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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bekamen.
    Selbst in seinem Skinsuit glaubte Lawrence zu spüren, wie die schwere, dicke Atmosphäre des Planeten gegen ihn arbeitete. Jede Bewegung schien irgendwie gebremst zu werden. Es lag nicht an der Gravitation; Santa Chico besaß nur fünfundneunzig Prozent Erdstandard. Es musste an der trägen Luft liegen, die von allen Seiten gegen ihn drängte. Noch so ein verdammtes Problem.
    Der Dunst von der starken Sonnenstrahlung war ein weiterer Nebeneffekt. Alles, was weiter entfernt war als einen Kilometer, waberte verzerrt in der vom Boden aufsteigenden Hitze. Ihre Fernsensoren waren so gut wie unbrauchbar. Infrarot war selbstverständlich hoffnungslos. Ein Neuer Eingeborener musste nichts weiter tun, als sich im Gestrüpp zu ducken, und schon war er unsichtbar. Jeder von 435NK9 hatte sein Laserradar eingeschaltet und tastete die Seiten der Straße mit gefächertem pinkfarbenem Licht ab. Bisher hatten sie ein paar mögliche Sichtungen, doch das war auch schon alles gewesen. Nichts, auf das man hätte schießen können.
    Zehn Kilometer hinter der Fabrik kam die Straße aus einem weiten Tal hervor und setzte sich in hügeligem Land fort. Zur Abwechslung hatten sie einmal freie Sicht auf das vor ihnen liegende Gelände.
    Sie verließen das Tal. Weit entfernt im Norden erkannte Lawrence ein paar Makrorexe, die an einem Bach entlang zogen. Ihre wuchtige Bewegung war leicht zu sehen, genau wie sich die schmutziggraue Fellfarbe vom hellen Tigergras abhob. Er fragte sich, wie viel Nerven es wohl kostete, einer solchen Bestie in den Nacken zu steigen und sie zum Laufen zu bringen. Mehr, als er besaß, so viel schien sicher. Wer in Schicksals Namen dachte sich überhaupt so etwas aus?
    »Etwas bewegt sich«, sagte Nic.
    »Wo?«
    »Zweihundert Meter südwestlich.«
    Lawrence expandierte Nics Telemetriegitter und unterlegte das Sensorbild seinem eigenen. Dort war tatsächlich etwas, eine verschwommene Stelle, die nicht von der Hitze flimmerte.
    »Ich glaube, wir haben einen Schatten«, sagte Lawrence zu Ntoko.
    »Hinter uns sind auch zwei«, antwortete der Sergeant.
    Lawrence aktivierte eine taktische Karte. Zwei Kilometer voraus und östlich von ihnen stand eine kleine Gruppe von Häusern, umgeben von kleinen, weit auseinandergezogenen Gehöften, nicht genug, um als Dorf klassifiziert zu werden. Das Satellitenbild hatte Aktivitäten ergeben, doch das war bereits einen Tag her. Lyaute hatte sich nicht die Mühe gemacht, das Dorf in Augenschein zu nehmen, als sie am Morgen vorbeigekommen waren.
    »Zieht euch zusammen«, befahl Ntoko.
    »Aber dann sind wir ein einfacheres Ziel für sie«, entgegnete Lawrence über den abhörsicheren Kommandolink.
    »Das weiß ich selbst. Aber sie schleichen sich trotzdem an uns an, und das bedeutet, dass sie auf jeden Fall angreifen werden. Wenn wir näher beieinander sind, können wir unsere Feuerkraft besser konzentrieren.«
    Lawrences Audiosensoren fingen eine Reihe verzerrter Rufe auf, die mitten aus dem hohen Tigergras zu kommen schienen. Einen Augenblick überlegte er, ob er den Ruf mit hoher Lautstärke wiederholen sollte. Die Skin-AS konnte ihn nicht übersetzen.
    Ein kleiner bronzefarbener Vogel schoss auf ihn zu. Er besaß drei Flügel, einer davon kleiner als die anderen, und benutzte eine Art Drehbewegung, wie ein asymmetrischer Propeller. Silberne Flügelspitzen zeichneten helle spiralförmige Nachbilder auf die Netzhaut, wo sie vom Sonnenlicht gefangen wurden. Nic schoss mit der Neun-Millimeter-Pistole. Die Kreatur zerplatzte.
    »Worauf schießt ihr?«, fragte Ntoko.
    »Nichts, Sarge«, antwortete Lawrence. »Nur ein Vogel.«
    »Behaltet gefälligst die Ruhe da vorne.«
    »Hast du gehört?«, fragte Lawrence.
    »Ich vertraue nichts auf diesem Scheiß-Planeten!«, grunzte Nic.
    Lawrences Sensoren fingen nun überall plötzliche Bewegungen auf. Neue Eingeborene rannten und sprangen ein paar Meter, dann duckten sie sich wieder in Deckung. Keiner war näher als hundertfünfzig Meter. Weitere bronzefarbene Vögel wurden von ihren Mätzchen aufgescheucht. Lawrence beobachtete, wie sie umherflatterten. Er war nicht ganz so misstrauisch wie Nic, doch auch er hatte seine Zweifel. Es waren viel zu viele. Als er seiner AS befahl, in den Datenbänken nach einheimischem Leben zu suchen, fand sie keinerlei Hinweis auf die Vögel. Andererseits waren die Informationen beschränkt auf ein paar Dutzend hervorstechender Spezies wie die Windwürger und die Makrorexe.
    Die Vögel drängten sich in

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