Drachentempel 02 - Drachenfeuer
Solarzellen, um ihre Signallampen und Transponder mit Energie zu versorgen.
Lawrence wandte sich wieder den Bergen zu. Inzwischen waren mehr Mitchells sichtbar und schoben sich unverblümt aus der üppigen subtropischen Ebene, die Ehrfurcht erregenden Monumente tektonischer Hartnäckigkeit. Lange Streifen dunkler Wolken trieben um sie herum und tauchten die unteren Hänge in heftigen Regen.
Als Erstes erreichte der Konvoi Rhapsody Province. Ein Areal, das von Dutzenden schiefergrauer Schutthaufen markiert war, wo Minenausrüstung sich tief in das Stratum des Plateaus fraß und nach Bauxitvorkommen jagte. Die Erdauswürfe waren frisch und dunkel und übersät von nassen Chemikalien, die verhinderten, dass irgendetwas auf den trügerischen, rutschenden Seiten wuchs.
Aluminium gehörte nicht zu den Metallen, die der Auley lieferte. Und einen weiteren Asteroiden einzufangen, auf dem es in größeren Mengen vorkam, wäre angesichts des Verbrauchs der Industrie von Thallspring nicht wirtschaftlich gewesen. Die meisten Städte hatten ihre eigene Quelle, und Rhapsody Provence produzierte genügend Überschuss, dass Memu Bay sogar zu anderen Siedlungen exportieren konnte.
Mitten in Rhapsody lag Dixon, eine typische Bergbaustadt – oder wenigstens ein Technikzentrum, wo Minenmaschinerie gewartet und repariert wurde. Ein ganzes Viertel der Stadt bestand aus großen Wellkompositschuppen, wo kybernetische Werkzeuge und Menschen Seite an Seite das Bergbau- und Verhüttungsgerät warteten. Es gab sogar ein kleines Fusionskraftwerk einen Kilometer entfernt, ein flaches, weißes Betonsechseck mit einem leicht konvexen Dach. Es war umgeben von Masten, und rote Stromkabel führten nach draußen zu den Minen.
Die Häuser, Läden und Büros, die den Rest von Dixon ausmachten, sahen alle nach Fertigbauweise aus. Ihre Grundrisse und ihre Größe waren unterschiedlich, doch jede Wand bestand aus den gleichen isolierten Kompositpaneelen, und jedes Dach war ein mattschwarzer Sonnenkollektor. Selbst die Klimaanlagen draußen vor den Gebäuden waren gleich, und überall surrten Ventilatoren hinter rostenden verchromten Wärmetauscherfinnen. Die staubige vulkanische Erde vernebelte die Luft über dem Straßengitter und belegte jede Oberfläche mit einer dunkel-ockerfarbenen Patina.
Als der Konvoi am Ende der Hauptstraße eintraf, musste er anhalten und umkehren. Einer der massiven Grabungsprozessoren wurde nach einer Reparatur in der Werkstatt wieder zu seinem Einsatzort zurück verfrachtet. Die Einheit war zweimal so groß wie eine Lokomotive und dreimal so breit. Sie ruhte auf einem noch breiteren Lader, dessen Raupenketten so breit waren, wie Lawrence groß war. Er pfiff staunend in seinen Skinhelm, als das gewaltige Gebilde vorbeikroch und die umliegenden Gebäude erzitterten.
Captain Lyaute, der den Konvoi kommandierte, befahl den Fahrzeugen, auf dem zentralen Platz der Stadt zu halten. Bis sie dort in einem Kreis geparkt hatten und die Squaddies heraussprangen, hatte sich bereits eine beträchtliche Menschenmenge versammelt. Es war das erste Mal, dass Zantiu-Braun das Plateau besuchte; die Leute waren offensichtlich neugierig. Sie waren außerdem misstrauisch und blickten düster drein, und sie hielten gebührenden Abstand von den Skins.
Lawrence hoffte, dass sie die Fähigkeiten ihrer Skinsuits nicht würden demonstrieren müssen. Es hatte mehrere unangenehme Tage gedauert, um die Bürger von Memu Bay zu überzeugen, dass sie unbesiegbar waren und jeder besser daran tat, den Kopf einzuziehen und zu tun, was von ihm verlangt wurde. Doch diese Leute hier waren eine Bande hartgesottener Techniker und Ingenieure, und sie verfügten über eine Reihe von Hardware und Werkzeugen, mit denen sie durchaus imstande waren, Skin zu penetrieren, falls sie korrekt und kreativ damit umzugehen verstanden.
Lyaute bellte ein paar Befehle, und drei Skins packten jeweils einen Zivilisten. Bevor irgendjemand reagieren konnte, hatten sie ihnen Kollateralhalsbänder umgelegt. Dann redete der Captain zu der Menge; rasch musste er die Lautstärke des Anzuglautsprechers hochdrehen, als die Menge ihm Beleidigungen und Schimpfworte entgegenschleuderte.
Sie waren wütend über das, was ihnen gesagt wurde, dass die Squaddies durch ihre Stadt gehen und sich alles nehmen würden, was auch nur entfernt wertvoll schien. Jeder Widerstand würde zu einer Aktivierung der Kollateralhalsbänder führen.
Nachdem er gerade zwei Straßen weit marschiert war, erkannte
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