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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Busby
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einem unheilvollen Blick ansah.

    »Nein, nein, nicht Ein-Tollhaus ... Adolphus ... Dein Großneffe. Ich hab dich mal besucht, weißt du noch? Mit Mama – äh – mit Belissaria.«
    Der Drache öffnete das andere Auge und grummelte tief.
    »Belissaria? Na, warum sagst du das nicht gleich? Statt diesen Unsinn über Tollhäuser zu reden. Belissarias Junge. Sieh an. Sehr erfreut!« Sie hob den großen Kopf und wandte sich Max und Olivia zu.
    »Und diese beiden jungen Drachen sind deine Freunde?«
    Max und Olivia näherten sich vorsichtig und senkten ihre Köpfe, um eine Art Drachenverbeugung anzudeuten. Adolphus’ Großtante Wilhelmina sah gewaltig groß und unfreundlich aus. Ihr riesiger glänzender Körper erstreckte sich bis in die Tiefen der Höhle. Allein ihr Kopf war zweimal so groß wie Adolphus.
    Wilhelmina musterte Max und Olivia einen Moment und schnupperte dann.
    »Hmm. Menschen. Verstehe. Lange her, dass ich Menschen in Drachengestalt gesehen habe. Irgendjemand muss hier starke Zauberkräfte haben.«
    »Das ist Max«, sagte Adolphus eifrig. »Er ist fantastisch. Er hat alle in Frösche verwandelt. Dann habe ich sie geküsst, und Zisch! waren sie Drachen! Er ist echt klug!«
    Der große Drache drehte den Kopf und starrte Maxmit seinen hellen goldenen Augen an. Max hüstelte und versuchte, dem Blick standzuhalten.
    »Es war ... also ... der Froschzauber war eigentlich ein Unfall, wirklich, und dann ...« Er verstummte, als die goldenen Augen nicht aufhörten, ihn zu durchbohren.
    »Du bist ein Pendragon«, sagte Großtante Wilhelmina schließlich zufrieden und nickte bedächtig. »Na ja, das wäre eine Erklärung. Sehr gut. Ich bin froh, dass du einen Zauberfreund gefunden hast, A-debar.«
    »Adolphus«, sagte der kleine Drache verzweifelt. » Adolphus! Und bitte – wir haben uns gefragt – der Grund, warum wir hier sind – könnte Max wohl einen deiner Zauberkessel haben? Seiner wurde ein bisschen, äh ... zerbeult, als ich ... äh ... auf ihn gefallen bin.«
    »Einen meiner Zauberkessel? Aus meiner Sammlung ?«, fragte Tante Wilhelmina entsetzt. »Was für eine bodenlose Unverschämtheit! Ich habe noch nie irgendjemandem einen Zauberkessel gegeben! Sie gehören MIR!« Ihre Stimme wuchs sich zu einem Brüllen aus. Das Brüllen verwandelte sich in ein Flammenmeer, das die ganze Höhle mit knisternden blau-weißen Flammen erleuchtete.
    Adolphus, Max und Olivia traten schnell den Rückzug an.
    »Äh ... tut mir leid ... sehr leid ... Es war nur ... also, es war mein Fehler, und ich dachte ... äh ... ähm ...«
    Großtante Wilhelmina hatte sich zu einer beängstigenden Höhe aufgerichtet und blickte auf sie herab. Sie schien sich ein wenig zu beruhigen. Offenbar dachte sie nach.
    »Nun, A-doofus. Vielleicht hätte ich ja ... einen kleinen Zauberkessel. Aber ich verlange etwas dafür. Einen Gefallen.«
    »Natürlich«, sagte Max schnell. »Alles, was in unserer Macht steht. Fragen Sie einfach.«
    Der große Drache drehte den Kopf und sah sie berechnend an.
    »Ein Steinschlag hat vor ein paar Jahren den Eingang meiner Höhle versperrt. Ich bin hier eingeschlossen. Ein paar Monate habe ich glücklich damit verbracht, meine Sammlung neu zu ordnen und meine Memoiren zu verfassen und so ... Aber in letzter Zeit ist mir ganz schön langweilig. Ich gebe dir den Zauberkessel – wenn du mich hier rausholst.«
    Es herrschte Schweigen. Max und die anderen sahen sich an.
    »Kannst du ... sie kleiner machen?«, fragte Olivia schließlich.
    Max verzog das Gesicht. »Vielleicht. Wenn ich die Zauberzutaten hätte. Und einen Zauberkessel, der funktioniert. Nichts davon habe ich in meinem Bündel.«
    Plötzlich brüllte Max laut auf. Grimm hatte ihn in den Knöchel gezwickt.
    »Hey! Warum tust du das?«
    »Weil du so schwer von Begriff bist«, antwortete Grimm. »Bestimmt, weil du ein Drache bist. Hat dein Hirn beeinträchtigt. Was hast du in deinem Bündel, Max? Denk doch mal nach.«
    Max starrte ihn an. Dann hellte sich seine Miene auf. »Na klar! Der Froschzauber! Gut gemacht, Grimm!« Er drehte sich zu Großtante Wilhelmina um.
    »Wir können Sie in einen Frosch verwandeln. Oder in eine Ratte, wenn Sie das lieber möchten – falls Grimm sie verwandeln kann, wenn Sie einmal ein Frosch sind ...?«
    Die Ratte sah sehr erschrocken aus bei der Vorstellung, Großtante Wilhelmina küssen zu müssen – selbst in Froschgestalt. Aber Grimm schluckte und nickte.
    »Großartig«, sagte Max. »Also gut, äh ... Lady Wilhelmina ...

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