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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Sicherheit?«
    »Wir haben die Truppen von Marschall Lefèbvre beobachtet«, erklärte Temeraire. »Sie haben heute Morgen ihre Befehle erhalten und sich direkt in Marsch gesetzt. Und den ganzen Tag über haben sie ihre Soldaten Richtung London bewegt. Requiescat hat sie dabei gesehen.«
    »Requiescat?«, wiederholte Laurence.
    »Du hast ihn schon kennengelernt; er hat dich hergebracht«, erläuterte Temeraire.
    »Er kann nicht sehr nahe an die Franzosen herangekommen sein, ohne bemerkt zu werden«, warf Laurence ein. Ein Königskupfer war eine seltsame Wahl für einen Spion.
    »Oh, er hat gar nicht versucht, sich heranzupirschen«, sagte Temeraire. »Niemand ist besonders erpicht darauf, mit ihm Streit anzufangen,
wie du dir denken kannst, und so war es ihm möglich, sich sehr weit zu nähern, ehe sie sich zur Gegenwehr bereit machten. Und als die Franzosen sahen, dass niemand bei ihm war, haben sie angenommen, dass er das Zuchtgehege verlassen habe und nun auf der Suche nach Gesellschaft sei. Also waren sie eifrig bemüht, ihn zum Bleiben zu bewegen, und haben Kühe für ihn im Lager bereitgestellt. Das war viel einfacher, als wenn wir ihn selbst hätten versorgen müssen, und er konnte bei der Gelegenheit gleich alles beobachten, was sie taten.«
    »Nämlich in Richtung London eilen«, warf Requiescat ein. »Vorher haben sie nach uns Ausschau gehalten, denn schließlich haben wir ihnen einige Male ein paar blaue Augen verpasst; aber sobald die Befehle kamen, sind sie aufgebrochen.« In trübseligem Tonfall fügte er hinzu: »Und sie haben die Kühe vorweggeschickt.«
    »Ihnen blaue Augen verpasst«, höhnte Miller. »Ja, sehr wahrscheinlich.«
    »Wahrscheinlich genug«, sagte Hollin und streckte den Finger aus. Laurence folgte ihm mit dem Blick: Dort steckte eine Adlerstandarte im Boden, und auf dem Banner prangte 13ième regiment . »Ich werde die Neuigkeiten überbringen«, fügte Hollin hinzu und sah Laurence an. »Elsie und ich allein könnten blitzschnell losfliegen und sie in Kenntnis setzen…«
    »Verdammter Unsinn«, herrschte ihn Miller an. »Die Neuigkeiten, die Sie überbringen sollen, besagen, dass hier sechzig Drachen hocken, die es einzukreisen und zurück ins Zuchtgehege zu treiben gilt…« Er brach abrupt ab, als Temeraire einen Schritt auf ihn zu machte und mit seinem Kopf ganz nahe an ihn herankam.
    »Wir werden uns nirgendwo hintreiben lassen, wenn wir das nicht wollen«, zischte er, und seine Stimme hörte sich gefährlich an. »Weder von Napoleon noch von Ihren Admirälen. Und wenn Sie diesbezüglich Ihr Glück bei den anderen Drachen im Korps versuchen wollen, dann schätze ich, dass auch die sofort sehen werden, wie dumm das ist. Und falls nicht, werde ich es ihnen erklären und wage zu behaupten, dass sie sich stattdessen uns anschließen werden.«
    Laurence hatte eine sehr genaue Vorstellung, welche Drachen nur allzu bereit sein würden, unter solchen Umständen Temeraire zu folgen, auch ohne dass große Erläuterungen notwendig sein dürften. Dann gäbe es schon zwei Langflügler auf der Liste, auch wenn einer davon sicherlich jenseits seiner Kampftage war, und zwei Königskupfer. Sie würden sich den fünf anderen Schwergewichten anschließen, die Laurence sehen konnte. Zusammen mit den Mittelgewichten und Kurierdrachen würde Temeraires Armee beinahe die Stärke des gesamten Korps erreichen, jedenfalls wenn man die Kräfte zählte, die zurzeit in England stationiert und angeschirrt waren.
    Auch wenn er sich dieser möglichen Entwicklung nicht völlig sicher war, so war Miller doch einsichtig genug, bei diesen Andeutungen zu erbleichen und sich ein wenig zurückzunehmen. Er zog sich in eine ruhige Ecke zurück, um einen Brief zu schreiben, während Temeraire Laurence seinen eigenen diktierte:
    Gentlemen,
    mit Freuden nehme ich das von Ihnen verliehene Patent an. Wir wollen das einundachtzigste Regiment sein, falls diese Bezeichnung augenblicklich nicht vergeben ist. Wir benötigen keine Gewehre, und wir haben ausreichend Pulver und Kugeln für unsere Kanonen…
    Laurence konnte sich beim Schreiben lebhaft vorstellen, welche Reaktionen auf diesen Satz erfolgen würden.
    … aber wir brauchen stets weitere Kühe, Schweine und Schafe, doch auch Ziegen würden den Zweck erfüllen, wenn sie denn leichter zu bekommen sind. Lloyd und unsere Hirten haben sich sehr gut angestellt, und ich möchte sie Ihnen in besonderer Weise empfehlen. Aber da es hier viele von uns gibt, wären weitere Hirten

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