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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Todd McCaffrey
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Kindan hastig ein. »Obwohl ihm ein Bruder lieber gewesen wäre.«
    »Ich bin mir sicher, dass er auch seine Schwester liebhaben wird«, entgegnete Natalon, der über das ganze Gesicht strahlte.
    Dalor kam zurück, sichtlich aufgeregt, und reichte Margit die Babydecke. Die hüllte das kleine Mädchen darin ein und legte sie in Jenellas Arme.
    »Ein wunderschönes Kind, nicht wahr, Meister Zist«, wandte sich Margit dann zufrieden an den Harfner.
    Überrascht sah Kindan, dass Meister Zist die Tränen über die Wangen liefen.
    Margit biss sich auf die Lippen, als sie die Reaktion des Harfners bemerkte. »Ach, Meister Zist, es tut mir ja so schrecklich Leid. Ich hatte ganz vergessen, dass du auch ein Kind hattest.«
    Meister Zist nickte und wischte sich die Augen. »Ja, ich hatte einmal ein Kind«, erwiderte er, nachdem er sich mehrmals geräuspert hatte. Er schaute Jenella an.
    »Ein Mädchen, und es sah genauso aus wie deine Tochter.«
    »Verrätst du uns ihren Namen?«, fragte Kindan mit leiser Stimme.
    »Carissa«, antwortete Meister Zist. Er zwang sich zu einem Lächeln und erkundigte sich bei den stolzen Eltern: »Wie soll eure Tochter heißen?«
    Natalon und Jenella tauschten Blicke aus. »Wir haben noch keinen Namen ausgesucht«, gaben sie betreten zu.
    »Lasst euch mit der Auswahl ruhig Zeit«, meinte Margit. »Und nun bitte ich euch alle, das Zimmer zu verlassen, damit ich mich um Jenella und das Baby kümmern kann.« Sie unterstrich ihre Bitte, indem sie mit den Händen scheuchende Bewegungen vollführte.
    »Milla, du darfst bleiben und mir helfen.«
    Als sich die anderen in der unteren Etage des Hauses versammelten, graute bereits der Morgen. Natalon unterdrückte eine Verwünschung. »Ich komme zu spät zu meiner eigenen Schicht!«
    »Ich glaube, unter diesen Umständen wird jeder Verständnis dafür aufbringen«, erklärte Meister Zist.
    Dalor drängte sich vor. »Ich habe bereits Swanee losgeschickt, um den Kumpeln Bescheid zu geben, Vater.«
    Natalon bedacht ihn mit einem dankbaren Blick und seufzte erleichtert auf.

    * * *

    »Es war für uns alle ein langer Tag«, sagte Meister Zist zu Kindan, als sie sich auf den Heimweg machten.
    »Aber manchmal kommt eben alles zusammen, und man kann nichts daran ändern.«
    Kindan nickte zustimmend und wollte etwas antworten, doch dann musste er gähnen, dass seine Kiefer krachten.
    »Ein Becher Klah wird uns wieder munter machen«, fuhr Meister Zist fort.
    Kindan platzte vor Neuigkeiten, als er den Hügel erklomm und darauf wartete, dass die ersten Wachen eintrafen. Ein eisiger Wind fegte über die Höhen und es war bitterkalt. Deshalb hielt er sich warm, indem er Holz für ein Feuer sammelte. Nachdem die Jungen eingetroffen waren und er alles über die Geburt von Jenellas und Natalons kleiner Tochter erzählt hatte, lief er wieder zurück, um rechtzeitig zur ersten Unterrichtsstunde in der Schule zu sein. Um die Mittagszeit, als sich der zäh im Tal verharrende Nebel endlich lichtete, kletterte er abermals auf den Ausguck, weil er Renna, Zenors älteste Schwester, ablösen musste,
    So kam es, dass er der Erste war, der die heranrü-ckende Handelskarawane entdeckte.

Kapitel 5

    Ein Wiegenlied, ein Kinderlachen,
    Uns den Tag zur Freude machen.

    Sowie Kindan die sich nähernde Schlange von Karren und Wagen erspähte, rannte er zu Meister Zist, der gähnend eine Gruppe von lebhaften Schülern un-terrichtete.
    »Natalon ist auf Schicht, unter Tage«, erwiderte der Harfner, nachdem Kindan ihm aufgeregt die Neuigkeit mitgeteilt hatte. »Du musst jemanden zu ihm schicken, der ihm Bescheid sagt.« Er hielt kurz inne und dachte nach. »Weißt du, was zu tun ist, wenn eine Karawane eintrifft?«, fragte er den Jungen. Kindan nickte heftig.
    »Nun, dann solltest du alle erforderlichen Maßnahmen in die Wege leiten.«
    »Aber ich bin doch erst elf Planetenumläufe alt«, wandte Kindan ein und fragte sich, wie er erwachsenen Männern wie Swanee und Ima Befehle erteilen sollte.
    Meister Zist blickte mit strenger Miene auf ihn herab.
    »Dann stehst du vor einer echten Herausforderung.
    Zeige dich deiner Aufgabe gewachsen.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, entgegnete Kindan mit einem Aufflackern von Stolz, weil der Harfner ihn mit einer wichtigen Angelegenheit betraute.
    Als er Ima gegenübertrat, der im Camp als Schlachter fungierte, hatte er sich zurechtgelegt, was er ihm sagen wollte. »Eine Karawane wird in Kürze hier eintreffen.
    Meister Zist lässt grüßen und bittet

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