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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Körper eine Gänsehaut. Es war nicht das Gleiche wie in Hurog. Die Magie in diesem Hügel durchfloss mich nicht wie ein Meer, füllte nicht die leeren Stellen meiner Seele, aber sie war eindeutig vorhanden. Und sie war neugierig.
    Ich weiß nicht, warum ich das dachte. Man hatte mir beigebracht, Magie sei eine Naturkraft, wie der Wind oder die Sonne. Aber in Hurog hieß mich die Magie willkommen und erfüllte mich mit Kraft und Frieden, wenn ich es brauchte - selbst wenn sie meinem Ruf nicht mehr folgte. Was immer mich jedoch nun durch den weichen Boden unter meinen Füßen berührte, war neugierig und … nicht sonderlich freundlich. Oreg kam neben mich, packte meinen Ellbogen und zog mich weiter, bevor die anderen bemerkten, dass ich stehen geblieben war.
    »Ja«, murmelte er leise, sodass das Klirren der Zaumzeuge und des Stampfen der Hufe seine Worte vor den anderen verbarg. »Du spürst es auch, nicht wahr? Bastilla nicht. Wie seltsam.«
    »Es ist wie Hurog«, murmelte ich zurück.
    Er lächelte grimmig. »Ja und nein. Es sind beides Stätten alter Macht.«
    »Welche Macht?«, fragte Tosten und kam neben uns, wie er es oft tat, wenn Oreg und ich uns unterhielten, obwohl er Oreg selten direkt ansprach.
    »Menogue«, antwortete ich und nickte zu den Ruinen hin, die dunkel vor uns aufragten.
    Tosten rieb sich die Arme und sagte: »Dieser Ort macht mich nervös, so als beobachte uns jemand, der nicht besonders freundlich ist.«
    »Macht schon, beeilt euch«, rief Bastilla. »Ihr blockiert den Weg. Wenn wir schon auf diesem elenden Hügel ein Lager aufschlagen sollen, lasst es uns wenigstens tun, solange es noch hell ist.«
    Ich warf einen Blick zurück und sah, dass sie, un-getrübt von Stolz, immer noch zu Pferd saß. Aber ich ging ohne ein Wort schneller. Sie hatte recht.
    Weiterzugehen beendete meine Fragen, weil ich einfach nicht den Atem dazu hatte - etwas, dessen ich mich geschämt hätte, wäre es nicht allen anderen ebenso ergangen. Als der Hang steiler wurde, ließ ich die Zügel locker auf Blümchens Rücken liegen und ging hinter ihm, um mir von seinem Schwanz über den rauen Boden helfen zu lassen. Das war ein alter Bergsteigertrick, und ich hatte, bevor ich den Schwanz des Hengstes packte, vergessen, dass Blümchen nicht an solche Vertraulichkeiten gewöhnt war. Aber als er nicht austrat und Penrod weiterhin folgte, machte ich mir keine Gedanken mehr und nahm dankbar seine Hilfe an. Bei einem Blick zurück sah ich, dass Tosten das Gleiche tat, Oreg jedoch ohne sichtbare Anstrengung weiterkletterte. Bastilla war schließlich ebenfalls abgestiegen und ein wenig zurückgefallen. Feder, die eine leichtere Last trug, als sie gewohnt war, brachte Ciarra an uns vorbei, als bewege sie sich auf ebenem Boden.
    Die Hügelkuppe ragte vor uns auf wie ein Leucht-feuer in einem Schneesturm. Blümchen spürte es ebenfalls, oder vielleicht fühlte er sich gedemütigt, weil Feder ihn überholt hatte - jedenfalls wurde er schneller, bis ich einen Laufschritt anschlagen musste, um ihm folgen zu können.
    Oben auf der Hügelkuppe mochte es noch hell sein, aber der Weg lag im Schatten von Bäumen, und ich geriet ins Stolpern. Da ich mich nicht den Rest des Weges schleifen lassen wollte, ließ ich Blümchen los und hielt mich an einer abgebrochenen Steinsäule fest, die zu den Ruinen gehörte.
    Als ich wieder erwachte, lag ich flach auf dem Rücken, und ein Fremder beugte sich über mich. Er hatte keine der Tätowierungen unseres Ordens, und seine Kleidung war mir auch nicht vertraut. Etwas an seinem Gesicht … er sah aus wie ein Hurog … Und ich sah einen Drachen am Himmel, wild und furcht-erregend, tiefblaue Schuppen mit goldenen Rändern.
    Hurog.
    Es war Tosten, der sich über mich beugte und mich besorgt ansah. »Hast du dir wehgetan, Ward?
    Was ist passiert?«
    Eine gute Frage, aber mein Körper kribbelte von Kopf bis Fuß. Und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte offenbar nicht lange dort gelegen, denn ich hörte, wie Oreg und sein Pferd rasch näher kamen.
    »Was ist denn?«, fragte Oreg.
    »Ich bin gestolpert«, sagte ich, obwohl es die Säule gewesen war, die mich umgeworfen hatte, und nicht etwas am Boden. Ich zwang mich zu einem Grinsen. »Es fühlt sich nur so gut an, hier im Gras zu liegen, dass ich dachte, ich bleibe eine Weile.«
    Ich bemerkte, dass meine Hand immer noch den Sockel der Säule berührte, und zog sie weg. Zum Glück hörte das pulsierende Kribbeln innerhalb von ein paar

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