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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lichtkegel drückte. Nur wenig Helligkeit strömte durch die Lücken. Sie reichte aus, um die wattige Finsternis relativ gut zu erhellen.
    Zum erstenmal hatte Frantisek Zeit, sich auch um die Gerüche in seiner Umgebung zu kümmern. Er befand sich in einem Raum, in dem nicht nur die Feuchtigkeit vorhanden war, auch der Geruch erinnerte ihn an Moder und Verwesung, an uraltes Gestein, das vor sich hin gammelte, mit einer dicken Schimmelschicht bedeckt war und an einigen Stellen gelbgrüne Flecken zeigte.
    Der Pfähler gehörte zu den Menschen, die eine große Erfahrung gesammelt hatten. Er war eine Person, der die Vampire riechen konnte. Erschnüffeln, wie eres des öfteren behauptet hatte. Den Blutsaugern gegenüber zeigte er eine besondere Sensibilität, und auch hier kam sie ihm zugute. Er hatte längst festgestellt, daß sich die Blutsauger hier unten bewegt hatten. Sie mußten einfach vorhanden gewesen sein, ein Geruch von Blut wollte nicht weichen.
    Marek hielt sich an der Seite des Abts. Er ließ ihn trotzdem einen Schritt vorgehen. Der eckige Körper bewegte sich unter der Kutte. Auf dem Boden lag eine dicke Staubschicht, die allerdings auch Schleifspuren aufwies.
    Marek hatte nicht damit gerechnet, in einem derartigen großen Raum zu stecken. An seiner Seite standen Fässer. Wenn das abgeschirmte Licht des Scheinwerfers darüber hinwegstrich, schimmerten die Metallringe matt. Einer plötzlichen Idee folgend, wechselte Marek die Richtung, trat an eines der Fässer heran und hob den Deckel ab. Er wollte nachschauen, ob sich dort jemand verbarg.
    Das war nicht der Fall. Sein Blick fiel in ein leeres Faß. Beruhigt drehte er sich um. Der Abt hatte das Gewölbe durch einen offenen Durchgang verlassen und befand sich schon in einem schmalen Gang, dessen Lehmboden leicht abfiel.
    Vor einer alten Tür blieben sie stehen. Marek leuchtete sie an. Das Holz war sehr dick, hatte jedoch im Laufe der Zeit gelitten, so daß es weich aussah. Dennoch besaß die Tür ein großes Schloß.
    »Dahinter liegt das Verlies«, wisperte der Abt.
    »Und du bist sicher, daß sich deine ehemaligen Brüder dort verkrochen haben?«
    »Davon gehe ich aus.«
    Marek legte seine Hand auf den Griff des Pflocks. »Versuche es jetzt mal, Abt.«
    Askin nickte. Dann fragte er: »Bist du bereit, dich ihnen zu stellen?«
    In den Augen des Angesprochenen blitzte es auf. »Weshalb nennt man mich wohl den Pfähler?«
    »Schon gut.« Askin drehte sich zur Seite und legte eine Hand auf die schwere Klinke. Sie quietschte erbärmlich, als sie sich in Bewegung setzte.
    Marek war gespannt. Den Pflock hielt er noch fest. Er war allerdings auch bereit, zu seinem Bogen zu greifen und Pfeile aus dem Köcher zu holen.
    Zuvor aber wollte er mit dem Pfahl aufräumen.
    Der Abt hatte die alte Klinke so weit nach unten gedrückt, daß er die Tür öffnen konnte. Er zog sie zu sich heran. Das Quietschen machte einem anderen Geräusch Platz.
    Es war ein hartes und gleichzeitig schaurig klingendes Knarren. Der Tonmeister eines Gruselfilm hätte es nicht besser imitieren können. Marek spürte genau die Spannung, die ihn erfaßt hielt. Auch ein gewisses Jagdfieber war über ihn gekommen. Auf seinem Rücken spannte sich die Haut, als hätte man sie glatt gezerrt. Der Abt hob den Fuß und gab der Tür einen Tritt. Er schleuderte sie nach innen, Marek sprang vor, leuchtete in den dunklen, unheimlichen Raum und rechnete damit, daß der Eampenstrahl über bleiche Vampirgesichter streichen würde.
    Er irrte sich.
    Vor ihm lag ein leerer Raum. Der Strahl fand kein Ziel, nur mehr die staubige und spinnwebenverhangene Wand an der gegenüberliegenden Seite.
    Gleichzeitig ging auch Askin vor. Er breitete die Arme aus und ließ sie wieder fallen. »Leer«, kommentierte er, »das habe ich gewußt. Sie sind verschwunden.«
    Marek ärgerte sich, daß er zu spät gekommen war. Wieder einmal waren die Blutsauger schneller gewesen. Man durfte ihren Anführer, Dracula II, eben nicht unterschätzen. Der Vampirjäger drängte sich an Askin vorbei. Er nahm noch den Leichen-und Modergeruch war, der unsichtbar zwischen den Mauern schwebte. Auf dem Boden sah er die Abdrücke der Schuhe. Unter der Decke klebten die Spinnweben. Hinter ihm stand der Abt regungslos wie ein Denkmal. Er rührte sich nicht, er tat überhaupt nichts, er war vollkommen stumm. Stumm?
    Etwas klickte in Mareks Gehirn. Etwas hatte ihn gedanklich stolpern lassen, vobei er nicht wußte, um was es sich handelte. Da war eine Sache,

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