Drachentränen
runterguckt.
Nein nein nein nein nein. Der dicke Mann darf nicht weggehen. Wenn der dicke Mann weggeht, werden sie nicht in einem schönen, warmen Ort Zusammensein oder in einem Auto mit dem Wind.
Was tun, was tun? Aufgeregt. Bellen? Nicht bellen? Bleiben, gehen, ja, nein, bellen, nicht bellen?
Pipi. Muss Pipi machen. Heb das Bein. Ah. Ja. Stark riechendes Pipi. Dampft auf dem Pflaster, dampft. Interessant.
Dicker Mann. Vergiss den dicken Mann nicht. Wartet in der Gasse. Geh erst zu dem dicken Mann, bevor er reingeht und für immer fort ist, hol ihn und bring ihn hierher, ja ja ja ja, denn die Frau und der Junge gehen nirgendwo hin.
Guter Hund. Kluger Hund.
Er trottet von dem Auto weg. Dann läuft er. Zur Ecke. Um die Ecke. Ein Stückchen weiter. Noch eine Ecke. Die Gasse hinter dem Menschenfutterort.
Hechelnd und aufgeregt läuft er zu der Tür, wo der dicke Mann mit den Resten gewesen ist. Sie ist geschlossen. Der dicke Mann ist fort. Keine Reste mehr auf dem Boden.
Er ist überrascht. Er war so sicher gewesen. Sie alle zusammen wie in der Schlafwelt.
Er kratzt an der Tür. Kratzt, kratzt.
Der dicke Mann kommt nicht. Die Tür bleibt zu.
Er bellt. Wartet. Bellt.
Nichts.
Tja. Also. Was nun?
Er ist immer noch aufgeregt, aber nicht mehr so sehr wie vorher. Nicht so aufgeregt, dass er Pipi machen muss, aber zu aufgeregt, um stillzustehen. Er läuft vor der Tür auf und ab, immer vor und zurück über den Weg, jault enttäuscht und verwirrt und wird langsam ein bisschen traurig.
Stimmen kommen vom anderen Ende der Gasse zu ihm herüber, und er weiß, dass eine davon dem stinkenden Mann gehört, der nach allem Schlechten auf einmal riecht und auch ein bisschen nach dem Ding-das-dich-töten-wird. Er kann den stinkenden Mann sehr gut aus der Ferne riechen. Er weiß nicht, wem die beiden anderen Stimmen gehören, kann diese Menschen nicht so gut riechen, weil der Geruch des stinkenden Mannes zu stark ist.
Vielleicht ist der dicke Mann dabei, der nach seinem Kerlchen sucht. Könnte sein.
Mit wedelndem Schwanz läuft er ans Ende der Gasse, doch als er da ankommt, findet er keinen dicken Mann, deshalb hört er auf zu wedeln. Nur ein Mann und eine Frau, die er noch nie gesehen hat, stehen mit dem stinkenden Mann neben einem Auto vor dem Menschenfutterort, alle drei reden.
Seid ihr wirklich Cops? sagt der stinkende Mann.
Was hast du mit dem Auto gemacht? sagt die Frau.
Nichts. Ich hab’ nichts mit dem Auto gemacht.
Wenn irgendein Mist in diesem Auto ist, bist du ein toter Mann.
Nein, hören Sie mir doch zu, um Gottes willen, Zwangsentziehung, du Arsch.
Wie soll ich in das Auto kommen, es ist doch zu?
Du hast es also versucht, was?
Ich wollte nur nachsehen, ob ihr wirklich Cops seid.
Ich werd’ dir zeigen, dass wir wirklich Cops sind, du Kotzbrocken.
Hey, lassen Sie mich los!
Gott, wie du stinkst!
Lassen Sie mich los. Lassen Sie mich los!
Komm, lass ihn los. In Ordnung, ganz ruhig, sagt der Mann, der nicht so stinkt.
Immer weiter schnuppernd riecht er etwas an diesem neuen Mann, das er auch an dem stinkenden Mann riecht, und das überrascht ihn. Eine Spur von dem Ding-das-dich-töten-wird. Dieser Mann war erst vor kurzem in der Nähe des bösen Dings.
Du stinkst wie eine wandelnde Giftmüllhalde, sagt die Frau.
Sie hat auch den Geruch des Dings-das-dich-töten-wird an sich. Alle drei haben ihn an sich. Stinkender Mann, Mann und Frau. Interessant.
Er geht näher heran, schnuppert.
Hören Sie, bitte, ich muss mit einem Cop reden, sagt der stinkende Mann.
Dann rede, sagt die Frau.
Mein Name ist Sammy Shamroe. Ich möchte ein Verbrechen melden.
Lass mich mal raten - jemand hat dir deinen neuen Mercedes gestohlen.
Ich brauche Hilfe!
Wir auch, Kumpel.
Alle drei haben nicht nur eine Spur von dem bösen Ding an sich, sondern sie riechen auch nach Angst, dieselbe Angst, die er an der Frau und an dem Jungen, die ihn Woofer nennen, gerochen hat. Sie haben Angst vor dem bösen Ding. Sie alle.
Jemand will mich umbringen, sagt der stinkende Mann.
Ganz sicher, und das werde ich sein, wenn du mir nicht aus den Augen gehst.
Ruhig, ganz ruhig jetzt.
Der stinkende Mann sagt, Und er ist auch kein menschliches Wesen. Ich nenne ihn den Rattenmann.
Vielleicht sollten diese Menschen die Frau und den Jungen im Auto kennen lernen. Alle haben Angst, jeder für sich. Zusammen vielleicht keine Angst. Zusammen könnten sie vielleicht an einem warmen Ort wohnen, die ganze Zeit spielen, ihn jeden Tag füttern, sie
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