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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Todd McCaffrey
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war dies jedoch seine erste Grubenfahrt.
    »Wir nehmen eine andere Strecke, nicht die, in der damals die Kumpel verschüttet wurden«, beruhigte Toldur den Jungen.
    Der Stollen war mit hölzernen Stützbalken ausgebaut.
    Vor dem zu erwartenden nächsten Fädenfall mussten die Bäume rings um das Camp gefällt werden, deshalb gab es Holzstempel in Hülle und Fülle, um den Ausbau

    * Unter Sohle versteht man den Boden bergmännischer Baue und eine bestimmte Teufe in einem Schacht - Anm. d. Übers.

    voranzutreiben. Aber es fehlte an Arbeitskräften, die die Bäume fällten und die Stämme maßgerecht zuschnitten.
    Kindan hatte oft mitgeholfen, die gefällten Bäume vom Astwerk zu befreien und das verarbeitete Holz zum Materialschuppen neben dem Grubeneingang zu befördern.
    Indem Kindan die Glühkörbe zählte, die längs der Strecke angebracht waren, wusste er, wie tief sie in den Stollen hineingingen. Einige Male blieb Toldur stehen und tauschte die ausgebrannten Leuchtkörbe gegen die neuen aus, die Kindan mitgebracht hatte. Alle drei Meter befand sich ein Geleucht, und deshalb konnte sich Kindan ausrechnen, dass sie sechzig Meter zurückgelegt hatte, als sie auf Natalon und seine Kumpel stießen.
    Mit seinen breiten Schultern schob sich Toldur durch die Gruppe, um Kindan einen Weg zu bahnen. Die Männer nutzten die Gelegenheit für eine kurze Ver-schnaufpause von ihrer Schufterei. Eine Reihe von Grubenwagen war bereits mit Kohle gefüllt.
    »Was gibt's, Kindan?«, erkundigte sich Natalon freundlich.
    »Eine Handelskarawane ist im Anmarsch«, berichtete Kindan. Die anderen Kumpel horchten auf und tauschten hoffnungsvolle Bemerkungen. Jeder wünschte sich, es kämen neue Helfer für den Bergbau. Einige überlegten, ob die Händler wohl bestimmte Waren, die sie benötigten, mitgebracht hätten, zum Beispiel Klei-derstoffe für die Frauen oder Spitzhacken, von denen man nie genug haben konnte.
    »Was glaubst du, wann sie im Camp eintreffen werden?«, fragte Natalon.
    Nachdenklich schürzte Kindan die Lippen. »Ungefähr um die Stunde, wenn diese Schicht endet.« Die Kumpel, die gespannt auf die Antwort gewartet hatten, brauchen in laute Jubelrufe aus. Doch Kindan sah, dass Natalon sich etwas mehr Zeit gewünscht hätte. Der Steiger zog die Stirn kraus, schien sich mit der Auskunft indessen abzufinden.
    »Meister Zist kümmert sich um die Vorbereitungen«, versicherte Kindan. »Und er möchte wissen, ob er den großen Saal der Festung für das abendliche Beisam-mensein herrichten darf.«
    Natalon nickte zustimmend. »Selbstverständlich. Und falls neue Lehrlinge für die Grube ankommen, muss man sie in Quartieren unterbringen und sie für die Schichten einteilen.« Er seufzte, denn normalerweise war er für die Organisation solcher Dinge zuständig.
    »Meister Zist lässt fragen, ob er und Swanee dies in die Wege leiten dürfen«, sagte Kindan, indem er unbekümmert drauflos improvisierte und dem Harfner und dem Magazinverwalter einfach Worte in den Mund legte. Aber Kindan konnte sich vorstellen, wie abgekämpft Natalon sein musste. Er setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Wenn ich mich recht erinnere, sagte Meister Zist, er freue sich bereits auf diese Arbeit.
    Er fasst es wohl als eine interessante Herausforderung auf.«
    Natalon wedelte mit der Hand. »Dann überlasse ich nur zu gern alles ihm.« Er wandte sich an die anderen Kumpel. »Geht wieder an eure Arbeit. Die Pause ist zu Ende.«
    In einer väterlichen Geste legte er die Hand auf Kindans Schulter. »Ich begleite dich zum Förderkorb«, erklärte er. Sowie sie sich außer Hörweite befanden, fragte er: »Sag mal, Kindan, konntest du erkennen, wie viele Wagen für Kohle die Handelskarawane mit sich führt?«
    Kindan zog die Stirn kraus und versuchte sich zu erinnern. In dem frühmorgendlichen Nebel hatte er nur die Spitze der Karawane ausgemacht. »Es war noch zu diesig, um ein klares Bild zu sehen«, bekannt er. »Mir scheint aber, es waren vier Kohlenwagen.«
    Natalon schaute verwirrt drein. »Wir haben genug Kohle gefördert und in Säcke gefüllt, um fünf oder sogar sechs Wagen zu beladen. Wenn die Karawane nur vier Wagen dabei hat, dauert es Monate, bis wir unsere sämtlichen Kohlenvorräte verkauft haben. Sind es hingegen sechs Wagen ...«
    Seit Kindan bei Meister Zist lebte, hatte er eine Menge gelernt. Das Camp vermochte sich selbst zu versorgen, wenn es um Bauholz, Kohlen, Fleisch, Gemüse und Kräuter ging; doch Mehl, Textilien, Geräte wie

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