Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Gefühl in den Arm zu bekommen. »Ich hoffe, dass das auch dem vorsagischen Kommandanten bald auffällt. Wir können die Vorsag nicht ins Dorf lassen, aber wenn sie sich nicht zurückziehen, werden auf beiden Seiten kaum Leute übrig bleiben.«
    Sie beobachtete die Kämpfe und zeigte auf eine Gruppe ihrer Männer, die in die Enge gedrängt worden waren. Ohne ein weiteres Wort trieben wir unsere Pferde auf den Feind zu.
    Ihr Hengst war so begierig auf den Kampf wie Blümchen und beinahe ebenso gut ausgebildet, aber Blümchens Größe und Gewicht machten ihn zu einer besseren Waffe. Wenn er sich gegen ein vorsagisches Pferd schob, fiel dieses Pferd mitsamt seinem Reiter um. Tisalas Kampfstil unterschied sich von meinem und hatte Feinheiten, die ebenso dazu gedacht waren, den Feind einzuschüchtern, wie zu allem anderen, aber sie tötete ebenso schnell, wie ich es tat.
    Als es wieder zu einer ruhigeren Phase kam, bemerkte ich, dass die Sonne tief am Himmel stand, obwohl ich geschworen hätte, dass es immer noch früher Nachmittag war.
    Blümchen ließ den Kopf hängen, und ich wurde von seinen schweren Atemzügen hin und her geschaukelt.
    »Der Kommandant zieht sich zurück.« Penrod kam zu mir, die Zähne weiß blitzend in dem dunklen Blut und Dreck seines Gesichts. »Sie hatten nicht erwartet, hier auf eine Truppe von Kämpfern zu stoßen. Sie sind uns zahlenmäßig überlegen, aber nicht genug, um das hier zu etwas anderem als einem Blutbad für beide Seiten zu machen.«
    »Ein guter General gewinnt niemals einen knappen Kampf«, zitierte ich meine Tante. »Er zieht seine Männer zurück, bevor die Verluste hoch sind, und schlägt den Feind ein anderes Mal.«
    »Eure Tante hat nie ihre Leute zurückgelassen.«
    Ich folgte seinem Blick und sah, dass der Mann, der die Vorsag befehligte, durch die Bäume davonritt, während seine Untergebenen einen Rückzug in eine andere Richtung vollführten.
    »Sollen wir ihm folgen?«, fragte ich. Ohne auf Penrods Antwort zu warten, ließ ich Blümchen über eine rutschige Masse von Leichen springen, und wir galoppierten dem Fliehenden hinterher.
    Hinter dem Hain lag eine kleine Kalksteinklippe.
    Blümchen und ich erreichten sie rechtzeitig, um den Vorsag darüber hinwegklettern zu sehen. Er hatte sein Pferd stehen lassen, also sprang ich aus dem Sattel und ließ die Zügel auf den Boden fallen. Ich konnte hören, wie Penrod neben mir das Gleiche tat.
    »Glaubst du, er ist hier raufgeklettert?«, fragte ich.
    Niemand antwortete.
    Etwas traf mich am Arm. Ich fuhr herum, das Schwert erhoben, und sah Penrods überraschte Miene. In der Hand hielt er einen Dolch, der rot von meinem Blut war. Hinter ihm zog mein Bruder sein Schwert aus dem Körper des Stallmeisters, und Penrod sackte zu Boden.
    »Penrod?«, sagte ich ausdruckslos, denn das war alles zu seltsam, als dass ich es verstehen konnte.
    »Tosten.«
    Tosten ließ das Schwert fallen und starrte mich an.
    »Er hat versucht, dich umzubringen«, sagte er und klang so schockiert, wie ich mich fühlte. »Ich bin euch beiden gefolgt und sah, wie er den Dolch hob, um ihn dir in den Rücken zu stechen.«
    Warmes Blut lief mir über die Hand und bewies Penrods Angriff.
    Der ehemalige Stallmeister lag mit dem Gesicht nach oben auf dem Boden, die schreckliche Wunde unter ihm verborgen. Er lächelte dünn. »Ich bin froh
    …« Seine Stimme war ein heiseres Echo ihrer selbst.
    »Ich konnte nichts dagegen …«
    Ich musste auf die Knie niedergehen, um ihn zu hören, aber er sagte nichts weiter. Sein Körper verkrampfte sich, und er starb so schmutzig, wie alle Menschen sterben. Tränen traten mir in die Augen, und ich blinzelte sie weg.
    Tosten bückte sich und hob sein Schwert auf, säuberte es am Saum seines Hemds und starrte dabei den Toten an. »Ich wusste nicht einmal, dass es Penrod war, bevor ich zustieß.«
    Penrod hatte auch zu seiner Kindheit gehört. Zu dem, was er an Kindheit gehabt hatte.
    Ich blickte zu Tosten auf. »Er ist im Kampf gegen die Vorsag gestorben.«
    »Ja.« Er verstand genau, was ich meinte. Penrods Name würde nicht den Makel des Verrats tragen. Er beugte sich vor und schloss die Augen des alten Stallmeisters, dann kniete er sich neben ihn.
    »Siphern möge ihn auf seinem Weg führen. Aber warum sollte Penrod versuchen dich umzubringen?«, fragte mein Bruder dann.
    Ich schüttelte verwirrt den Kopf, obwohl der Beweis von Penrods Mordversuch schmerzhaft pochte.
    Ich verstand es einfach nicht.
    »Es gibt Zauberer,

Weitere Kostenlose Bücher