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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Rotwein. Lawrence trank zwei Gläser, sie leerte den Rest und bestellte eine weitere Flasche. Ihre Unterhaltung war inzwischen bei der Kontamination Afrikas mit der globalen Unikultur angekommen, und er hatte weniger und weniger Gelegenheit, etwas dazu beizusteuern. Schließlich uferte ihr Monolog in eine bittere Tirade aus. Lawrence trank nichts von der zweiten Flasche. Joona bestellte sich einen Brandy und leerte ihn, bevor sie in ihr Schlafabteil gingen.
    Als sie dort angekommen waren, mussten sie feststellen, dass die Klimatisierung fehlerhaft arbeitete und der kleine Raum eisig kalt war. Joona schwankte und sah ihn im krassen Gegensatz zu ihrem normalen Verhalten unsicher an. Sie grinste kurz, als wollte sie sagen: Na und?, dann fing sie an sich auszuziehen. Jetzt war es Lawrence, der zögerte.
    »Hör mal«, sagte er widerstrebend. »Du hast eine Menge getrunken.«
    »Ich komme schon klar. Das ist noch gar nichts.« Sie zog ihr Sweatshirt über den Kopf und streckte den Arm aus, um sich abzustützen, als sie aus ihren Jeans schlüpfte.
    »Bestimmt kommst du klar. Es ist nur … ich wollte sagen, wir müssen es nicht machen heute Nacht.«
    »Doch, müssen wir.« Ihr Grinsen verbreiterte sich zu etwas, das nahe am Trotz war, als sie ihren Slip ebenfalls auszog. »Verstehst du denn nicht? Wir müssen. Wir müssen es unbedingt.« Sie küsste ihn. Der Geruch und der Nachgeschmack des Weins waren widerlich. Er legte beinahe mechanisch die Arme um sie und versuchte, mit der gleichen Leidenschaft zu antworten.
    »Wir bauen eine Brücke«, murmelte sie. »Wir beide, zwei Welten, die zueinander finden. Das bedeutet, das wir immer noch menschlich sind.«
    Er wollte sie fragen, was sie damit meinte, doch er war damit beschäftigt, sich aus dem eigenen Hemd zu schälen, und sie hatte sich schwer auf die Kante der Pritsche gesetzt. Die kalte Luft trug nichts zur Verbesserung seiner Stimmung bei; tatsächlich bekam er eine Gänsehaut davon. Er kletterte neben sie auf die Pritsche und zog rasch die dünne Decke über sie beide.
    Sie fing erneut an, ihn zu küssen, über das Gesicht und den Hals. Eine Hand schloss sich um seinen Penis. Ein Ellbogen ruhte schmerzhaft auf seinem Brustbein. Was von ihr als stimulierende Liebkosung gedacht war, fühlte sich wie ein irritierendes Kitzeln an der Seite seiner Rippen an. Die gesamte Angelegenheit war völlig unerotisch. Er konnte es nicht glauben; nicht, nachdem er den größten Teil des Tages in Vorfreude auf diesen Augenblick verbracht hatte.
    Schließlich gelang es ihm, sich mit ihr zusammen herumzurollen, bis sie unter ihm war. Er konnte kaum seine Erektion aufrecht erhalten; das einzige, was half, war der Gedanke an die Mädchen vom Strip in der vergangenen Woche und wie scharf sie gewesen waren.
    Glücklicherweise war die ganze elende Aktion schnell zu Ende. »Mein Gott, ich liebe dich«, sagte sie. »Ich brauche das.«
    »Was denn?« Es gelang ihm, ein Stückchen Platz auf der Pritsche zu finden, ohne an sie gequetscht zu liegen, auch wenn er dabei herauszufallen drohte. Als er sich zu ihr umsah, war sie bereits eingeschlafen. Sie fing an zu schnarchen.
    Er fand ein dickes T-Shirt und zog es an, dann verbrachte er eine Ewigkeit damit, neben ihr zu liegen und an die unsichtbare Kabinendecke zu sehen, ohne dass er einschlafen konnte. Es ist niemandes Schuld, sagte er sich immer wieder. Die Umstände waren es, das ist alles. Das Schlafwagenabteil, die Klimaanlage, der Wein – eine unglückselige Verbindung. Morgen ist sicher alles besser.
     
     
    Sie erreichten Glasgow am späten Vormittag und stiegen in den Zug nach Fort William um. Wenn überhaupt, verlief ihre Reise jetzt noch langsamer. Doch die Landschaft machte alles mehr als wett. Er glaubte, seinen Augen nicht zu trauen angesichts der weiten zerklüfteten Glens und Lochs mit ihrem dunklen spiegelglatten Wasser, die kein Ende zu nehmen schienen. Ihre Pracht machte ihm bewusst, wie sehr Menschen in diese Umwelt gehörten.
    Joona saß neben ihm, hatte sich bei ihm untergehakt und zeigte auf verschiedene Wahrzeichen. Seit sie aufgewacht war, verhielt sie sich ganz anders als vorher. Aufmerksam und eifrig, als hätte die gemeinsame Nacht sie auf eine neue Ebene aus Verständnis und gegenseitiger Verbindlichkeit geführt. Er wusste nicht, was er sich aus alledem zusammenreimen sollte, auch wenn ihre Zuneigung gut tat. Es erweckte den Anschein von mehr Gemeinsamkeiten. Bestimmt würde jeder, der sie im Waggon sah, gleich sehen,

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