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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Gerichtsverhandlung eröffnet werden kann.«
    »Wochen? Das ist verdammt noch mal nicht gut! Haben sie ihre Untersuchungen denn immer noch nicht abgeschlossen?«
    »Sie sind fast fertig. Und sie haben genug, um Grabowskis Alibi gründlich zu zerfetzen. Wir haben selbstverständlich unsere eigenen Untersuchungen parallel dazu geführt. Unsere AS hat kein Taxi finden können, in das er eingestiegen sein will, ganz zu schweigen von diesem geheimnisvollen Bordell.«
    »Es existiert?«
    »Nein. Wir glauben, dass es sich bei der Straße, in die er gefahren zu sein behauptet, um die Minster Avenue handelt. Ausnahmslos Privathäuser wohlhabenderer Einwohner von Memu Bay. Und ganz sicher gibt es dort kein Bordell.«
    »Mit anderen Worten, er hat Unsinn erzählt.«
    »Sir, er hat Francine Hazledine vergewaltigt. Unter diesen Umständen kann ich nichts für ihn tun, außer das Gericht um Milde bitten.«
    »Ah. Das war das zweite, was der General zu mir gesagt hat.«
    »Was denn?«
    »Wir lassen niemanden zurück, ganz gleich, unter welchen Umständen.«
    Lieutenant Bralow starrte seinen Vorgesetzten erschrocken an, doch dann nickte er. »Jawohl, Sir.«
    Der Wagen durchfuhr den Perimeter der Station, dann bog er in die Tiefgarage ein. Detective Galliani erwartete sie bereits. Er begrüßte sie einigermaßen freundlich und sagte ihnen, dass Margret Reece oben auf sie wartete.
    Ebrey Zhangs Miene blieb unbewegt, obwohl er innerlich kochte. Er war der Gouverneur von Memu Bay, und er war derjenige, der andere zu sich rief, nicht umgekehrt.
    Diesmal nicht, sagte er sich bitter.
     
     
    Das einzige Mal, das Myles Hazledine im Verlauf der letzten achtundvierzig Stunden geschlafen hatte, war, als der Hausarzt der Familie ihm genug Sedativa gegeben hatte, um ihn von den Beinen zu holen. Selbst diese wenigen Stunden waren von Alpträumen und hilfloser Wut erfüllt gewesen. Wie in den wachen Stunden.
    Er wusste, dass er um seiner geliebten Francine willen die Ruhe bewahren musste. Doch es war so schrecklich, schrecklich schwer. Was alles noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass sie sich immer wieder bei ihm entschuldigte, weil sie so lange mit ihren Freundinnen ausgewesen war. Es tat ihr so Leid, dass sie ihn nicht angerufen und kein Taxi genommen hatte, als sie nach Hause wollte.
    Es war fast, als wäre sie diejenige, die ihn tröstete. Was falsch war. Ein weiteres Beispiel dafür, was für ein schlechter Vater er war.
    Und so schleppten sich die Stunden dahin. Erbärmliche Hilflosigkeit wechselte sich mit primitiver, besinnungsloser Wut ab. Er wollte Francine nie wieder aus den Augen lassen, wollte sie in seiner Nähe behalten, wo er sie beschützen konnte. Er wollte diesem verdammten Bastard, diesem Stück Scheiße, das Herz aus dem Leib reißen und es in die Sonne halten, während es noch schlug und das Blut dieses Verbrechers auf ihn spritzte.
    Don und Jennifer hatten die Tagesgeschäfte des Bürgermeisters einstweilen übernommen. Sie hatten sogar darauf bestanden. Genau wie die gute alte Margaret Reece darauf bestanden hatte, ihn nicht mehr in die Nähe des Angeklagten zu lassen. Beim ersten Mal war es ihm gelungen, sich in das Verhörzimmer zu schmuggeln, den Mitleidigen zu spielen und dann alle zu überraschen. Verdammt, das war ein süßer Augenblick gewesen, als er seine Hände um den Hals des lachenden, schnaubenden Mistkerls geschlossen hatte. Wie kurz es auch gewesen war.
    Doch unter gar keinen Umständen würde er sich von der Teilnahme an diesem Meeting abhalten lassen. Das erste Mal, dass Memu Bay sich gegen diesen Invasoren-Abschaum erheben und darauf bestehen konnte, dass alles nach Recht und Gesetz vorging. Es würde ihnen nicht gefallen, wenn ihre eigene falsche Legitimation gegen sie gerichtet wurde.
    Er wartete im Büro des Commissioners der Marina Station, nicht weit entfernt von dem Zimmer, in dem das Verhör stattgefunden hatte. Der Commissioner war dort, zusammen mit seiner Chefin, Margaret Reece, und dem Polizeibeauftragten, der den Fall beaufsichtigte. Alle schienen Hemmungen zu haben, ihn direkt anzusehen, geschweige denn, mit ihm zu reden. Es störte Myles nicht. Er hatte nichts zu sagen. Und ihr ernstes Mitgefühl war nur eine beständige Erinnerung an das, was die arme Francine hatte ertragen müssen. Allein der Gedanke daran drohte, einen neuen Zusammenbruch zu bewirken.
    Die Tür öffnete sich, und Galliani führte Ebrey Zhang in den Raum, zusammen mit dem Rechtsoffizier von Zantiu-Braun, diesem

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