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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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war; Ciernack galt nicht gerade als vertrauenswürdig. Die Götter allein wussten, welchen Schaden Landislaw Buril antun würde, aber hier in der Hauptstadt war er zu sehr in Gefahr.
    Spannung zog Garranons Magen zusammen, bis er brannte. König Jakoven hatte Ward ebenso für untauglich erklärt, um Garranon fester an sich zu binden, als um des Goldes für die königliche Schatz-kammer willen. Es war Jakoven gleich, wer auf Hurog saß, einer so armen Burg, dass sie die meisten Steuern nicht mit Gold, sondern mit Waren zahlte.
    Nachdem der alte Hurogmeten, der mächtige Krieger, den alle gefürchtet hatten, tot war, hatte Hurog keine Bedeutung mehr. Aber der König würde dafür sorgen, dass es Garranon etwas bedeutete.
    Wenn Garranon nun zu Wards Gunsten sprach, bestand durchaus die Möglichkeit, dass Jakoven den Jungen umbringen ließ. Der König wurde leicht eifersüchtig, wenn Garranon Zuneigung fasste, sei es zu einer Person oder einer Sache.
    Der Arm des schlafenden Königs rutschte von Garranon herunter, während dieser sich fragte, ob der Weg, den er gewählt hatte, tatsächlich zu etwas führen würde. Er war zweifellos nicht in der Lage gewesen, Oranstein zu helfen.
    Was immer er in der Öffentlichkeit oder zu seinem Geliebten sagte, Jakoven wusste genau, dass Kariarn Oranstein haben wollte. Er wartete nur darauf, dass Oranstein fiel, damit die Vorsag gezwungen waren, Tallven und Seefurt über die Bergpässe hinweg anzugreifen und das Heer des Königreichs damit den strategisch vorteilhafteren Boden hatte.
    Es war erst fünfzehn Jahre her, seit die Rebellion in Oranstein niedergeschlagen worden war. Zu viele würden sich an die Kämpfe gegen dieses Land erinnern, um sich über ›ein paar‹ Überfälle aufzuregen.
    Erst wenn Oranstein voll und ganz von dem gierigen vorsagischen Heer verschlungen worden war, würden die Adligen der verbliebenen vier Königreiche ihre Empörung und ihren Zorn kundtun und in dieser Stimmung alles billigen, was Jakoven tat.
    Es war eine gute Strategie, wenn einen Oranstein nicht kümmerte. Als Garranon Landislaw nach Hause schickte, hatte er ihn angewiesen, Männer auszu-bilden, um Buril zu schützen - und den Besitz wenn nötig zu evakuieren.
    Wenn der Tod des Königs Oranstein retten würde, hätte Garranon ihn schon lange umgebracht. Aber selbst als Junge war ihm klar gewesen, dass Jakovens Tod zu nichts weiter als zu seinem eigenen Tod führen würde. Es war besser, den König zu benutzen, denn als Mörder zu sterben, obwohl er wusste, dass sein Vater nicht so gedacht hatte. Aber wenn er die Anerkennung seines Vaters gesucht hätte, dann hätte er sich umgebracht, wie seine Mutter es getan hatte.
    Wenn sein Vater sehen könnte, wie er hier die Hure des Königs spielte, würde er seinem ältesten überlebenden Sohn sofort die Kehle durchschneiden.
    Garranon starrte den dicken Teppich im königlichen Schlafzimmer an, während der König schlief.

    »Es gibt Neuigkeiten, Erdrick«, sagte Beckram, sobald Erdrick die Verbindungstür öffnete.
    Das Morgenlicht fiel auf das Pergament, das Beckram in der Hand hielt. Er klang so nüchtern, dass Erdrick die Garde des Königs vor der Tür erwartete.
    »Was ist los?«
    Beckram warf seinem Bruder den Brief zu.
    »Lies.«
    Sobald er die Schrift auf dem Pergament sah, das er vom Boden aufhob, wusste Erdrick, dass der Brief von seinem Vater kam. Er las ihn zweimal.
    Ward zum Asyl verurteilt? Armer, armer Ward.
    Erdrick wusste, was Hurog seinem Vetter bedeutete, ob er nun ein Idiot war oder nicht. Man konnte kein Hurog sein, ohne zu wissen, wie stark alle, die dort lebten, an diese Burg gebunden waren. Der Hurogmeten hatte noch aus dem Grab die Hand ausgestreckt, um seinem Sohn ein letztes Mal wehzutun.
    Dieses Bild ließ ihn schaudern; der verstorbene Hurogmeten hatte ihm immer Angst gemacht.
    »Ich möchte wirklich wissen, woher Vater weiß, dass ich mit der Königin schlafe«, sagte Beckram angriffslustig.
    Du schläfst nicht mit ihr, hätte Erdrick beinahe gesagt. Aber sein Bruder hatte etwas gegen den Humor anderer Leute, also sagte er stattdessen: »Er erwähnt es nicht.«
    »Er sagt, ich solle meinen Einfluss auf den königlichen Haushalt nutzen, um den König dazu zu bringen, Ward wieder als Hurogmeten einzusetzen.«
    Also gut, es war Zeit, es zuzugeben. »Nun ja, ich dachte, Vater sollte wissen, dass du die Familie zu Verrätern machst. Damit er vorbereitet ist.«
    Beckram zischte leise. »Dem König ist das egal; sie hat weder

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