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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lungen schmerzten, und dieser Druck breitete sich auch bis in seinen Rücken hin aus.
    Sein Herzschlag raste, und der eigene Atem überklang fast alle anderen Geräusche.
    Aber nicht das geheimnisvolle Schleifen. Es hörte sich an, als würde Haut über rissiges Leder gleiten. Daß Marek es überhaupt hörte, lag auch am Steinboden, der trug das Echo weiter.
    Der Pfähler wußte, daß etwas auf ihn zukam. Leider war er zu kaputt, um handeln zu können. Zudem konnte eres nicht riskieren, liegen zu bleiben. Er mußte weg.
    Der Pfähler rollte sich auf den Bauch, streckte die Arme aus und benutzte die Hände als Stütze. So robbte er über den alten Kellerboden. Er traute sich nicht, seine Lampe einzuschalten, zu stark hätte er die Zielscheibe abgegeben.
    Widerstand spürte er sehr rasch. Das mußte eine Wand sein. Er wußte nur, daß er von der Luke weggekrochen war. Die Wand verströmte ein beruhigendes Gefühl.
    Marek blieb hocken. Er hatte sich wieder einigermaßen gefangen und schrak plötzlich zusammen, als er aus der tiefen Dunkelheit heraus angesprochen wurde.
    »He, Marek!«
    Frantisek mußte erst nachdenken, sich selbst überprüfen, weil er sich kaum vorstellen konnte, daß ausgerechnet eine bestimmte Person zu ihm geredet hatte. »Gib Antwort, Marek!«
    Das tat er Sekunden später und nachdem er geschluckt hatte. In das unheimliche Dunkel flüsterte er: »Bist… bist du es tatsächlich, Abt?«
    »Ja…«
    »Verdammt, du hast mich reingelegt. Du hast mich wirklich genervt, gelinkt.« Der Pfähler begann leise zu kichern. Er reagierte sich ab, es war die Erleichterung. »Im Stich gelassen hast du mich, einfach im Stich gelassen.«
    »Ich weiß.«
    »Warum hast du das getan?«
    »Das war ich mir schuldig.«
    »Begreife ich nicht.« Marek holte tief Luft und schaltete wieder die Lampe ein. Der Strahl schnitt durch die Finsternis, fächerte und traf das Gesicht des Abts, der den Kopf rasch zur Seite drehte, weil er nicht geblendet werden wollte.
    »Laß uns im Dunkeln weiterreden, Marek. Es ist besser, die sehen sonst alles.«
    »Meinst du die Blutsauger?«
    »Wen sonst?«
    Marek löschte die Lampe. »Du bist mir noch eine Erklärung schuldig, Abt. Weshalb hast du mich einfach im Stich gelassen? Warum so plötzlich, ohne mir Bescheid zu geben?«
    »Das mußte ich vor mir selbst machen. Ich habe mich als Versager gefühlt, Marek.«
    »Unsinn!«
    »Doch, Marek, doch. Wie ein Versager kam ich mir vor. Mich hat es nicht erwischt, ich hätte mich auch den anderen in den Weg stellen können. Aus Feigheit tat ich es nicht. Ich will es nachholen, verstehst du? Ich will sie mir…«
    »Da bin ich besser. Du hättest mich wecken können. Ich wäre mit dir gegangen.«
    »Nein, daß mußte ich alleine durchstehen.«
    Marek gab es auf, dem anderen Vorwürfe zu machen, weil es nichts brachte. Wichtig war, daß sie zusammenblieben. »Hast du denn Vampire entdecken können?«
    »Noch nicht.«
    Das wunderte Marek. »Hör zu, Abt. Du warst lange vor mir in diesen Gewölben und…«
    »Rede nicht, Marek. Sie sind raffiniert. Sie haben sich eingeschlossen. Es gibt hier ein altes Verlies, das sehr kühl ist, weil es tief im Fels liegt. Dort haben wir unsere Toten bis zur Bestattung aufbewahrt. Da müssen sich die Vampire versteckt halten. Ich kann nicht hinein, denn sie haben abgesperrt, und einen zweiten Schlüssel besitze ich nicht. Das ist alles.«
    Da klang einleuchtend. »Wann, so meinst du, werden sie das Verlies verlassen?«
    »Bei Dunkelheit.«
    Marek nickte in die Finsternis hinein. »Okay, Abt, sehr lange dauert es nicht. Wenn wir uns beeilen, werden wir sie vielleicht noch erwischen.«
    Der Abt staunte laut. »Du willst dich der Meute tatsächlich stellen, Marek?«
    »Deshalb bin ich gekommen. Ich muß die Brut ausrotten, sonst können wir hier einpacken.«
    »Einverstanden.«
    Der Pfähler ließ für einen kurzen Moment die Lampe aufblitzen. Bleich huschte der Schein über den Boden und streifte die Gestalt des Abts.
    »Ich will, daß du mich führst.«
    »Gut, halte dich an meiner Seite.«
    »Mit Licht?«
    »Am besten ohne.«
    Damit war Marek nicht einverstanden. »Ich werde den Schein mit der Hand abdecken. Etwas möchte ich schon noch sehen, mein Freund. Ich mag es nicht, wenn ich mich halbblind durch fremdes Gelände vortasten muß.«
    Askin brummte etwas Unverständliches, protestierte allerdings nicht, als Marek seinen Vorschlag in die Tat umsetzte und die leicht gespreizten Finger der rechten Hand vor den

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