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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Kessel mit Brei zu kochen. Erst als Zist aus dem Stall eilte, fiel es Kindan ein, dass es sich eigentlich nicht für ihn gehörte, seinen Lehrer herumzukomman-dieren.
    Gespannt fragte er sich, wann der Wher wohl gesättigt sein würde? Das Bäuchlein war wohlgerundet, trotzdem klappte er ständig das Maul auf oder stubste Kindan fordernd an. Doch endlich gab das Tier einen gewaltigen Rülpser von sich, der säuerlich und nach Blut roch, watschelte zum Strohlager und schien sich einen geeigneten Platz zu suchen. Nachdem es eine Stelle fand, die offenbar angenehm genug war, rollte es sich zusammen, legte den Kopf auf die vorderen Tatzen und fing an zu schnarchen.
    Zist, der auf dem Boden hockte, rappelte sich auf und fuhr mit den Fingern durch das zerstrubbelte Haar.
    »Ich sollte mir jetzt wohl die entsprechende Kleidung anziehen und die Ankunft des Wachwhers verkünden ...« Er blickte zu Kindan hinunter, der abgekämpft im Stroh lag und alle viere von sich streckte. »Weißt du schon seinen Namen?«
    Kindan schüttelte den Kopf. »Ich hab ihn noch nicht gefragt.«
    »Drachen kennen ihre Namen. Ist es bei einem Wachwher genauso?«, erkundigte sich der Harfner.
    Kindan zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich
    wünschte, wir wüssten mehr über Wachwhere.«
    »Ist es ein weibliches oder ein männliches Tier?«
    »Die Haut ist grün, also ist es ein Weibchen«, erläuterte Kindan. »In dieser Hinsicht gleichen sie den Drachen, bei denen man das Geschlecht ebenfalls an der Hautfarbe erkennt.«
    »Gut. Das werde ich Natalon mitteilen.« Zist streckte den Arm aus und zauste Kindans wirren Haarschopf.
    »Du hast deine Sache sehr gut gemacht, Junge.«
    Alsdann entfernte sich der Harfner. Vor Mattigkeit stöhnend erhob sich Kindan aus dem Stroh, nahm den stinkenden Topf und ging damit in das Cottage. Dort wusch er ihn in der Spüle sauber, um sogleich einen neuen Brei anzusetzen. Er wusste ja nicht, wann sein Schützling aufwachen und nach mehr Nahrung verlangen würde. Während der Brei auf dem Herd köchelte, lief er in den Stall zurück, machte es sich dort bequem und wartete die Entwicklung der Dinge ab.
    Er musste eingenickt sein, denn mit einem Ruck
    wurde er wach, als er gedämpfte Stimmen hörte. Meister Zist unterhielt sich mit Natalon, und der Steiger klang höchst zufrieden.
    »Hast du mittlerweile ihren Namen erfahren?«, wand-te sich Natalon an Kindan.
    »Bis jetzt hat sie noch nichts gesagt... sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich den Bauch mit Brei vollzu-schlagen. Wenn sie aufwacht, muss ich ihr mein Blut zu schmecken geben«, fügte der Junge hinzu und schüttelte sich bei der bloßen Vorstellung.
    »Ist das wichtig?«, fragte Meister Zist.
    »Auf diese Weise verbindet sich ein Wachwher mit
    seinem menschlichen Partner, er wird auf ihn geprägt.
    Und in meinem speziellen Fall kam mir zugute, dass mein Vater damals dem alten Dask mein Blut zu schmecken gab. Die Wherkönigin erkannte die Narbe und hat mich akzeptiert.«
    Zist streckte die Hand aus. »Hast du ein Messer bei dir? Ich werde es schärfen, dann schmerzt der Schnitt weniger.«
    »Dann lasse ich euch jetzt allein, damit alles Weitere seinen vorschriftsmäßigen Ablauf nimmt«, meinte Natalon und bedachte Kindan mit einem mitfühlenden Blick. Zum Abschied hob er kurz die Hand und trat aus dem Schuppen.
    Kindan zog sein Messer aus dem Gürtel, reichte es
    dem Harfner. Er schämte sich, aber er musste Meister Zist bitten, den Schnitt vorzunehmen, denn er war nicht tapfer genug, um sich selbst in die Hand zu ritzen.
    Abermals schüttelte er sich, als der Harfner den Stall verließ. Da Kindan nichts anderes zu tun hatte, setzte er sich auf die wärmste Stelle im Stroh, die er finden konnte ... und in diesem Moment fiel ihm ein, dass er es versäumt hatte, Zenor vom Schlüpfen des Jungwhers zu benachrichtigen. Mittlerweile musste sein Freund die Schicht beendet haben, und vermutlich lag er noch nicht im Bett.
    Zenor war tatsächlich noch wach, doch er gähnte,
    dass die Kiefer krachten, als Kindan vor seinem Fenster stand und seinen Namen rief.
    »Du warst gerade auf Schicht, als die Schale zerplatzte«, entschuldigte Kindan seine Unterlassung.
    Zenor murmelte eine Verwünschung, doch er zog
    sich rasch wieder an und gesellte sich zu Kindan.
    »Im Grunde hast du nichts verpasst«, erklärte Kindan.
    »Als die Eischale platzte, wurde ich von dem Geräusch wach, und auf einmal zerbarst das Ei in zwei Hälften.
    Der Wachwher hat eine grüne Haut, also

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