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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Weise her, indem ihr die Bäume ausreißt.«
    Die Wilddrachen gehorchten griesgrämig und erstickten die Flammen mit Erde. Iskierka jedoch tat nichts, als herumzuliegen, zu gähnen und zuzusehen, während der Rest des Lagers sie tief beeindruckt beobachtete. Das war alles andere als befriedigend für Temeraire, doch als er dies Perscitia gegenüber andeutete, machte sie es eher noch schlimmer. Anstatt Mitgefühl zu äußern, sagte sie: »Ein Feuerspucker kann ausgesprochen nützlich sein« und zeigte ihm verschiedene Manöver, die sie entwickelt hatte, um vor allem Iskierka richtig zur Geltung zu bringen.
     
    »Sie haben kein Wort geglaubt«, meinte Granby zu Laurence, den das nicht weiter überraschte. Er sah erschöpft aus und hinterließ Streifen von Schweiß auf seiner Stirn, als er sich mit der Hand darüberwischte.
»Jedenfalls die Generäle nicht. Sie können Gift darauf nehmen, dass sie es sofort für bare Münze genommen hat. Es war an nichts anderes mehr zu denken als daran, herzukommen und an Ihrer Seite zu kämpfen, denn sonst würde ja Temeraire den ganzen Ruhm einheimsen und die Prisengelder, und außerdem wollte sie auch eine Adlerstandarte. Und wenn sie erst mal etwas entschieden hat, dann folgen ihr diese Wilddrachen bis ans Ende der Welt.« Arkady war noch immer ihr Anführer, aber selbst er war offenbar dazu übergegangen, sie als eine Art Naturgewalt zu betrachten, die jenseits jedes Führungsanspruches stand, nachdem sie ihnen zu so vielen Schätzen verholfen hatte.
    »Roland war verdammt verständnisvoll«, fügte Granby hinzu. »Sie hat mir einen Kurierdrachen mit Befehlen hinterhergeschickt, als Iskierka schon längst losgeflogen war: Auf die Weise hat sie uns einen Sonderauftrag erteilt – wir sollen die Lage ausspähen –, sodass ich mich, technisch gesehen, nicht der Insubordination schuldig mache. Aber …« Hilflos hob er seine Hände.
    »Es werden keine Vorbereitungen gegen einen französischen Angriff getroffen?«, fragte Laurence niedergeschlagen. »Überhaupt keine?«
    »Um fair zu sein«, sagte Granby, »bleibt ihnen nicht viel zu tun. Sie haben noch nicht genug Männer. Admiral Roland versuchte, sie davon zu überzeugen, dass wir die Truppen mit den Drachen transportieren, aber die anderen waren der Meinung, dass das nur Aufruhr und Meuterei zur Folge haben würde, weil die Männer nicht an Bord gehen würden.«
    Tharkay bemerkte: »Es wäre besser, sie würden sich zurückziehen, als darauf zu warten, überrannt zu werden.«
    »Nun ja«, erwiderte Granby, und Laurence hatte das gleiche Gefühl. Es war eine Sache, sich von der Küste zurückzuziehen, nachdem man dort eine Landung nicht hatte verhindern können, aber es war ganz etwas anderes, London ohne einen einzigen Schuss aufzugeben.
    »Besteht vielleicht die vage Hoffnung, dass du dich irrst?«, fragte Laurence Temeraire etwas später, nachdem die Wilddrachen einen Platz im Lager gefunden hatten.
    »Sie bringen ihre Männer jedenfalls irgendwohin «, erklärte Temeraire sachlich. »Ich kann mir nicht vorstellen, wohin sie sie schaffen sollten, wenn nicht nach London, wo sich eure Armee befindet. Es gibt hier noch jede Menge Kühe, also kann nicht die Versorgung der Grund sein. Aber wenn du willst, werde ich Moncey und die anderen bitten, loszufliegen und herauszubekommen, wohin sie unterwegs sind, wenn du sicher sein willst.«
     
    Ehe sie diesen Plan jedoch in die Tat umsetzen konnten, erwies er sich als unnötig: Eine völlig aufgelöste Elsie kam ins Lager geflogen und schlitterte über den Boden. »Schnell, oh, oh, schnell«, schrie sie. »Sie greifen nicht erst morgen an, sie starten die Attacke schon heute Nacht.« Hollin kletterte von ihrem Rücken und bekräftigte: »Es stimmt alles, Sir; die Späher haben gesehen, wie sie sich formieren, nicht einmal einen Stundenmarsch entfernt. Und sie haben zehn bis an die Zähne bewaffnete Fleur-de-Nuits in ihrem Lager.«
    Nun hatte Laurence die Gelegenheit, sich selbst davon zu überzeugen, wie schnell eine Armee von Drachen aufbruchbereit sein konnte, die ihr eigenes Lager verlegen wollte. Zuerst wurde die muhende Viehherde in einer Staubwolke die Straße hinuntergeführt, angetrieben von den Hirten und einiger Unterstützung aus der Luft, um die Sache zu beschleunigen. »Wir treffen uns in Harpenden«, rief Temeraire dem Anführer der Viehtreiber nach. »Oder wir lassen Ihnen eine Nachricht zukommen, wohin Sie die Kühe bringen sollen und auf welcher Straße. Sollten Sie

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