Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
Vom Netzwerk:
wurden.«
    Bevor sie sich an die Arbeit machten, stieg Laurence ab und ging zum Sergeanten und seinen Männern, um das Vorhaben zu besprechen. »Sie werden also nicht in unsere Richtung kommen?«, war alles, was der Mann wissen wollte, während er nervös mit einer schmutzigen Hand über seinen blonden Schnurrbart wischte, was schmutzige Streifen hinterließ.
    »Und wenn, dann werden sie Ihnen nichts tun«, erklärte Laurence, der mittlerweile etwas die Geduld verlor. »Und sie ersparen Ihnen nach Ihrem Marsch einen ganzen Nachmittag harter Arbeit. Wenn das Feuer in den Stämmen erloschen ist, dann wird der Boden viel leichter umzugraben sein, und Sie können den Rest der Stämme zerhacken und als Feuerholz für heute Nacht nutzen, um wärmer zu schlafen, als Sie es sich hätten erhoffen können.«
     
    Wellesley kam auf seinem Rappen angeritten und kämpfte damit, ihn unter Kontrolle zu halten, denn das Tier scheute angesichts der Flammen und der Drachen.
    »Was zum Teufel treiben Sie denn da?« Er wartete keine Antwort ab, sondern warf einen Blick auf die Arbeit und schnaubte: »Schlau wie die Füchse, wie ich sehe. Nun, stehen Sie da nicht rum, Mann«,
sagte er zu dem Sergeanten. »Entfernen Sie das restliche Unterholz. Goren, schaffen Sie die Verwundeten nach drüben, ganz nah ans Feuer. Wenigstens können die nicht wie die Betschwestern davonrennen, wenn sie die Drachen sehen: Die Hälfte von ihnen hat keine Beine mehr. Und was Sie und Ihr Tier angeht«, fügte er grimmig, an Laurence gewandt, hinzu, »erledigen Sie hier alles, was es noch zu tun gibt, und melden Sie sich in spätestens einer Stunde: Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen und möchte nicht unterbrochen werden.«
    General und Pferd schwenkten herum, die Adjutanten folgten ihnen, und Laurence ging zurück zu Temeraire, der die letzten paar Stämme zurechtschob. Dafür nahm er einen abgebrochenen Ast zu Hilfe, um sich nicht die Klauen zu verbrennen: Das Feuer loderte noch immer sehr heiß. Demane war bereits von Temeraires Rücken geglitten und verschwunden, wie er es immer zu tun pflegte, wenn sie mal fünf Minuten irgendwo landeten. »Roland, holen Sie ihn bitte zurück«, sagte Laurence. Er setzte sich, klopfte sich ungeduldig mit der Hand auf den Oberschenkel und wartete, bis sie gute zehn Minuten später wieder aus dem Wald kam und den sich sträubenden Demane halb hinter sich herzog. Er trug bereits eine ganze Reihe von Hasen und Eichhörnchen bei sich, die er in dem Durcheinander, welches die Drachen angerichtet hatten, erbeutet hatte, und er sah eindeutig so aus, als wenn er sich gestört fühlte.
    »Gehen Sie und errichten Sie ein Zelt im Lager, wenn Sie können«, trug ihm Laurence auf, »und dann sehen Sie, ob Sie Nahrung für die Drachen auftreiben können. Janus, ich bin mir sicher, Sie können Mr. Fellowes oder Mr. Dorset zur Hand gehen.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Janus.
    »Du kannst hier weitermachen, bis alles fertig ist«, sagte Temeraire herrisch zu Iskierka, »immerhin war ja alles deine Idee.« Dann brachte er Laurence zu den Lichtungen, wo Ballista bereits dabei war, die Lage zu verbessern, indem sie Unterholz und Dornenbüsche mit ihrem Stachelschwanz wegpeitschte. Perscitia war es gelungen, ein ansehnliches Feuer zu entzünden, indem sie mehrere umgefallene Bäume wie Zeltstangen
gegeneinanderlehnte und das zermalmte, abgerissene Geäst als Zunder benutzte. Jetzt allerdings beäugte sie die Feuersäule ein wenig nervös: Sie reichte ihr ein gutes Stück über ihren Kopf.
    »Ein prächtiges Signalfeuer«, bemerkte Wellesley sarkastisch, als er näher herantrat. »Es ist sehr freundlich, Bonaparte die Mühe zu ersparen, uns im Dunkeln finden zu müssen.«
    »Sie haben doch Dutzende von Feuern auf der anderen Seite des Hügels im Lager entfacht, also glaube ich nicht, dass es viel ausmacht, selbst wenn dieses hier ein bisschen höher brennt«, antwortete Perscitia in trotziger Untertreibung. Dann fügte sie einer plötzlichen Eingebung folgend hinzu: »Außerdem brennt dieses Feuer so stark, dass die Fleur-de-Nuits nicht in unsere Nähe kommen können. Es würde ihnen zu sehr in den Augen schmerzen, als dass sie noch irgendetwas drum herum sehen könnten.«
    Bei dieser nächsten Rechtfertigung schnaubte Wellesley nur und drehte sich zu Laurence. »Und ich schätze, Sie haben ebenfalls eine weitere Erklärung, die Sie mir vorsetzen wollen …«
    »Sir«, mischte sich Granby ein, »der Fehler lag bei mir. Ich habe zugelassen,

Weitere Kostenlose Bücher