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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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Dörfern. »Während mein Geist meinen Körper verlassen hatte, muss mein Herz stehen geblieben sein«, schloss er. »Doch dann schlug es wieder.«
    Telam hatte während Selds Bericht in die Flammen gestarrt. Nun wendete er sich Seld zu. »Ich bin aus Hequis geritten, weil ich wusste, dass die Dämonen nahen«, sagte er leise. »Meine Familie wollte nicht mitkommen. Ich habe sie verlassen.«
    »Du hast richtig gehandelt«, sagte Seld, und fast übergangslos versank er wieder in tiefen Schlaf.
    Am nächsten Morgen war es für Seld, als fielen all die Dunkelheit und Kälte von ihm ab, die sich eine Ewigkeit lang seiner Sinne bemächtigt hatten. Sein Blick glitt über das ruhig fließende Wasser des Heke zurück zu den Felsen an der Grenze zur Weiten Steppe, die noch am Horizont zu sehen waren. In die andere Richtung, dem Flusslauf folgend, konnte Seld den Anstieg des Mittelmassivs erkennen, an dem der Heke sich nach links wendete, um hinter dem Massiv wieder nach Süden in Richtung des Meeres zu fließen.
    »Welchen Weg wird die Kolonne genommen haben?«, fragte Telam, der an Seld herangetreten kam.
    »Sie sollte eigentlich weiter den Drachen gefolgt sein, aber hier sind keine Drachenspuren mehr zu sehen.«
    »In der Weiten Steppe war nicht zu übersehen, welchen Weg sie genommen hatten, doch kurz bevor ich dich fand, gingen die Spuren der Kolonne und der Drachen auseinander. Während die Kolonne weiter den Wegmarken folgte, wand sich die Drachenspur nach Westen.«
    Seld nickte. »An dem Grab haben sie ihren Weg verändert. Wir werden nach Klüch gehen.«
    Zwei Tage und Nächte ritten Seld und Telam auf dem breiten Weg neben dem Fluss. Sie wechselten sich auf dem Lif ab und reisten langsam, denn Seld war noch schwach, und auch Telam war ausgelaugt von den Strapazen seiner Reise.
    Auf ihrem Weg lagen einige Dörfer am Heke. Schmale Handelsschiffe lagen dort vor Anker, die von den Nordländern den Heke abwärts das Mittelmassiv umschifften, aber noch weit vor Klüch ihre Ladung lichten mussten, da kurz hinter dem Mittelmassiv der Fluss in die Breite ging und nur kleine Ruderboote die Sandbänke umfahren konnten. Telam schlug vor, auf einem der Schiffe mitzufahren, doch Seld winkte ab, denn sie wären eher langsamer unterwegs. »Am besten, wir nehmen den Weg über das Massiv.«
    In der ersten Siedlung, die die beiden erreichten, erfuhr Seld, dass die Kolonne aus Hequis vor einigen Tagen das Dorf durchquert hatte. Niemand konnte ihm sagen, welchen Weg die Kolonne nehmen wollte.
    In Renin überquerten Seld und Telam die alte Steinbrücke über den Heke, und nach einigen Stunden standen sie am Fuß des Mittelmassivs, das sich vor ihnen erhob. Während der vergangenen Tage war Seld immer schweigsamer geworden. Er versuchte, wieder die Stimmen der Drachen zu vernehmen, doch sein Geist war verschlossen. Würde er auf die nächste Geistesreise warten müssen? Und was hatte es mit der Prophezeiung des Bematu auf sich? Vielleicht fand er in der Gelehrtenstätte von Klüch eine Antwort.
    Telam bemerkte, dass Seld mit seinen Gedanken alleingelassen werden wollte und ließ ihn gewähren.
    Für zwei Reiter ohne Wagen war der Aufstieg über das Mittelmassiv mühelos und dauerte nur einen halben Tag. Seld genoss die Luft, die von den Wäldern im Tal und vom Heke aufstieg und über die steinigen Hänge des Mittelmassivs kroch. Nur einmal rasteten Seld und Telam auf halber Höhe, bevor sie weiterzogen.
    Auf der Höhe des Massivs bot sich den beiden ein weiter Blick über die Südländer. Die Felder waren bewachsen, und die Bäume hingen voller Blätter und rötlich glänzender Früchte. Der Heke wand sich in sanften Kurven zur Küste hinunter, und zahlreiche kleine Bachläufe mündeten in ihn. Über das Land waren einige große Farmhäuser verteilt.
    Und unten am Fuß des Mittelmassivs konnte Seld eine Wagenreihe entdecken. Vielleicht waren es die Hequiser. Er wies Telam darauf hin. »Wir sollten vorsichtig hinuntergehen«, sagte er. »Es ist steil. Lass uns ihnen folgen, so dass wir sie unten am Fuß des Massivs treffen.«
    Nachdem sie den Abstieg etwa zur Hälfte bewältigt hatten, gab es keine Zweifel mehr. Sie hatten die Hequiser eingeholt.
    Ein seltsames Gefühl hatte sich Selds bemächtigt. Nicht ein Funken Freude regte sich, als er die Hequiser erblickte, und ein Teil von ihm wollte sich sogar abwenden und überhaupt nicht zu der Kolonne aufschließen.
    Seld wusste, dass er für diese Leute tot war. Wie würden sie reagieren, wenn

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