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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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raffiniert, er war hinterhältig, mit allen Wassern gewaschen. Ein Vampir, der sich noch verflucht gut an sein vorheriges Leben und an seinen Beruf als BKA-Mann erinnerte und nichts verlernt hatte.
    Ich kam mir vor wie ein großer Käfer, der es nicht schaffte, aus der Rückenlage freizukommen.
    Dann dachte ich an Suko und konnte nur hoffen, daß es ihm nicht so ergangen war wie mir.
    Das Flüstern verstummte. Auch ich kam einigermaßen zur Ruhe, obwohl es mir nicht gelang, die Vampire ausfindig zu machen. Dazu war es einfach zu finster.
    Sie waren da, sie flüsterten miteinander, ich hörte ein bestimmtes Geräusch, dann flackerten die ersten Lichter auf, die sehr schnell ruhiger brannten, als Kerzendochte ihre Nahrung gefunden hatten. Lichtinseln entstanden. Unruhige Flecken, vermischt mit dunklen Schatten und rotgelben Flammenzungen, die sich tanzend bewegten. Sie drehten sich hoch bis zur düsteren Decke, wo sie wiederum tanzende Flecken hinterließen.
    Noch brannten nur die Kerzen, noch bewegte sich niemand, was sich in den nächsten Sekunden änderte, denn da hörte ich die ersten Schritte. Ich blieb mit halb geschlossenen Augen liegen und wartete darauf, daß sich der Druck der Bänder und damit auch der der Krallen lockern würde. Eine Hoffnung, die schnell zerplatzte, denn die Blutsauger wußten genau, wie sie vorzugehen hatten.
    Einige von ihnen trugen die Kerzen. Hinter den sich bewegenden Flammen sahen ihre Gesichter aus wie bleiche, tanzende Masken, die mal zur Seite glitten oder in die Höhe schwangen, um einen Moment später wieder nach unten zu tauchen.
    Es kam mir alles so unwirklich vor, so nicht begreifbar. Eine Szene wie in einem Film, und ich spürte wieder einmal die Kälte über meinen Körper kriechen.
    Auch die innere Kälte stieg in mir hoch. Sie erreichte die Kehle als Druck und blieb dort hängen.
    Unheimliche Gestalten hatten sich aus dem Grau der Finsternis gelöst. Mönche in langen Kutten. Die Gestalten hatten die Kapuzen in die Höhe gestreift, so daß nur mehr die bleichen Gesichter zu sehen waren. Alles andere war verdeckt.
    Sie hatten einen Halbkreis gebildet und ihre Mäulcr geöffnet. Nicht nur in ihren Kutten sahen sie alle gleich aus, auch die Gesichter wirkten so, denn es gab keinen zwischen ihnen, der nicht zu einem Vampir geworden war.
    Alle besaßen die gefährlichen Bluthauer und auch den kalten, grausamen Glanz in den Augen, wobei das Kerzenlicht sich als flackerndes Etwas in den Pupillen festsetzte und dort unheimliche Schattenlichter erzeugte.
    Mindestens sechs zählte ich. Drei von ihnen trugen die brennenden Kerzen. Dahinter standen sie ruhig, aber das tanzende Licht ließ auch sie bewegen, so daß sie mehr Schatten glichen.
    Tatsächlich zählten sie auch zu den Schattenwesen, denn sie lebten nicht richtig. Eine unheilige Kraft sorgte dafür, daß sie auf den Beinen blieben und das Grauen verbreiten konnten.
    Ich wartete ab.
    In Intervallen zuckten die Schmerzströme von meinem blutenden linken Fuß aus durch das Bein. Bleiche, aus den Kuttenärmeln hervorschauende Hände umklammerten die Enden der Lederseile und hielten sie so stramm, daß ich mich nicht bewegen konnte. Dracula II hatte ich nicht gesehen, ging allerdings davon aus, daß er sich in der Nähe aufhielt. Der war eine Gestalt, die warten und lauern konnte, um dann gedankenschnell zuschlagen zu können.
    Es sah so aus, als wollten sie sehr nahe an mich herankommen, aber sie blieben in einer gewissen Entfernung stehen. Vielleicht eine Körperlänge weg.
    Sie? sprachen kein Wort.
    Nur ihre Köpfe hatten sie gesenkt und mir ihre bleichen Vampirfratzen zugewandt. Der Widerschein ließ sie noch scheußlicher aussehen. Am liebsten hätte ich in jedes Gesicht hineingedroschen, was mir leider nicht möglich war.
    So mußte ich weiterhin abwarten.
    Die Kerzen träger stellten ihre Kerzen ab.
    Zuvor kippten sie die dunklen Gegenstände, ließen Talg auf den Boden tropfen und drückten die Stümpfe hinein.
    Dann stellten sie sich wieder hin. Ich schaute über den Kerzenschein hinweg auf die stummen Gestalten mit den verzerrten Vampirgesichtern. Ich erkannte auch die Gier in ihren Augen. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten sie sich längst auf mich gestürzt, aber es ging nicht nach ihnen. Mallmann mußte ihnen die entsprechenden Befehle gegeben haben, denn es war klar, daß er mit mir auf eine besondere Art und Weise abrechnen würde.
    Wann würde er kommen? Oder hatte Suko ihn bereits erwischt und kämpfte

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