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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Darum mochte er auch die Reichen nicht, denn Geld ist Macht. Und Damien Harmon, der alte Mann mit Geld und Verbindungen, der seine Macht gebrauchte, um abseits der Legalität krumme Sachen zu machen und anständige Polizisten an Ermittlungen zu hindern, war der letzte, der auf Navarres Sympathie zählen durfte.
    Interessant...
    Je mehr er das Schloß betrachtete, desto klarer wurde ihm, daß er keinen Dietrich brauchte. Dieser Mechanismus war kein wirksames Mittel gegen das Öffnen der Tür – jedenfalls nicht von dieser Seite. Was die Sache noch interessanter machte.
    Das Schloß hatte den Zweck, die Tür gegen Öff nungsversuche von der anderen Seite zu sichern.
    Sehr interessant.
    Er nahm seine Taschenlampe in die linke Hand und drückte den Riegel gegen die Feder. Die Hand mit der Lampe drehte den Messingknopf, und als der Schnapper zurückglitt, ging die Tür lautlos nach innen auf. Kein Geräusch kam aus der Öffnung.
    Auch kein Licht. Es war schwarz wie ein Kohlenbergwerk. Schwarz wie eine Höhle.
    Navarre leuchtete hinein und tat zwei zögernde Schritte vorwärts. Er stand an einer steilen Treppe, die am unteren Ende nach rechts bog. Neben seiner rechten Schulter war ein Lichtschalter, aber die Taschenlampe würde ausreichen. Aber bevor er hinunterstieg, mußte er verhindern, daß die Tür hinter ihm zuschnappen konnte.
    Er nahm die Handschellen vom Gürtel und legte sie zwischen Tür und Wand. Dann schloß er die Tür langsam, bis sie angelehnt stand, zog seine Dienstpistole und stieg leise die Steinstufen hinunter. Unten blieb alles still. Kein Geflatter von Vampirfledermäusen.
    Und dann kam er um die Rechtsbiegung und ließ den Lichtkegel der Taschenlampe über die Kellerdecke tanzen.
    Nichts. Nichts als zwei Reihen von Leuchtstoffröhren.
    Trotzdem blieb Navarre auf der untersten Stufe stehen und leuchtete die Decke bis in den letzten Winkel ab, um sicherzugehen. Aber nein, da waren nur die Leuchtstoffröhren, keine Haken, Stangen oder Drähte, an denen die Füße von hundert oder zweihundert Fledermäusen Halt finden konnten. Doch nun kamen andere Dinge in den Lichtkreis seiner Lampe. Wandregale, Arbeitstische, Werkbänke, elektronische Ausrüstungen, Kisten und Kasten in den Ecken und eine große offene Kiste in der Mitte des Raums.
    Navarre runzelte die Brauen. Er hatte nicht die Fledermaushöhle gefunden, die er hier erwartet hatte, aber das bedeutete nicht, daß hier nichts zu finden war. Im Gegenteil. Erstens war dies der Arbeitsraum; er sollte Aufschluß darüber geben, was Harmon und Sanchez machten. Zweitens war oben die Tür mit diesem seltsam gebauten Schloß.
    Er wandte sich nach links und leuchtete die Gegenstände ab, die auf einer Werkbank lagen. Navarre verstand nicht viel von Elektronik, aber diese hier war kompliziert, das sah er, was immer ihre Funktionen sein mochten. Er öffnete eine Schublade, und sein Blick fiel auf vier oder fünf Abhörwanzen in verschiedenen Stadien der Montage. Er schob die Schublade zu und nickte vor sich hin, als er weiterging. Dann richtete sich sein wandernder Lichtkegel auf ein Wandregal in Augenhöhe. Dort standen ungefähr zehn große Flaschen, die mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt waren. Irgendwelche Chemikalien, wahrscheinlich ... aber etwas daran machte ihn stutzig. Die Farbe mußte es sein, diese unheimlich vertraute Farbe...
    Kriminalkommissar Hank Navarre hatte in den längen Jahren seiner Tätigkeit viel Blut gesehen, Blut auf Asphalt und Holz und Stein, auf Kleidern und Teppichen, bei künstlichem und natürlichem Licht. Er hatte es in Flaschen und Beuteln gesehen, wenn es in die Körper von Menschen gepumpt wurde, die ihr eigenes Blut vergossen hatten, weil sie Gesetz und Ordnung entweder verteidigt oder bekämpft hatten.
    Blut?
    Vampirfledermäuse.
    Aber Blut in Zweiliterflaschen? In zehn oder zwölf Zweiliterflaschen? All dieses Blut?
    Bevor er die sechs Schritte zum Regal tat, leuchtete er noch einmal den Kellerraum ab, der, wie er jetzt bestätigt fand, fensterlos war. Und leer. Trotzdem ließ er seine Pistole entsichert, als er vor das Regal trat, die Taschenlampe zwischen die Zähne steckte und eine der Flaschen herunternahm.
    Sie war luftdicht verschlossen, und die Flüssigkeit darin war undurchsichtig und rot. Sie war auch dickflüssiger als Wasser. Navarre trug die Flasche
    zu einem Arbeitstisch in der Mitte des Raums, legte die Pistole ab und erbrach den Flaschenverschluß.
    Der charakteristische Geruch stieg ihm in die Nase,

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