppen in einer Stadt seinen Standpunkt über Kultur untermauerten. Doch er war immer noch nicht sicher, wie sie auf diese Art Neckerei reagierte. Selbst nach dem Essen im Speisewagen, nachdem sie mehr als eine halbe Flasche Wein getrunken hatte, war sie noch angespannt.
    Am Nachmittag irgendwann fragte sie, woran er denn Spaß hätte, und er war dumm genug zuzugeben, dass er Flight: Horizon mochte. Es war das erste Mal, dass er sie aufrichtig lachen sah.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass es diesen Mist auf zwei Welten geben soll«, kicherte sie. »Kein Wunder, dass du eine so schräge Meinung zur Raumfahrt hast. Meine Güte, und was für ein Ende!«
    »Ende?«
    »Die letzte Episode. Unglaublich! Aber auch ziemlich heiß.«
    »Du hast sie gesehen?«
    »Ja. Ich hab dir doch gesagt, dass ich als Kind darauf gestanden hab. Warum?« Ihre Augen verengten sich und musterten ihn neugierig. »Hast du sie nicht gesehen?«
    »Nein«, gestand er zögernd und unwillig, die Assoziationen einzugestehen, die die Serie bei ihm hervorrief. Auch wenn er wusste, dass er völlig über Roselyn hinweg war, war er irgendwie nie dazu gekommen, die letzten paar Folgen zu sehen. »Wir haben nicht so viele Serien auf Amethi.«
    »Oh. Wow. Aber jetzt bist du hier und kannst sie sehen. Du hast wirklich etwas verpasst!«
    »Dieser Teil meines Lebens ist vorbei, danke. Ich komme gut zurecht, ohne mich noch einmal zurückzuversetzen.«
    Sie hob eine Augenbraue angesichts der Endgültigkeit seiner Worte. »Meinetwegen.«
    Glücklicherweise bohrte sie nicht nach. Sie versuchte nicht einmal, ihn aufzuziehen. Ihre Unterhaltung trieb weiter. Das Einzige, was sie niemals streiften, war Sex. Er fand es eigenartig; es war, als hätte sich die vergangene Nacht überhaupt nicht ereignet. Wenigstens nicht für sie. Sie redeten über fast alles andere. Und weil er bemerkte, wie sie dem Thema auswich, verzichtete er darauf, etwas zu sagen.
    Obwohl er es gerne getan hätte. Joona war eine gute Begleiterin. Nicht unbedingt angenehm; wenn ihre Meinungen aufeinander prallten, argumentierte sie, bis er schließlich aufgab. Das machte sie interessant, genauso sehr wie ihre diametral entgegengesetzte Weltsicht. Wenn er an einige der Unterhaltungen in der Kaserne dachte, dann konnte er nicht glauben, wie primitiv sie ihm im Gegensatz zu dem hier erschienen. Es war diese Qualität, die ihm zuerst in der Bar aufgefallen war, die wache Intelligenz, die ihn angezogen hatte. Deswegen wollte er wissen, wo sie standen, was im Grunde genommen bedeutete, ob sie heute Nacht wieder mit ihm ins Bett gehen würde und jede weitere Nacht während dieses Ausflugs. Irgendwann kam er zu dem Schluss, dass sie deswegen nichts sagte, weil sie ihn absichtlich zappeln lassen wollte. Die Vorstellung einer Intellektuellen von Vorspiel. Obwohl er seine Zweifel wegen dieser Theorie hatte. Sie war viel zu energisch, um über irgendetwas nicht zu reden, das in ihrem Leben wichtig war. Was ihr Schweigen über dieses Thema einigermaßen verwirrend machte.
    Er hatte ein Schlafabteil für die Nacht gebucht. Als sie ihm das Geld für den Fahrschein und die Buchung wiedergegeben hatte, konnte es kein Missverständnis gegeben haben. Sie hatte genau gesehen, was er gebucht hatte. Der Gedanke hielt sich den gesamten Nachmittag in seinem Kopf. Sie hatten ihr Gepäck in das Abteil geworfen, sobald sie den Zug bestiegen hatten, er seinen Seesack, sie ihren Rucksack. Das Abteil war winzig und so kompakt, wie modernes Design es erlaubte.
    Die ganze Zeit über, die sie mit Unterhaltungen im großen Waggon verbrachten, wusste er, dass sie wusste, dass sie nach dem Abendessen dorthin zurückkehren würden. Sie würden sich in dem beengten Abteil ausziehen und zusammen in die niedrige Koje klettern. Die Aussicht war äußerst erregend. Es würde fast wie das erste Mal werden. Die vergangene Nacht hatte, jedenfalls soweit er sich erinnern konnte, wenig mit Leidenschaft zu tun gehabt und auch nicht besonders lange gedauert, ein eher desinteressiertes Fummeln, gefolgt von einem raschen Höhepunkt. Beim ersten Mal war Sex immer heiß. Und hier im Zug war es unausweichlich, was ihm einen zusätzlichen Schub versetzte, wenn er sie im Verlauf des Nachmittags ansah.
    Sie gingen ins Restaurant, als der Zug aus dem Bahnhof von Paris ausfuhr. Joona bestellte eine Flasche

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