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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Himmel, eine klare Nacht, aber Wladimir hatte dafür keinen Blick.
    Ihn interessierten auch nicht mehr die Häuser, denn er hatte anhand der Spuren gesehen, daß sich die restlichen Zombies in Richtung Hafen gewandt hatten.
    Wollten sie tatsächlich verschwinden?
    Bei dieser Frage überkam ihn eine Gänsehaut. Er dachte an die Vampire und auch an die Theorien, die seine beiden Freunde John und Suko entwickelt hatten.
    Im Prinzip waren die Zombies wohl nur erschienen, um die Blutsauger zu vernichten, obwohl beide zu den schwarzmagischen Wesen gehörten.
    Zum Glück für die Menschen gab es auch unter ihnen Streitereien und Haß, so daß sie sich nicht allein um die Menschheit kümmern mußten.
    Möglicherweise hatten sie erst den Haß unter der Bevölkerung des blauen Planeten gesät, so waren die negativen Gefühle und die damit verbundenen Taten auch eben ein Zeichen dafür, daß es die Hölle und ihre zahlreichen schwarzmagischen Diener tatsächlich gab.
    Golenkow wischte seine trüben Gedanken fort, denn er mußte unbedingt den Hafen erreichen.
    Nach wenigen Schritten nur hörte er ein ihm sehr bekanntes Geräusch.
    In der Stille klang es noch lauter als sonst.
    Es war ein Tuckern, hervorgerufen von einem Schiffsmotor. Alles deutete darauf hin, daß eines der im Hafen ankernden Schiffe dabei war, das Gebiet zu verlassen.
    Natürlich mit den verdammten Blutsaugern an Bord, eine andere Möglichkeit gab es für ihn nicht.
    Er hatte es plötzlich eiliger als vorhin, lief schneller und hielt den Blick dabei zu Boden gerichtet, denn hin und wieder tauchten gefährliche Eisinseln auf.
    Sie sahen aus wie trübe Augen auf dem grauen Pflaster, das diesen Teil des Hafens bedeckte. Man hatte es teilweise vom Schnee geräumt, das Eis aber gelassen.
    Der Blick des Russen war dorthin gerichtet, wo auch die Schiffe lagen, deren Masten sich im Rhythmus der anrollenden Wellen bewegten. Die Bootskörper rieben gegeneinander und erzeugten ungewöhnliche Geräusche, die durch die Stille drangen. Für Wladimir hörte es sich an, wie der hohle Donner aus einer Schlucht.
    Ein Boot scherte aus.
    Er hatte zuerst nur den Motor gehört, jetzt bekam er mit, wie sich der Kahn schwerfällig von seinem Anlegeplatz her löste, um den Hafen zu verlassen.
    Wladimir Golenkow blieb stehen. Er atmete heftig. Mit seiner Hand fuhr er über das Gesicht und erstickte dabei den Fluch zu einem Brabbeln. In der Eile hatte er vergessen, die Handschuhe überzustreifen. Seine Finger wirkten wie Eisstangen. Er zog die wärmenden Fäustlinge über, lief noch einige Schritte auf die kleine Mole zu, um den Trawler besser erkennen zu können.
    Die Fischer kümmerten sich nicht darum, daß eines ihrer Boote auslief.
    Sie blieben in den Häusern. Vielleicht ahnten sie auch etwas und hatten Angst.
    Das Bild erinnerte Golenkow an eine Postkarten-Szene. Sie war unbeweglich, bis eben auf den einen Trawler.
    Wo wollte er hin?
    Jedes Schiff mußte zunächst den Hafen verlassen, bevor es den richtigen Kurs einschlagen konnte. Da dieser Trawler ohne Positionsleuchten fuhr, würde er bald von der Dunkelheit verschluckt werden. Es war schwer festzustellen, wo sich Meer und Himmel trennten.
    Noch war der Kahn gut zu erkennen. Scharf zeichneten sich die beiden Masten ab. Einer war höher als der andere. Darunter lag das Ruderhaus wie ein Würfel.
    Und auf seinem Dach stand die Gestalt. Im Licht der Gestirne sogar ziemlich deutlich zu erkennen. Sie stand da wie eine Eisfigur, ohne sich zu bewegen.
    Ein kleiner Mensch, ein Wesen?
    Es starrte nicht zum Land zurück. Der Blick war gegen das wogende Meer gerichtet, dessen Wellen weiße, lange Schaumstreifen zierten, als wären es Bänder aus wertvollen Diamanten, die dann auseinanderstoben, wenn sie gegen die Felsen prallten und als Brandung verzischten.
    Die Gestalt wirkte wie ein König. Wie jemand, der genau wußte, was er vorhatte.
    Und Wladimir wußte nicht, wer den Fischtrawler steuerte. Von allein würde der Kahn kaum den Weg zum Ziel finden. Aber in diesem verdammten Fall war einfach alles möglich.
    Allmählich verschwand das Boot aus seinem Blick. Es zerfloß mit den Konturen des Wassers und des Himmels. Golenkow stand noch immer da und dachte über den Einsamen auf dem Ruderhaus nach.
    Er hatte ihn in dieser Nacht zum erstenmal gesehen, aber er wußte trotzdem, wer er war. John und Suko hatten über ihn gesprochen, er war jemand, der ihnen viel Ärger bereitet hatte, der auch einen Namen besaß.
    Cigam!
    Er flüsterte ihn

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