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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Herzschlägen auf. Ich war nicht verletzt, nur der Kopf tat mir weh.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte ich und stand auf.
    Dabei stieß ich mit dem Kopf gegen den von Blümchen, was uns beiden nicht gut tat, und er trat empört zurück. »Gehen wir weiter.«
    Ich hoffte, dass der Schatten mein Gesicht verbarg, denn ich wollte nicht, dass jemand meine Angst sah. Was an diesem Morgen geklungen hatte wie ein Abenteuer, hatte sich in etwas anderes verwandelt, und plötzlich entwickelte ich ernsthaftes Widerstreben gegenüber Oregs Wunsch, hier über Nacht zu lagern.
    »Ich hoffe, du weißt, was du tust, Oreg«, sagte ich leise.
    Er lächelte dünn, antwortete aber nicht.
    Als wir die Kuppe erreichten, hatten Axiel, Penrod und Ciarra bereits die Pferde abgesattelt und kümmerten sich um sie. Blümchen wieherte, gesellte sich zu den anderen Tieren und wartete darauf, dass ich ihm ebenfalls die heiße, kratzige Decke und das Zaumzeug abnahm.
    »Können wir uns ein bisschen umsehen, ob die Mönche irgendetwas hinterlassen haben?«, fragte Bastilla und pflockte ihr Pferd an.
    Penrod warf einen Blick zum Himmel. »Wir werden nicht viel länger Licht haben.«
    Ciarra sah mich erwartungsvoll an und wippte auf den Fußballen. Sie hatte Feder bereits angepflockt.
    Ich wusste, was Ciarra tun wollte, aber nach meiner Erfahrung mit der Säule am Weg war ich nicht sicher, ob die Ruinen wirklich ungefährlich waren.
    »Also gut«, sagte ich widerstrebend. »Ausnahms-weise werden wir heute Abend nicht üben. Geht und seht euch um. Aber vergesst nicht, dass dieser Ort einmal einem Gott geweiht war. Seid respektvoll und fasst nichts an.«
    Noch bevor ich zu Ende gekommen war, hatten sich Bastilla und Ciarra schon auf den Weg gemacht.
    Sobald er mit seinem Pferd fertig war, folgte ihnen Tosten zusammen mit Penrod. Axiel nahm die kleine Schaufel vom Packsattel und begann, eine Feuergru-be auszuheben. Oreg, der eher gelangweilt wirkte, sammelte trockenes Holz, das am Boden lag.
    Ich ließ mir Zeit und striegelte Blümchen, bis sein Fell glänzte und nur dort noch eine gewisse Rauheit zeigte, wo der Sattelgurt gerieben hatte. Schließlich stampfte er auf, denn er wollte endlich zusammen mit den anderen grasen. Ich steckte die Bürste in eine Satteltasche und ließ ihn gehen. Ich pflockte ihn nicht an - er würde bei seiner Herde bleiben.
    »Ich werde mich auch ein bisschen umsehen«, sagte ich. Axiel knurrte nur leise, aber Oreg ließ seinen Haufen Feuerholz, wo er war, und folgte mir.
    Penrod oder Axiel hatten einen Lagerplatz in einiger Entfernung von den Hauptgebäuden ausgewählt.
    Das brachte uns an die Nordostecke der Hügelkuppe, wo wir am weitesten von Estian entfernt waren und die Überreste des Tempelturms zwischen uns und der Stadt standen.
    Die Hügelkuppe war ein etwa zwei Hektar großes flaches Feld. An den Hängen des Hügels wuchsen hohe Bäume, aber auf der Kuppe selbst nur Gras.
    Früher einmal, nahm ich an, war der größte Teil dieser Fläche gepflastert gewesen. Nun lag Erde über den alten Steinen, doch die Schicht war zu dünn, als dass etwas anderes als Gras gedeihen würde.
    »Warum hast du uns hergebracht?«, fragte ich Oreg, als wir allein waren.«
    Oreg zog den Kopf ein, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. »Warte ab. Es könnte wichtig sein, oder auch nicht.«
    Ich blieb stehen. »Ist es gefährlich?«
    Er lächelte ein wenig. »Leben ist gefährlich, Ward.
    Tod ist das einzig Sichere. Aber die Tamerlain sorgt dafür, dass sich hier keine bösen Geister ansiedeln.
    Es ist alles in Ordnung.«
    Ich starrte ihn einen Augenblick an. Die Tamerlain war die legendäre Hüterin des Tempels, ein großes Raubtier, das von Dämonen der Nacht lebte und nur auf dem Hügel von Menogue anzutreffen war.
    Manchmal war ich nicht sicher, ob Oreg den Verstand verloren hatte oder nicht, aber er wirkte tatsächlich ruhig und nicht besorgt um unsere Sicherheit. Ich nickte, überwiegend, weil ich nicht wirklich den Hügel wieder hinabsteigen wollte, und ging weiter auf die Stelle zu, wo der größte Teil der Mauern stehen geblieben war.
    Es sprach für die Angst der Tallvens vor Menogue, dass ein großer Teil des Tempels noch hier war und man die Steine nicht weggeschleppt hatte, um anderswo damit zu bauen. Es kursierten Geschichten über unangenehme Dinge, welche Leuten zustießen, die etwas aus Menogue mitnahmen - Krankheiten und Pech. Mein Vater hatte einmal die zynische Bemerkung gemacht, dass Zugang zu einem Schatz von

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