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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Busby
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eindeutig«, erklärte er. »Aber es gibt sieben Aufgaben, und sie müssen alle bewältigt werden. Die Festung der Trunkenheit« – während er redete, zeichnete er mit flinken Strichen einen neuen silbernen Umriss – »die Flammende Tür, die Neun Jungfrauen« – die silberne Spur machte neun Tanzschritte – »der Pechschwarze Fluss, die Festungaus Glas, die von einem stummen Wächter bewacht wird, der Gestromte Ochse und die Hunde von Annwn. Nur sieben können wiederkehren – und nur, wenn sie einen Preis bezahlen.« Seine Hände hielten inne. Die silbernen Umrisse verschwanden.
    »Einen Preis«, lächelte Morgana. »Oh ja, sie werden einen Preis bezahlen.« Sie lachte ein kleines metallisches Lachen, das wie ein Messer durch den Raum schnitt.
    »Der Schatz von Annwn«, sagte Caradoc leise und sah mit einem seltsamen Ausdruck zu Morgana auf. »Habt Ihr ihn?«
    Sie lächelte süß. »Ich glaube, dass er in unserem Besitz ist. Oder nicht, Adrian?«
    »Ja, Mylady. Ich habe ihn gefunden.«
    »Ah«, warf Sir Richard ein, weil er nicht außen vor stehen wollte. »Aber wir sind uns nicht sicher, welcher es ist, oder? Stimmt’s, Adrian?«
    Adrian wirkte verärgert, fuhr aber ungerührt fort.
    »Nicht ganz sicher. Aber ich arbeite daran. Wir müssen noch ein bisschen ... sortieren ... dann haben wir den richtigen.«
    Morgana sah ihn durchdringend an, doch er erwiderte ihren Blick, ohne zu blinzeln. Sie nickte zufrieden.
    »Also«, sagte sie. »Wir sind vorbereitet. Artus wirdden Köder schlucken. Das ist genau die Art von dämlicher Gralssuche, auf die er spezialisiert ist. Und dann wird er aus eigenem Verschulden verloren gehen. Und wir werden ganz offensichtlich nichts damit zu tun haben. Er ist dem Untergang geweiht, und diesen Narren Merlin werden wir auch los. Und dann werde ich – dann werde ich Königin!«

    Sie hob die weißen Arme und lachte triumphierend. Ihre Miene sah furchterregend aus. Adrian lächelte geheimnisvoll in sich hinein. Nur Sir Richard lockerte den Kragen seiner Tunika und schluckte schwer. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, über das Ausschalten von Menschen zu reden. Er war natürlich absolut dafür, dass Lady Morgana Königin würde. In Gedanken sah er sich schon als ihr treuer Stellvertreter. Aber es wäre doch schöner, wenn man dazu ... nun ja ... niemanden umbringen müsste.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er etwas in der Wand gleich neben sich. War das etwa eine Ratte, die ihre Nase aus der Mauer streckte? Er beugte sichvor, aber das Biest war verschwunden. Eine Sinnestäuschung vermutlich, dachte er. Eine Sinnestäuschung.
    »Also!«, sagte Olivia, sobald sie zurück in ihrem Zimmer waren. »Diese stinkende, verkommene, schleimige, hinterlistige, treulose Ratte von Caradoc!«
    »Äh-häm«, wandte Grimm ein. »Dieser stinkende, verkommene, schleimige, hinterlistige, treulose Mensch von Caradoc, meinst du doch wohl.«
    Max rieb sich das Bein an einer Stelle, die taub geworden war, und gähnte. Stundenlang hatten sie in der Wand von Morganas Zimmer gekauert und darauf gewartet, dass die private Zusammenkunft zu Ende ging und die Ritter und Damen sich zurückzogen. Erst um Mitternacht, als die meisten Gäste gegangen waren, hatte die geheime Unterredung begonnen.
    »Ich dachte, er wäre ein Freund!«, fuhr Olivia wütend fort. »Ich habe ein Pferd mit ihm geteilt! Er hat mich geküsst ! Iihh! Und die ganze Zeit ging es ihm nur darum, Morgana zu helfen.«
    Max schüttelte den Kopf und versuchte, seine Müdigkeit loszuwerden. Etwas von dem, was sie gerade gesehen hatten, beunruhigte ihn. Etwas, das sie nicht verstanden hatten. Etwas, an das er sich mit aller Kraftzu erinnern versuchte. Aber er war einfach zu müde zum Denken.
    »Wir müssen ins Bett«, sagte er schließlich. »Wir werden morgen früh entscheiden, was zu tun ist.«
    Am nächsten Morgen versammelten sie sich – immer noch gähnend – im Stall. Olivia musste ausmisten. Max hatte den Tag frei.
    »Was sollen wir also tun?«, fragte Olivia, während sie mit der Mistgabel nasses Stroh in den Burghof beförderte. »Was meint ihr, sollen wir den Segler zu Merlin schicken?«
    Max lehnte sich gegen eine Boxenwand und versuchte, dem fliegenden Pferdemist auszuweichen. Adolphus hüpfte auf verschlafenen Insekten herum, die gerade ihr behagliches Zuhause verloren hatten.
    »Ich weiß nicht«, sagte Max. »Ich glaube, wir wissen einfach noch nicht genug.«
    »Wir wissen, dass Caradoc ein dreckiger, stinkender, verkommener

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