Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
müssen abwarten und erst einmal sehen, was Suko und Wladimir Golenkow geschafft haben.«
    Er nickte und preßte beide Arme um seinen Körper. »Ja«, hauchte er, »das wird wohl besser sein.«
    Die Stille lag wie ein dickes Bleipaket über der Station. Deshalb waren auch andere Geräusche so gut zu hören. Zum Beispiel die Schritte in meinem Rücken.
    Ich drehte mich um. Ein Zombie kam nicht. Wenn der ging, das hörte sich anders an. Aus einer schmalen Gasse erschien eine Gestalt, die etwas Längliches in der rechten Hand hielt.
    Es war Suko mit seiner Peitsche.
    Ich winkte ihm zu. Da ich mich scharf von dem hellen Untergrund abhob, konnte er mich gut erkennen. Und ich sah sogar, wie er tief und fest durchatmete. Er war froh, mich gesund und heil zu sehen. Mir erging es ebenso.
    Suko starrte Stepanic ins Gesicht. »Und das«, so flüsterte er, »haben wir alles dir zu verdanken. Aber das hier ist kein Sieg. Stepanic, nicht einmal ein Teilsieg. Du hast dich mit dem Falschen verbündet, und du wirst immer auf seifen der Verlierer stehen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Er denkt an Cigam«, sagte ich.
    Suko nickte. »Daran denke ich auch, John. Und Wladimir hat ihn ebenfalls nicht vergessen. Wir haben auch gesehen, daß dieses Lager von den lebenden Leichen durchquert worden ist. Nicht eben wenige sind zum Hafen hingelaufen.«
    Ich hatte begriffen. »Ist Wladimir ihnen auf den Fersen?«
    »Richtig.«
    Ich hatte plötzlich Angst um den Freund. »Verdammt, Suko, nichts gegen ihn, aber das kann ins Auge gehen.«
    »Er wird vorsichtig sein, das hat er versprochen.« Suko winkte ab, für ihn war das Thema erledigt. Er kam statt dessen auf die Durchsuchung der Station zu sprechen. »Sie sollten wir nicht vernachlässigen.«
    Ich stimmte ihm zu.
    »Kann ich mit euch gehen?« fragte Mesrin. »Sicher.«
    Suko lächelte. »Die meisten sind übrigens in Sicherheit. Sie haben sich im Energiezentrum verbarrikadiert. Einige werden wir trotzdem noch finden.«
    »Hoffentlich lebend«, flüsterte Mesrin.
    Er war so schnell gegangen wie möglich, aber nicht gerannt, denn Wladimir Golenkow wußte genau, daß er vorsichtig sein mußte, weil er den Untoten alles zutraute.
    Die lebenden Leichen holte er nicht mehr ein. Er sah sie auch nicht, obwohl der Schnee unter dem dunklen Mantel der Nacht eine helle Fläche bildete und der KGB-Mann relativ weit sehen konnte. Es wuchsen einfach zu viele Hindernisse in die Höhe. Da waren die Felsen wie Barrieren, da gab es Mulden und kleine Erhebungen, und das Meer rauschte in diese Stille hinein wie ein nie abreißender Donner, der gegen die Küste wuchtete.
    Er kam sich so verdammt allein vor. Wenn er daran dachte, was hinter ihm lag, erwischte ihn noch jetzt der kalte Angstschauder. An die nahe Zukunft wollte er gar nicht denken. Auf keinen Fall wollte er in die Falle der Untoten hineingeraten. Daß diese eine aufgebaut hatten, damit mußte er rechnen.
    Er wußte genau, welchen Weg er nehmen mußte, da sich die Spuren der lebenden Leichen auf dem Schnee abmalten. Sie hatten ihn aufgeschürft, sie hatten ihn eingedrückt und Bahnen hinterlassen, die den Russen an eine Spur des Todes erinnerten. Er dachte an die Fischer in ihren kleinen Häusern, die einem Angriff der lebenden Leichen wohl kaum Widerstand entgegensetzen würden. Wen sie haben wollten, den bekamen sie auch. Wladimir blieb nicht einmal die Zeit, die Menschen zu warnen.
    Sein Atem stand wollig vor den Lippen. Die Luft war sehreisig geworden.
    Wenn er einatmete, durchsägte sie seine Lungen wie eine Fräse, die alles zerstören wollte.
    Während des Laufs band er sich den Schal vor die Lippen. Jetzt wurde die Luft beim Einatmen etwas angewärmt, und ihm ging es besser. Der Himmel war zu einem schwarzen Tuch geworden. Hell und ungemein klar spannte er sich über einem Land, das an Weite und Größe kaum zu begreifen war und das einen innerlichen Umsturz erlebte wie nie zuvor.
    Dann sah er die ersten Häuser. Vielmehr deren Dächer, denn die Mauern hoben sich kaum ab. Sie waren einfach noch zu niedrig und versteckten sich im Gelände.
    Er war auch zur See hingelaufen, die ewige Brandung empfand er jetzt lauter als sonst. Die ersten großen Wellen wurden von der natürlichen Felsbarriere vor dem kleinen Hafen schon gebrochen, so nahm man ihnen die große Wucht.
    Er blieb stehen, als er die Häuser besser sehen konnte. Es brannte kein Licht.
    Sie lagen wie hingemalt unter dem kalten, eisigen Licht der unzähligen Sterne.
    Ein schöner

Weitere Kostenlose Bücher