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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viel mitbekommen, aber es war viel ruhiger geworden. Sie schienen doch große Lücken in die Reihen der untoten Gestalten gerissen zu haben.
    »Du schweigst?«
    »Ja, denn ich glaube nicht, daß deine Zombies den großen Sieg errungen haben.«
    »Abwarten.«
    »Heißt das, du verläßt dich auf Cigam?«
    Er verzog seinen Mund noch weiter. Wahrscheinlich wollte er wissend grinsen. »Das ist möglich, das ist sogar sehr gut möglich. Denke daran, daß wir wie Zwillinge sind. Wo der eine ist, da befindet sich auch der andere. Die veränderten Hunde sind seine Sprache gewesen, die Zombies waren meine Erklärung.«
    »Wo steckt Cigam?«
    »Such ihn!«
    Er ging mir nicht nur auf den Wecker, er brachte mich durch seine Rederei auch zur Weißglut. Ich packte ihn mir und schüttelte ihn heftig durch. »Hör zu, Stepanic, auch wenn es für dich ein Spaß sein sollte, für mich ist es keiner. Hier geht es um Menschenleben, und ich lasse mich von dir nicht verarschen. Sollten wir Tote finden – echte Tote – ergeht es dir schlecht.«
    »Hör auf zu reden.«
    Ich stieß ihn vor. Plötzlich wollte ich nicht mehr hier stehenbleiben und nichts tun. Stepanic mußte mit mir gehen. Ihn jetzt aus den Augen zu lassen, wäre einer Todsünde gleichgekommen. Der brachte es fertig und mobilisierte auch den Rest.
    Der Vergleich ist zwar schlimm, aber irgendwo stimmte er. In dem Camp sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Die dunklen Körper hoben sich von der weißen Schneedecke ab und sahen aus wie dahingestreut.
    Niemand bewegte sich, und ich mußte zugeben, daß Suko als auch Wladimir ganze Arbeit geleistet hatten. Kein Mensch befand sich unter den Toten. Die reglosen Gestalten gehörten ausnahmslos zu den Zombies, was mich natürlich zufrieden machte, Stepanic aber mit den Zähnen knirschen ließ.
    Ich hatte meine linke Hand in seinen Jackettkragen gekrallt und führte ihn regelrecht ab. »Nun, was ist mit deinen großen Helfern? Hast du gesehen, wie sie liegen? Sie regen sich nicht, sie werden sich niemals mehr regen.«
    Er schwieg verbissen.
    Ich schaute genauer hin. Die meisten waren durch geweihte Silbergeschosse erledigt worden, aber ich sah auch einige, die innerlich verbrannten. Tiefe Wunden zierten deren Haut. Sie waren von den Riemen einer Peitsche hinterlassen worden. Für mich ein Beweis, daß Suko zu seiner stärksten Waffe gegriffen hatte.
    Über dem Lager lag eine gespenstische Ruhe. Die Antennen schimmerten, ich hörte nur das Echo unserer Schritte, sonst hielten sich alle Lebenden versteckt.
    Mir war klar, daß wir die Häuser durchsuchen mußten, Zombies konnten sich versteckt halten.
    Rechts neben mir knarrte eine Tür. Ein Geräusch, das mich augenblicklich warnte und die Spannung wie einen Stromstoß in mir hochschießen ließ. Sofort blieb ich stehen, riß auch Stepanic zurück und preßte ihn fast gegen mich.
    »Angst, Sinclair?«
    »Nein, ich bin nur vorsichtig.«
    Er kicherte völlig unmotiviert, schielte aber zur Tür hin, die jetzt offenstand.
    Eine Gestalt kam aus dem Haus.
    Sie blutete, sie trug zudem die Kleidung eines Lagerarbeiters. Ihr Gang war schwankend, und als ich die Wunde sah, da wußte ich, daß der Mann eigentlich hätte tot sein müssen. Er war es nicht, ihn hatten die Zombies erwischt, getötet und damit den grausamen Fluch ausgesprochen, daß derjenige, der von einem Zombie umgebracht wurde, selbst zu dieser Gestalt regenerierte.
    Wo sich sein Bauch befand, sah ich nur ein zuckendes, dunkles Loch.
    Ich erledigte ihn.
    Dicht vor unseren Füßen brach er zusammen. Geschossen hatte ich nicht, sondern meinen Dolch genommen. Ich richtete mich wieder auf und schaute Stepanic an. »Ist was?«
    »Der geht auf dein Konto«, flüsterte ich. »Und ich schwöre dir, ich werde dir das Handwerk legen.«
    Sein Gesicht bekam einen arroganten Zug. »Das glaube ich kaum, Sinclair.«
    »Abwarten.«
    Jemand kam. Er schlich herbei, dennoch hörten wir seine Schritte.
    Mesrin durchquerte den Lichtschimmer einer Laterne. Er sah aus, als hätte er sich übergeben. Gelb und grün im Gesicht. Auch dem Vergleich mit einem Zombie hielt er mühelos stand. Da er jedoch nach Luft schnappte, konnten wir davon ausgehen, daß sie ihn nicht erwischt hatten.
    Zitternd blieb er neben uns stehen. In seinen Augen lag so etwas wie Fieber.
    »Ist es vorbei? Ich… ich höre keine Schreie und Schüsse mehr.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und die Männer, die…?«
    Ich antwortete in seine Frage hinein. »Das weiß ich noch nicht genau, wir

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