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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Todd McCaffrey
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Komplikationen eintreten. Bei den nächsten Wehen musst du pressen, so fest du kannst. Aber der Ablauf ist dir ja vertraut, schließlich ist es nicht deine erste Niederkunft.«
    Dalor, der sich in eine Ecke des Zimmers verkrümelt hatte, trat nervös von einem Fuß auf den arideren.
    Meister Zist warf einen Blick auf ihn, machte schmale Augen und wandte sich an Kindan. »Junge, geh in die Küche und sag Bescheid, man soll ein paar Tücher in kochendes Wasser tun. Wir brauchen absolut sauberes Zeug, um später die Mutter und das Baby zu waschen.
    Aber nimm Dalor mit, er hat hier nichts zu suchen.«
    Kindan schwante, dass Meister Zist nur daran gelegen war, Dalor aus dem Zimmer zu schaffen. Verschmitzt lächelte er dem Harfner zu. Dann ging er zu Dalor und schleppte den widerstrebenden Jungen in die Küche.
    Als sie außer Hörweite waren, schlug Kindan seinem Freund vor: »Wenn wir es richtig anstellen, können wir deine Schwester in das Gebärzimmer schmuggeln. Jeder wird glauben, du seist zurückgekommen.«
    »Ach ja, bitte«, tuschelte eine Mädchenstimme, und aus den Schatten löste sich eine kleine Gestalt. Es war Nuella. »Ich möchte so gern dabei sein, wenn das Baby kommt; und Mutter wird auch wollen, dass ich helfe.«
    »Aber wenn Margit oder Milla etwas merken ...«, hielt Dalor ihr zweifelnd entgegen.
    »Keinem wird etwas auffallen, wenn sich nur jeweils einer von euch im Zimmer aufhält und ihr die gleiche Kleidung tragt«, meinte Kindan. »Bei der Aufregung, die jetzt herrscht, haben alle nur Augen für die Mutter und das Neugeborene.«
    »Das klappt nur, wenn du meine Mütze trägst«, überlegte Dalor. Er zog sich seine Mütze vom Kopf und stülpte sie über Nuellas Haare.
    »Perfekt«, stellte Dalor fest. »Jetzt siehst du genauso aus wie ich.«
    »Aber wenn du die Mütze weglässt oder sie dir vom Kopf rutscht, fliegt der Schwindel auf«, warnte Kindan.
    Dalor blickte skeptisch drein.
    Nuella nickte. Für sie war die Angelegenheit damit erledigt. Sie wandte sich an Kindan. »Du läufst jetzt in die Küche und sagst der Köchin, sie solle das schärfste Messer, das sie hat, sterilisieren. Sie wird sich vielleicht sträuben, aber darauf gehst du gar nicht ein. Wir brauchen es, um die Nabelschnur durchzuschneiden. Das sterilisierte Messer soll sie dann auf die Tücher legen, die in kochendem Wasser keimfrei gemacht wurden.
    Auf diese Weise wird es nicht von neuem verunreinigt.«
    Kindan machte sich auf den Weg in die Küche und staunte über Nuella, die wie selbstverständlich das Heft in die Hand genommen hatte.
    Doch sein Plan funktionierte reibungslos. Kindan sorgte dafür, dass Nuella und Dalor jede Viertelstunde ihre Plätze in dem Kreißzimmer tauschten. Als Jenella ihre Tochter erkannte, riss sie erschrocken die Augen auf. Nuella nickte der Mutter beruhigend zu und deutete verstohlen in Kindans Richtung. Jenella lächelte verstehend, griff nach Nuellas Hand und drückte sie fest.
    Als das Baby geboren wurde, trat Margit zur Seite, damit Meister Zist es in Empfang nehmen konnte. Kindan hatte ganz entschieden den Eindruck, dass sie von nun an dem Harfner die Verantwortung für das Baby übertrug.
    Endlich war es soweit. Meister Zist beugte sich vor, und das Neugeborene glitt in seine großen Hände. Es fing an zu schreien, und Kindan fand, es klänge wie das Miauen eines kleinen Kätzchens.
    »Kindan, das Messer!«, befahl der Harfner. Als der Junge ihm das Messer hinhielt, sah er, dass das winzige Baby noch durch die Nabelschnur mit seiner Mutter verbunden war.
    »Mach eine Schlinge in die Nabelschnur«, wies Meister Zist ihn an. Nachdem Kindan dies getan hatte, wandte sich der Harfner an Natalon. »Und nun komm du hierher, Natalon, damit du die Nabelschnur durchtrennst und deine kleine Tochter willkommen heißt.«
    Mit einem stolzen Blick auf seine Gemahlin und einem breiten, glücklichen Lächeln schnitt Natalon die Nabelschnur durch. Margit nahm dem Harfner das Kind ab, säubert es mit den sterilen Tüchern und sah sich nach einer Decke um, in die sie das Neugeborene einwickeln konnte.
    Nuella wusste sofort, wonach Margit suchte. »Warte, ich hole eine Decke«, erbot sie sich und lief aus dem Zimmer.

    Margit sah ihr mit einem eigentümlichen Blick hinterher und sagte zu Jenella: »Dein Sohn ist wirklich ein braver Junge, Jenella. Normalerweise kümmern sich die Mädchen um alles, was mit Kindern und einer Geburt zusammenhängt.«
    »Dalor hat sich sehr auf den Familienzuwachs ge-freut«, warf

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