Drachentempel 02 - Drachenfeuer
anschließenden Büro. Die AS führte ihn als Systemmanager für Raumflugzeug-Avionik. Ein Titel, der von der Menge an Kisten und kleinen Paketen untermauert wurde, die ununterbrochen in sein Büro geschafft wurden und ausnahmslos mit Barcodes aus der Elektronikabteilung gekennzeichnet waren.
Das Einzige, was in beiden Büros fehlte, waren Sicherheitskameras. Simon würde nicht riskieren, dass die Opposition seine eigenen Spione ausspionierte.
Sie hatten das Büro als Observationszentrum eingerichtet. Eine Wand war mit Bildpaneelen bedeckt und übertrug verschiedene Kamerabilder aus dem Verwaltungsblock. Jede einzelne Kamera war mit einem Glasfaserkabel direkt mit dem Büro verbunden. Die Bildqualität war ein gutes Stück unter Standard, doch auf diese Weise war keine elektrische Verkabelung erforderlich. Ein Energiefluss, wie klein auch immer, konnte entdeckt werden. Die Schirme verfügten sogar über ihre eigene unabhängige Stromversorgung, eine Reihe von Batterien in einer Ecke. Auf diese Weise gab es keine Entnahme aus den Stromkreisen des Verwaltungsblocks, die durch den Datapool zurückverfolgt werden konnte.
Adul Quan beobachtete, wie sich die Aufzugstür im fünften Untergeschoss öffnete. Ein Mann in einer Z-B-Uniform kam heraus.
»Wen haben wir denn da?«, grunzte Adul. Standardprozedur war, die Identität jeder Person zu bestätigen, die im fünften Untergeschoss eintraf. Die Schirmkameras waren verbunden mit einem Desktop-Pearl, der nicht mit dem lokalen Netz gekoppelt war. Stattdessen waren die Personaldaten in ihm gespeichert. Wer auch immer der Neuankömmling war, er ging direkt unter der Linse vorbei, die die Aufzüge beobachtete.
»Sket Magersan«, las Braddock vom Display ab. »Einen Augenblick.« Er runzelte die Stirn, während er durch einen Stapel Ausdrucke blätterte. Sowohl er als auch Adul hatten über Roderick geflucht, weil er darauf bestanden hatte, gedruckte Aufzeichnungen zu benutzen. Doch ihr Boss war überzeugt, dass E-Alpha kompromittiert worden war und ihre Datenspeicher weit offen waren für gegnerische Manipulation. Also wurden Morgen für Morgen die Personaldienstpläne ausgedruckt. Auf diese Weise konnten sie überprüfen, wer im Verwaltungsblock arbeitete und wer verdächtig war.
Braddock sah hinunter auf Magersans Datenblatt, stockte und las es noch einmal sorgfältig. »Heilige Scheiße, er hat heute frei! Er hat die letzten fünf Tage pausenlos Einsätze geflogen!«
Adul richtete sich auf und blickte zu den anderen Schirmen, die das fünfte Untergeschoss abdeckten.
»Und was hat er dann hier zu suchen, unten im fünften Stock?«
»Gute Frage.« Braddock trat zu seinem Kollegen. Sie beobachteten, wie Magersan durch einen Korridor lief und anderen Leuten freundlich zunickte.
»Er geht in Richtung Schlüsseltresor«, sagte Adul mit leiser, aufgeregter Stimme.
»Das wissen wir noch nicht.«
»Scheiße!« Adul saß nervös auf der Stuhlkante.
Magersan war in der Kommunikationsabteilung angekommen. Er nannte dem Sicherheitssensor ein Kodewort und legte die Hand auf den Scanner. Sein Stimmabdruck und sein Blutgefäßmuster schienen zu passen, denn die Tür glitt auf.
»Sir!« Braddock rannte auf die Verbindungstür zu Rodericks Büro zu. Er riss sie hastig auf. »Sir, ich glaube, wir haben etwas!«
Die Kommunikationsabteilung bestand aus drei Büros, die durch einen kurzen Gang miteinander verbunden waren. Sicherheitskameras bestätigten, dass gewöhnlich nur zwei Leute dort arbeiteten, einer im ersten Büro, der zweite im dritten. Als sich die äußere Tür öffnete, schlüpfte Josep hinein und wartete, bis sie sich wieder geschlossen hatte. Das Prime entfernte sein Bild aus den Sicherheitskameras. Keiner der beiden Z-B-Offiziere im Bereich hatte die Tür gehört. Er zögerte eine Sekunde, dann befahl er seinem Prime, den Mann im ersten Büro zu rufen. Es war eine Anfrage von der Wartungsabteilung wegen eines Fehlers in der Satellitenverfolgungseinheit des Raumflugzeugs, und das quasi-bewusste Programm erzeugte die Stimme und das Bild des entsprechenden Supervisors.
Als der Kommunikationsoffizier anfing zu antworten, marschierte Josep schnell an seinem Büro vorbei und betrat den zweiten Raum. Sein Prime entschärfte drei Alarmsensoren, die durch sein Eintreten ausgelöst worden wären. Er verschloss die Tür und verriegelte sie manuell, dann atmete er tief durch, während er abwartete, ob einer der Offiziere reagierte. Bilder von den Sicherheitskameras
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