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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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hänseln.«
    Ciarra zog die Brauen hoch.
    »Nein, das bin ich nicht«, fauchte Tisala wie zur Antwort auf Ciarras Miene. »Ich bin barsch und unhöflich. Da könnt Ihr jeden hier fragen.«
    Ciarra lächelte und wies mit dem Kinn auf mich.
    »Da muss ich ihr zustimmen, Ciarra«, sagte ich betrübt. »Jeder, der mein armes Blümchen dröge nennt, kann nur barsch und unhöflich sein.«
    »Ratte«, stellte Tisala fest. »Ich kann nicht glauben, dass Ihr das wirklich getan habt. Wie viele Jahre habt Ihr sie glauben lassen, Ihr wäret dumm?«
    Ciarra hob sieben Finger.
    »Sieben.« Tisala schüttelte den Kopf. »Sieben Jahre, die Ihr den Mund halten musstet. Mich hätte das umgebracht.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte ich ihr zu.
    Sie lachte. »Ist er immer so schlimm?«
    Ciarra schüttelte entschlossen den Kopf, dann verdrehte sie die Augen zum Himmel.
    »Unmöglich«, sagte Tisala. »Er kann auf keinen Fall noch schlimmer sein.«
    Es gab nicht viele Menschen, die Ciarras Gesten deuten konnte. Penrod, der an die wortlose Sprache seiner Schutzbefohlenen gewöhnt war, konnte sich beinahe so gut mit ihr unterhalten wie ich. Tosten konnte es ein wenig. Aber Tisala war die erste Frau, die sich mit solcher Leichtigkeit mit Ciarra unterhielt. Bastilla neigte dazu, Ciarra zu meiden, als fühle sie sich wegen der Stummheit meiner Schwester unbehaglich.
    Ich hatte es vermieden, über Bastilla nachzudenken.
    Als ich fünfzehn gewesen war, war die Tochter von einem von Penrods Leuten zur Liebe meines Lebens geworden. Sie war zwanzig gewesen, sanft und fröhlich. Als ich sechzehn gewesen war, hatte sie mir das Herz gebrochen, indem sie einen Kaufmann in Tyrfannig heiratete. Ich verstand ihre Gründe und wusste, dass es gute Gründe waren. Ich mochte ihren Mann sogar, obwohl ich dazu einige Zeit gebraucht hatte. Nach ihr hatte ich mit einigen Frauen geschlafen, die mir beigebracht hatten, dass es trostlos war, es ohne Liebe zu tun.
    Ich empfand für Bastilla nicht mehr, als ich für …
    Axiel empfand. Eher weniger. Wenn man das bedachte, hätte ich mich ihr schlicht verweigern sollen, statt eine Möglichkeit für später offen zu lassen. Bis jetzt hatte ich keine Gelegenheit mehr für ein ver-trauliches Gespräch gehabt, aber dieser Ritt war gut geeignet.
    »Wenn Ihr mich entschuldigen würdet, meine Damen«, sagte ich. »Ich werde vom Schlachtfeld de-sertieren, denn kein Mann kann einen Kampf mit der Zunge einer Dame gewinnen.«
    Ciarra streckte mir ihre Damenzunge heraus.
    Der Weg, auf dem wir in diesem überwachsenen Wald unterwegs waren, bot genug Platz für einen Wagen, also fiel es Blümchen und mir nicht schwer, zu den hinteren Reihen zu gelangen, wo Bastilla neben Oreg ritt.
    Ich wendete, um neben sie zu kommen. »Geh und sprich mit Ciarra, Oreg. Und sieh, ob Haverness’
    Tochter mit dir glücklicher ist als mit mir.«
    »Sie lehnt Euch ab?« Bastilla klang amüsiert.
    »Ich glaube, es sind meine Wimpern.«
    Oreg klimperte mit den seinen. »Meine sind hübscher als deine, Ward. Sie muss sie einfach mögen.«
    Als er davongeritten war, wurde ich langsamer, bis wir ganz hinten ritten. Ich wechselte zu Avinhellisch, das ich mit schrecklichem Akzent sprach, aber gut genug für meinen Zweck, bei dem es darum ging, dass niemand belauschen konnte, was ich zu Bastilla sagte.
    »Ich glaube, ich schulde Euch eine Erklärung, Bastilla.«
    Ihre hinreißenden Augen funkelten in dem fleckigen Licht, und sie lächelte. »Eine Erklärung wofür, Ward?«
    »Für meine Ablehnung Eures Angebots in der Nacht, bevor wir nach Callis kamen.«
    Ihr Lächeln war verschwunden, als wäre es nie da gewesen. »Wie das?«
    »Wenn wir in dieser Nacht nicht auf Wache gewesen wären, hätte ich Euer Angebot angenommen.
    Und das wäre falsch gewesen.«
    »Ah.« Ihr Wallach bog den Kopf gegen den festen Griff, mit dem sie die Zügel umklammerte. »Bin ich Euch zu alt? Vielleicht passt Tisala Euch ja besser.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht zu alt.« Ich konnte nicht zulassen, dass sie glaubte, es habe etwas mit Tisala zu tun. »Für Euch ist Sex ein Spiel - eins, das Ihr sehr gut beherrscht. Aber ich kann es nicht auf diese Weise betrachten.«
    »Ihr klingt wie eine jungfräuliche Braut.« Ihre Stimme war brüchig, so gekränkt war sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Meine erste Geliebte hat mir beigebracht, dass Liebe nur unter Gleichen funktioniert.« Und sie hatte recht gehabt. Sie hatte die Führung übernommen, und ich war gefolgt, unfähig und unwillig,

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