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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Busby
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Was hat er vor?«
    »Na ja, wenn ihm jemand folgen würde, könnten wir es herausfinden«, schlug Grimm vor.
    »Aber dann verpassen wir den Unterricht«, wandte Olivia ein. »Und ich muss morgen auf jeden Fall da sein. Wir üben Entwaffnungsmanöver. Ich habe bislang jeden außer Eric geschlagen. Wenn ich morgen gegen ihn gewinne, werde ich Knappe der Woche.«
    Max sah sie an und zog die Augenbrauen hoch. »Oh, na ja, dann bleibst du wohl besser hier. Ich verpasse nur, wie man lernt, einen Sumpf trockenzulegen. Und wenn ich im Großen Sumpf versinke und einen schlammigen Tod sterbe, wird es ein großer Trost für mich sein, dass du Knappe der Woche geworden bist.«
    »Ach, hört schon auf zu streiten«, sagte Grimm. »Ihr könnt beide zu eurem ach so wichtigen Unterricht gehen. Adolphus und ich werden es machen.«
    »Oh ja, bitte!« Adolphus hob erwartungsvoll den Kopf. »Ich schleiche Adrian nach! Sehr, sehr leise. Ich weiß, dass ich das kann!«

    Max hatte da so seine Zweifel. Aber er wollte auf keinen Fall den Unterricht verpassen. Es war der letzte Tag mit Aleric. Am Tag darauf würde die Unterrichtswoche bei Lady Morgana beginnen, und die würde nicht halb so viel Spaß machen.
    »In Ordnung«, sagte er schließlich. »Du hast das Kommando, Grimm. Und pass auf, dass er euch nicht bemerkt.«
    Grimm verdrehte die Augen. »Selbstverständlich«, sagte er verächtlich. »Er wird nichts merken.«
    Adrian Hogsbottom hatte richtig schlechte Laune. Er und Jakob hatte fast eine ganze Woche lang den Drachenhort durchsucht. Sie hatten Kostbarkeiten hervorgezogen, Zauberkessel gestapelt, Gold, Silber und wertvollen Schmuck sortiert – und dennoch nicht dasgefunden, wonach sie suchten. Schlimmer noch, heute mussten sie Caradoc den Barden mitnehmen. Er sollte ihnen helfen. Adrian war nicht sonderlich glücklich darüber. Er wollte den Ruhm mit niemandem teilen, sollten sie den Schatz von Annwn finden. Jakob zählte nicht, aber Caradoc hatte sich bereits mit seiner Kenntnis der alten Überlieferungen und der silbernen Zaubersprüche bei Morgana hervorgetan.
    Wenn Adrian gewusst hätte, wie, dann hätte er ihn liebend gern in eine Schlange verwandelt.
    Am Eingang der Höhle deutete Adrian mürrisch auf die Seile, die sie dort angebracht hatten, um hinunterzuklettern.
    »Nach dir«, sagte er übertrieben freundlich.
    Caradoc nickte und ließ sich vorsichtig hinab. Adrian überlegte, ob er das Seil mit seinem Jagdmesser durchschneiden sollte. Doch dann zuckte er nur mit den Schultern und folgte dem Barden. Morgana würde ihm etwas erzählen, wenn er ohne den Barden wiederkäme! Und wenn Morgana einem etwas erzählte, führte es meist dazu, dass man kopfüber in einem dampfenden Haufen Pferdemist endete.
    Als sie das Innere der Höhle erreicht hatten, blieb Caradoc stehen und pfiff anerkennend.
    »Kein Wunder, dass es eine ganze Woche gedauert hat«, sagte er mit Blick auf den riesigen Haufen Gold und Silber und den etwas kleineren Haufen mit den übrigen Sachen, die aussortiert und aufgehäuft worden waren. »Wie viele Zauberkessel hatte sie denn?«
    »Wir sind uns nicht ganz sicher«, sagte Jakob und warf Adrian einen entschuldigenden Blick zu. Der war davongestapft und hatte begonnen, Sachen aus dem verbliebenen Haufen zu ziehen. »Schätzungsweise an die zweitausend.«
    »Echt wahr?«, staunte Caradoc. »Das macht uns die Arbeit nicht gerade leichter, wie?«
    Bis zum Nachmittag sah Adrian Caradoc in einem etwas freundlicheren Licht. Der Barde war ein fleißiger Arbeiter und hatte mindestens fünfzig Zauberkessel aussortiert und weggeworfen. Das Beste aber war, dass keiner von ihnen der Schatz von Annwn war. Nicht dass Adrian ihn gefunden hätte, aber wenigstens war Caradoc ihm nicht zuvorgekommen.
    Als sie sich, gegen einen Haufen unsortierten Goldes gelehnt, ausruhten und Brot und kaltes Fleisch kauten, glaubte Adrian etwas zu hören. Er streckte den Arm aus, damit die anderen schwiegen. Sie lauschten. Hoch oben an der Höhlendecke war eindeutig ein Flatternzu hören. Und ein Quietschen. Sie hatten kaum genug Zeit, um Blicke auszutauschen, als das Quietschen zu einem Orkan anschwoll. Plötzlich stürzten Hunderte von Fledermäusen vom Dach herab. Wie ein Schwall schwarzer Rauch füllten sie die Höhle. In ihrer Mitte befand sich ein kleiner blaugrüner Drache. Er wirkte ziemlich orientierungslos, wie er da so mit den Flügeln flatterte, um die Fledermäuse zu verscheuchen. Es sah aus, als würde er jeden Moment vor die

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