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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kleinen Scharen von sechs oder sieben und kurvten dicht über dem Gras dahin. Je länger Lawrence sie beobachtete, desto sicherer war er, dass sie auf das Platoon zu getrieben wurden.
    »Sarge?«
    »Ja, Mann, ich seh’s auch. Aber ich weiß nicht, wie wir alle abschießen sollen; wir haben nicht genügend Munition dafür, selbst wenn wir sie treffen würden.«
    Eines der Telemetriegitter auf Lawrences Display blitzte rot auf.
    »Scheiße!«, brüllte Kibbo.
    »Was ist denn, verdammt?« Lawrence erkannte an Kibbos Telemetrie, dass sein Skinsuit von irgendetwas getroffen worden war.
    »Ich bin getroffen worden. Ah, Scheiße!«
    Lawrence drehte sich um und sah Kibbo fünfzig Meter hinter sich. Er taumelte blind umher, dann fiel er auf die Knie. Er hielt sich einen Arm. Skins rannten auf ihn zu.
    Das Telemetriegitter zeigte die merkwürdigsten Daten. So etwas hatte Lawrence noch nie gesehen. Irgendetwas hatte den Panzer durchdrungen, doch es war winzig, nicht größer als zwei Millimeter im Durchmesser. Wenn eine Kugel die Oberfläche durchbrochen hatte, dann hätte das darunter liegende Gewebe sie auffangen und augenblicklich stoppen müssen. Doch statt dessen begann der synthetische Muskel rings um die punktierte Stelle zu überhitzen. Die Nervenfasern drohten zu versagen.
    Kibbo schrie. Seine medizinischen Daten spielten verrückt.
    »Runter!«, befahl Ntoko. »Die Köpfe runter, Leute!«
    Lawrence kam bei Kibbo an, als dieser vornüber auf das Gesicht fiel. Seine Arme und Beine zuckten und strampelten unkontrolliert.
    »Eine Art Krampf.«
    »Was macht sein medizinisches Programm nur, verdammte Scheiße!«
    »Es ist sein Skinsuit, der sich verkrampft.«
    Ntoko eilte herbei, und Lawrence sah ihn direkt an, als der Pfeil traf. Er krachte in den Sack mit der Granatwerfermunition, den er über den Rücken geschlungen trug, und hätte ihn fast von den Beinen gerissen. Er ließ sich auf alle viere fallen und grunzte überrascht.
    Lawrence kroch zu ihm und richtete den Sensorfokus auf das kleine Loch im Sack.
    »Was zur Hölle war das?«, fragte Ntoko.
    »Weiß nicht.« Lawrence wechselte auf Infrarot. Das kleine Loch war nass. Die spektrographische Analyse ergab eine unbekannte Kohlenwasserstoffverbindung. »Scheiße. Könnte eine Art Biowaffe sein.«
    Sein Skinsuit fuhr eine Aerosoldüse aus und besprühte die Stelle mit einem Multispektrum-Neutralisationsmittel. Die Flüssigkeit zischte und brodelte giftig gelb.
    Kibbo schrie erneut. Die Krämpfe rissen ihn vom Boden. Der Rest des Platoons umkreiste ihn. Keiner wusste, was zu tun war. Die AS seines Skinsuits und die medizinischen Systeme versuchten alles, um ihn zu stabilisieren, vergebens. Unvermittelt endeten die wilden Bewegungen. Die Notöffnungen seines Helms klappten auf. Blut strömte hervor.
    »Jesses!«
    Die Skins wichen zurück, als könnte die rote Flüssigkeit sie verbrennen.
    »Waren das die Vögel?«, fragte Nic. »Haben die Vögel das getan?«
    »Bestimmt nicht, Mann. Wie denn?«
    Lawrence riskierte einen raschen Blick in die Runde. Die Luft war voll von Hunderten rotierender Flügel, ein funkelnder Strom, der durch den Himmel jagte. Sie hatten einen vollständigen Ring um das Platoon herum gebildet.
    »Das sind die Leute, deren Großväter Skin erfunden haben«, sagte Nic. »Wenn irgendjemand weiß, wie man uns schaden kann, dann sie.«
    »Schießt sie ab«, befahl Ntoko. »Karabiner raus! Kreisförmige Formation, zehn Grad Überlappung. Bewegung, Leute!«
    Sie feuerten, als sie sich auf die Beine erhoben, und jagten Kugeln in das dichte flirrende Gewirr, das sie umkreiste. Der Schwarm brach auseinander und stieg in einer wogenden Bewegung höher. Auf diese Distanz war das Zielen auf einzelne Individuen völlig unmöglich.
    Foster schrie zur gleichen Zeit auf, als sein Telemetriegitter alarmierend blinkte. Er kippte vornüber, und seine Glieder zitterten unkontrolliert. Die übrigen Squaddies warfen sich automatisch in Deckung.
    »Sie bringen uns um!«, kreischte Jones. »Wir sind tot, verdammt! Tot!«
    Fosters ersterbendes Gurgeln erfüllte den allgemeinen Kommunikationskanal.
    »Lawrence, Brandgranaten!«, befahl Ntoko. »Wir nutzen diese verdammten Bedingungen zu unserem Vorteil! Reichweite zweihundertfünfzig Meter, halbkreisförmiges Muster. Du nimmst Norden.«
    »Verstanden, Sarge!« Er rollte sich auf den Rücken und richtete den Granatwerfer nach Norden, bis die Zielerfassungsgraphik bestätigte, dass die Entfernung stimmte. Dann begann er zu

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