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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Bralow.
    Zhang nickte höflich. »Herr Bürgermeister.« Er streckte Myles die Hand entgegen.
    Myles hätte dem Bastard am liebsten die Faust ins Gesicht geschlagen. Margret Reece hatte ihn gewarnt, doch Myles hatte nicht vergessen, wer seiner Tochter das Halsband umgelegt hatte. Die Polizeichefin beobachtete ihn scharf, genau wie der Bezirkscommissioner.
    Zhang trat ein wenig bedrückt zurück.
    »Danke sehr, dass Sie gekommen sind, Gouverneur Zhang«, begann Margret Reece. »Ich ließ Sie in Ihrer Eigenschaft als oberster Vorgesetzter von Halford Grabowski herbitten.«
    »Ich verstehe.«
    »Meine Beamten haben genügend Beweise gesammelt, um offiziell vor Gericht Anklage wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen zu erheben. Der Magistrat hier hat uns einen vorläufigen Verhandlungstermin zugesagt. Als oberstem Vorgesetzten von Halford Grabowski bitte ich Sie hiermit förmlich für die Dauer des Verfahrens um die volle Unterstellung des Angeklagten in unseren Zivilgewahrsam. Wenn ich recht informiert bin, unterliegen die Strategischen Sicherheitsstreitkräfte von Zantiu-Braun unseren Gesetzen.«
    »Das ist richtig«, sagte Ebrey Zhang.
    »Gut.« Margret Reece winkte dem Magistrat, und er trat vor und hielt dem Gouverneur einen Desktop-Pearl hin. Über den Bildschirm scrollte eine lange Anklageschrift.
    »Danke sehr«, sagte Zhang. Er überflog das Geschriebene. »Dieses Datum ist erst in drei Wochen!«
    »Ja«, sagte der Magistrat.
    »Wie hoch ist die Höchststrafe, falls Grabowski für schuldig befunden wird?«
    »Ich bin sicher, das wissen Sie bereits«, entgegnete Margret Reece. »Lebenslange Haft.«
    »Selbstverständlich gibt es eine Alternative.«
    »Nein, gibt es nicht!«, fauchte Myles. »Ich wusste es! Ich wusste es, verdammt, dass sie versuchen würden, sich den Weg aus dieser Sache herauszuschleimen!«
    »Myles, bitte!«, sagte Margret. »Welche Alternative?«
    »Wir werden ihn selbst aburteilen, vor einem Kriegsgericht«, sagte Zhang. »Es wird schnell gehen, und wir garantieren eine faire Verhandlung.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass unsere Gerichtsverhandlung nicht fair wäre?«
    »Keinesfalls. Doch weder Sie noch ich wollen, dass sein Anwalt Berufung wegen einer voreingenommenen Jury einlegt. Was angesichts der gegenwärtigen Stimmung in dieser Stadt ein begründeter Einwand wäre.«
    »Mit anderen Worten, Sie wollen, dass er von Ihren Offizieren verurteilt wird?«
    »Ja.«
    »Nein, verdammt!«, brüllte Myles. »Sie werden diese Anordnung unterschreiben. Jetzt!«
    »Ihr Polizeivertreter darf selbstverständlich unserer Anklage beiwohnen«, sagte Zhang. »Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass der Fall korrekt verhandelt wird.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Margret Reece. »Warum ein anderes Gericht? Es wird aussehen, als würden Sie versuchen, das Urteil zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Oder …« Sie zögerte nachdenklich. »Denken Sie vielleicht darüber nach, eine Gefängnisstrafe auf der Erde zu verhängen? Ist es das? Wenn Sie ihn für schuldig befinden, nehmen Sie ihn mit zu sich nach Hause, anstatt ihn unseren Strafvollzugsbehörden zu überstellen?«
    »Das ist es nicht, was geschehen wird.«
    Myles setzte sich auf, als er dies hörte. Trotz seines inneren Aufruhrs war er immer noch Politiker genug, um zu erkennen, wenn ihm ein Handel angeboten wurde. »Welches Urteil droht ihm von Ihrem Kriegsgericht, wenn Sie ihn für schuldig befinden?«
    Zhang blickte ihm direkt in die Augen. »Die Todesstrafe.«
    Daran hatte Myles nicht einen Augenblick gedacht. Die Todesstrafe war ausdrücklich verboten, und kein Gericht auf Thallspring durfte sie verhängen. Wie eigenartig, dass er, der Wächter des Liberalismus der Gründerväter, nun die Gelegenheit in der Hand hielt, gegen ihren ursprünglichen Wunsch zu verstoßen. Er musste es ablehnen, selbstverständlich, es ging gegen alles, wofür seine Kultur stand. »In diesem Fall«, sagte Myles, »in diesem Fall sind wir einverstanden.«
     
     
    Fast ein Drittel der Kinder war an diesem Morgen nicht zur Vorschule erschienen, und das machte Denise traurig. Es war ein weiterer wunderschöner Tag, mit einer heißen Sonne, die bereits hoch an einem tiefblauen klaren Himmel stand. Eine Brise vom Meer war gerade genug, um Memu Bays kochende Straßen ein wenig abzukühlen.
    Also war es nicht das Wetter, das die Kinder abgehalten hatte.
    Heute war der Tag, an dem die Kriegsgerichtsverhandlung gegen Halford Grabowski begann. Die Bevölkerung

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