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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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lassen, dass wir hier nicht lange ruhen werden.«
    Ark nickte. »Das übernehme ich.«
    Mesala blieb bei Seld sitzen und blickte ihn mit müden Augen an. »Dies wird niemals ein Ende nehmen. Wohin auch immer wir gehen, die Dämonen werden uns bedrohen.«
    Seld ergriff ihre Hand. »Wir sind kurz vor dem Ziel, Mesala. Auf der Drachenspitze wird sich die Prophezeiung des Bematu erfüllen – das weiß ich.«
    »Und wie wird es enden? Wer wird vernichtet? Die Dämonen oder die Menschen?«
    »Das werden wir erst wissen, wenn es so weit ist.«
    Mesala nickte.
    »Du solltest dich schlafen legen«, sagte Seld. »Ker hat in einigen Häusern Nachtlager vorbereitet. Jede Stunde Schlaf wird dir gut tun, denn wir wissen nicht, wie weit der Weg zu der Drachenspitze ist.«
    Seld wollte sich erheben, doch Mesala ließ seine Hand nicht los. »Es gibt noch etwas, das ich dir erzählen muss«, sagte sie.
    Er setzte sich wieder hin, und Mesala drückte seine Hand fester, dass es fast schmerzhaft wurde, dann ließ sie ihn los, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Du hast mir auf dem Schiff fast alles über dich erzählt, aber ich kaum etwas über mich. Ich habe dir versprochen, dass ich dir berichte, warum unsere Familie nicht mehr in der Villa wohnt.«
    »Du musst jetzt nicht –«, begann Seld.
    »Aber ich will! Ich könnte dir sonst nicht mehr in die Augen sehen.«
    Seld rutschte auf seinem Stuhl herum und faltete die Hände.
    »Es geschah, kurz nachdem Alema mit dir weggegangen war. Eines Nachts kamen Soldaten von Talut Bas und trieben uns aus der Villa, die schon seit Generationen im Besitz meiner Familie gewesen war. Wir wurden heimatlos, aber es war uns nicht gestattet, aus Klüch wegzugehen. Jeder Wachsoldat hatte Anweisung, uns in der Stadt zu halten. Wir waren Vagabunden geworden und besaßen nur noch, was wir am Leib trugen.« Mesalas Augen waren auf den Tisch gerichtet und völlig ausdruckslos. »Wir mussten ins Armenhaus. Meine Eltern führten niedere Arbeiten aus. So verging Tag für Tag. Und wir wussten, dass er sich auf diese Weise rächen wollte, dass Alema sich ihm verweigert hatte.«
    Mesala hielt einige Augenblicke inne. »Auch ich arbeitete dann in einer Wäscherei, so dass wir schließlich eine Bleibe bezahlen konnten. Mein Vater wurde zu einem geschickten und gefragten Zimmermann ... bis zu seinem Unfall. Aber meine Mutter ist schon vor einigen Jahren gestorben. Sie wurde tot in einer Gasse von Klüch gefunden – geschändet ...«
    Seld fand keine Worte.
    Nun hob sie ihren Kopf und blickte direkt in seine Augen. »Wir haben uns verändert, nachdem du Alema mit dir genommen hast. Ich hoffe, du verstehst nun, warum sich unser Hass auf dich gerichtet hat.«
    Er nickte. Seine Lippen und Kehle waren plötzlich wie ausgetrocknet, jeder Muskel in Selds Körper schien erstarrt, und er konnte nicht nach dem Krug vor sich greifen.
    »Und vielleicht kannst du jetzt auch verstehen, was ich dann getan habe. Als Vater vor einiger Zeit den Unfall hatte, blieb es an mir, uns beide zu versorgen. Doch es reichte nicht ... es reichte einfach nicht.« Tränen sammelten sich in ihren Augen. »Und irgendwann wurde ich von Soldaten aufgegriffen. Sie brachten mich vor den Thron des Herrschers. Und Talut Bas ... er ...«
    Mesala schüttelte den Kopf, und Tränen flossen ihr Gesicht herunter. »Er begutachtete mich wie ein Lif. Dann bot er mir viel Geld an, wenn ich mit ihm das Bett teile.«
    »Du hast es getan«, sagte Seld mit krächzender Stimme.
    Sie nickte.
    »Du hast mit dem Mörder deiner Schwester geschlafen.«
    »Ich dachte all die Jahre, du wärst der Mörder meiner Schwester!«
    »Aber ... Talut ... er ...« Seld schüttelte den Kopf.
    »Ich hoffe, du verstehst, dass ich keine Wahl hatte. Wenn ich nicht zugelassen hätte, dass er mir beiwohnte, wären Vater und ich verhungert.«
    »Deine Schwester hätte so etwas nie getan.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich nicht Alema bin«, flüsterte sie, erhob sich und ging zur Tür der Halle.
    Seld schaute ihr hinterher.
    Die Frau, mit der er geschlafen hatte, war auch von Talut Bas berührt worden. Wie oft? Seld wagte kaum, sich diese Frage zu stellen. Mesala ... wie hatte sie das nur tun können?
    Jemand ließ sich auf dem Stuhl nieder, auf dem vor einigen Augenblicken noch Mesala gesessen hatte. Es war Ker Utum. »Fühlst du dich nicht wohl? Du musst erschöpft sein – leg dich besser schlafen.«
    Seld rieb sich mit den Handflächen über das Gesicht und fuhr sich durch

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