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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geschlafen. Ganz gewiss habe ich keinen von diesen Fremden draußen auf der Straße gesehen.«
    »Das dachte ich auch nicht, Ma’am. Danke sehr. Äh …« Er kramte in seinen Taschen, während Elena Melchett zunehmend ungeduldig wurde. Er fand seine Media Card und aktivierte eine visuelle Datei. »Bitte entschuldigen Sie, wenn ich so lästig sein muss, aber kennen Sie diesen Mann?« Der Schirm der Media Card zeigte ein Bild von Hal.
    Elena Melchett betrachtete es. »Nein.«
    »Tatsächlich? Das ist eigenartig.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Lawrence aktivierte eine andere Datei. »Das ist ein Grundriss Ihres Wohnzimmers, nicht wahr?« Er sah an der Frau vorbei zu der großen Treppe, die hinauf zur Galerie im ersten Stock führte.
    Diesmal warf Elena Melchett kaum einen Blick auf das Bild. »Sieht so ähnlich aus, ja.«
    »Ich würde sagen, es ist identisch. Sogar bis hinunter zum Marmorboden.«
    »Was wollen Sie, Mr. Newton?«
    »Dieser verdächtige Fremde – er hat dieses Bild mit Hilfe eines Architektenprogramms zusammengesetzt. Wie kann er wissen, wie Ihre Eingangshalle aussieht, wenn er noch nie zuvor hier gewesen ist. Sie haben gesagt, dass Sie ihn nicht kennen, richtig?«
    »Verschwinden Sie!«, befahl Elena Melchett mit durchdringender Stimme. »Hinaus, und kommen Sie nicht wieder! Wenn ich Sie noch einmal hier sehe, rufe ich die Polizei.« Die glänzende Tür fiel ins Schloss.
    Die Anklage hatte Hal oben im Zeugenstand. Endlich begriff Lawrence das Sprichwort von jemandem, der selbst sein größter Feind war. Es lief überhaupt nicht gut. Es war unerträglich, auch nur im gleichen Raum zu sein.
    Die Anklage wollte wissen, warum er die Ausgangssperre durchbrochen hatte.
    Hal – der gute ehrliche Bauerntrampel Hal – sagte, er wäre ausgebrochen, weil er verrückt nach Sex gewesen wäre.
    Die Anklage wollte wissen, wohin er in jener Nacht gegangen wäre, um Sex zu bekommen.
    Hal erzählte ihnen von dem Bordell in der Minster Avenue und blieb beharrlich bei seiner Schilderung der Ereignisse. Lawrence nahm an, dass seine Mutter ihn dazu erzogen hatte, immer die Wahrheit zu sagen.
    Die Anklage zerriss Hals Version der schicksalhaften Nacht in der Luft, und es gab nicht einen einzigen Beweis, den Lieutenant Bralow zu Hals Entlastung anführen konnte. Anschließend fragte die Anklage nach den genetischen Proben. Hal behauptete, das Mädchen sei eine Hure und die ganze Geschichte – die angebliche Vergewaltigung, das nicht-existente Bordell – wären eine Falle, die KillBoy ihm gestellt hätte.
    Es kam nicht gut an. Francine Hazledines beklemmende Aussage war bereits vom Band abgespielt worden. Lawrence hatte die Vorsitzenden Offiziere beobachtet, als ihre zarte Stimme beschrieb, was in jener Nacht geschehen war, eine quälende Einzelheit nach der nächsten.
    Je länger die Farce andauerte, desto mehr bewunderte Lawrence KillBoys Strategie und Erfindungsreichtum, und desto wütender wurde er. Hal war ein zu leichtes Opfer. Er wollte aufspringen und den Einheimischen zurufen, warum sie ihr mieses Spiel nicht mit ihm spielten. Doch andererseits ging es genau um diesen vernichtenden Effekt auf die Moral der Truppen von Zantiu-Braun. Das war es, was hinter dieser brillanten Strategie steckte.
    Außerdem wurde er von dem schrecklichen Gespenst der Verantwortung verfolgt. Als er das letzte Mal auf Thallspring gewesen war, hätte es ein ähnliches Verfahren geben müssen. Die Tatsache, dass es niemals stattgefunden hatte, war in nicht geringem Maße ihm zu verdanken. Damals war die Gerechtigkeit umgangen worden, statt ihr Genüge zu tun. Dafür kam sie jetzt doppelt und dreifach auf ihn zurück.
    Lawrence verbrachte den größten Teil der Zeit mit der Überlegung, ob die beiden Ereignisse möglicherweise miteinander in Verbindung standen.
    Höchstens, wenn es einen Gott mit einem sehr schrägen Sinn für Humor gibt , dachte er.
    Nach fünf Stunden Zeugenaussagen und Beweisvorlagen zogen sich die Vorsitzenden Richter zurück, um über ihr Urteil zu entscheiden. Sie benötigten neunzig Minuten, in Lawrences Augen ein rein diplomatischer Schachzug angesichts der Tatsache, dass sie das Urteil bereits gefällt hatten, bevor die Kriegsgerichtsverhandlung überhaupt begonnen hatte.
    Hal stand vor dem Podium, den Vorsitzenden Offizieren zugewandt, die Schultern trotzig nach hinten gereckt, während der Vorsitzende Ebrey Zhang das Urteil verkündete.
    Im Falle des Verstoßes gegen einen direkten Befehl und des Verstoßes gegen

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